Emil Eichhorn

Emil Eichhorn
Emil Eichhorn

Robert Emil Eichhorn (* 9. Oktober 1863 in Röhrsdorf bei Chemnitz; † 26. Juli 1925 in Berlin) war ein deutscher Elektromonteur, Politiker und Journalist (SPD, USPD und KPD).

Leben

Eichhorn absolvierte von 1878 bis 1881 eine Lehre als Mechaniker und studierte kurzzeitig an einer privaten technischen Hochschule. 1881 trat er der damals auf Grund des Sozialistengesetzes illegalen SAPD bei und begann für sozialdemokratische Zeitungen zu schreiben. Da er wegen seiner politischen Aktivitäten mehrfach seinen Arbeitsplatz verloren hatte, wurde er 1893 hauptamtlicher Parteifunktionär und war bis 1900 Redakteur der Sächsischen Arbeiterzeitung, dann der Mannheimer Volksstimme und von 1905 bis 1908 Landessekretär der SPD in Baden. Hier war er auch von 1901 bis 1909 Mitglied der Zweiten Badischen Kammer und lag als Anhänger des linken Parteiflügels in ständigen Konflikten mit der von den Revisionisten dominierten regionalen Parteiorganisation.

1903 bis 1912 war Eichhorn als Mitglied der SPD-Fraktion im Deutschen Reichstag, ab 1908 leitete er zusätzlich das zentrale Pressebüro der Partei in Berlin. Während des Ersten Weltkrieges opponierte Eichhorn gegen die Burgfriedenspolitik der Parteiführung und schloss sich 1917 der USPD an, deren Pressedienst er leitete. Von August bis November 1918 war er zusätzlich Leiter des Berliner Büros der sowjetrussischen Nachrichtenagentur ROSTA.

Am 9. November 1918 wurde er zum Polizeipräsidenten von Berlin ernannt. Am 4. Januar 1919 wurde er nach erbitterten Kämpfen und Eroberung des Polizeipräsidiums in Berlin abgesetzt. Dies und die Weigerung Eichhorns sein Amt niederzulegen, führte einen Tag später zu Massendemonstrationen und mündete in den Spartakusaufstand.

Wenige Tage später, am 19. Januar 1919, wurde Eichhorn in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, anschließend am 6. Juni 1920 auch in den Reichstag. Ende des Jahres schloss er sich als Mitglied des linken USPD-Flügels der KPD an. Obwohl Anhänger der Vorsitzenden Paul Levi und Ernst Däumig und zeitweiliges Mitglied der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (KAG), verließ er nach der Märzaktion 1921 nicht die Partei und wurde jeweils im Mai und Dezember 1924 wieder in den Reichstag gewählt. Da gegen Eichhorn seit Januar 1919 ein Haftbefehl vorlag, musste er, da vor Verhaftungen nur durch seine parlamentarische Immunität geschützt, 1920 und 1924 nach jeder Parlamentsauflösung bis zur Wiederwahl untertauchen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Emil Eichhorn — Robert Emil Eichhorn (9 octobre 1863 à Chemnitz 26 juillet 1925 à Berlin) était un mécanicien allemand, devenu journaliste et parlementaire socialiste, du SPD puis de l USPD, avant de rejoindre le KPD (Parti communiste). Biographie Après avoir… …   Wikipédia en Français

  • Eichhorn (Familienname) — Eichhorn ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T …   Deutsch Wikipedia

  • Eichhorn — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Eichhorn Johann Gottfried Eichhorn (1752 1827), théologien et historien allemand ; Karl Friedrich Eichhorn (1781 1854), fils du précédent, juriste… …   Wikipédia en Français

  • Emil Jannings — Données clés Nom de naissance Theodor Friedrich Emil Janenz Naissance 23 juillet 1884 Rorschach, Suisse Nationalité  Allemande …   Wikipédia en Français

  • Eichhorn, Emil — (1863 1925)    politician; served as Berlin s* police chief during the November Revolution.* Born in Rohrsdorf near Chemnitz, he was a mechanic in a metalworking factory before becoming a paid official with the SPD. Serving concurrently in the… …   Historical dictionary of Weimar Republik

  • Emil Julius Gumbel — Gedenktafel für die deutschen und österreichischen Flüchtlinge in Sanary sur Mer, unter ihnen Emil Julius Gumbel Emil Julius Gumbel (* 18. Juli 1891 in …   Deutsch Wikipedia

  • Emil Hell — Oberst Emil Hell Emil Hell (* 26. Mai 1864 in Giegel; † 24. Januar 1931 in Groß Grieben) war ein preußischer Offizier, zuletzt Generalmajor im Ersten Weltkrieg …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann von Eichhorn — Hermann von Eichhorn, 1917 Hermann von Eichhorn, Porträt von Rein …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Eichhorn — (* 8. September 1957 in Kassel) ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie (Auszug) 2.1 Darsteller 2.2 Regis …   Deutsch Wikipedia

  • Eichorn — Eichhorn Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Eichhorn Johann Gottfried Eichhorn (1752 1827), théologien et historien allemand ; Karl Friedrich Eichhorn (1781 1854), fils du précédent,… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”