- Ella Kay
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Ella Kay (* 16. Dezember 1895 in Berlin; † 3. Februar 1988 ebenda) war eine Kommunalpolitikerin und Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kay besuchte die Volksschule und absolvierte eine kaufmännische Lehre. Seit 1919 war sie Mitglied der SPD und engagierte sich besonders in der Arbeiterwohlfahrt. Seit 1928 besuchte sie das sozialpolitische Seminar der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin.
Von 1925 bis 1933 wirkte sie als Leiterin des Jugendamtes in Prenzlauer Berg. Von den Nazis wurde sie 1933 aus dem Amt entlassen, verfolgt und unter Polizeiaufsicht gestellt. Sie kämpfte illegal in der Gruppe um Max Fechner.
1945 nahm sie ihre Arbeit im Jugendamt Prenzlauer Berg wieder auf. 1947 wurde sie zur Bürgermeisterin dieses Bezirks gewählt, jedoch bald darauf von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) abgesetzt. Seit 1955 bis zu ihrem Rücktritt 1962 war Ella Kay als Senatorin für Jugend und Sport wirksam. Von 1958 bis 1968 gehörte sie dem West-Berliner Abgeordnetenhaus an. 1965 wurde Ella Kay Stadtälteste. Sie wohnte (1955) am Lowise-Reuter-Ring in Berlin-Britz.[1]
Ihre langjährige Mitarbeiterin (1959–1962) und politische Mitstreiterin Ilse Reichel-Koß erwählte sich Ella Kay zum politischen Vorbild und führte ihre Ideen „Partei ergreifen für die Jugend“ als Senatorin für Familie, Jugend und Sport von 1971–1981 fort.
Ella Kay wurde in einem Ehrengrab des Landes Berlin auf dem Parkfriedhof Neukölln bestattet. Eine weitere Ehrung erhielt die Politikerin 1993 mit der Benennung der Ella-Kay-Straße im Ernst-Thälmann-Park in Prenzlauer Berg.[1]
Siehe auch
Literatur
- Werner Breunig, Andreas Herbst: Biogragrafisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963, Landesarchiv Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 137f
- Hugo Maier (Hrsg:) Who is who der Sozialen Arbeit. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-1036-3
Einzelnachweise
- ↑ a b Ella-Kay-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
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