- Emil Franzel
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Emil Franzel (* 29. Mai 1901 in Haan bei Dux in Böhmen; † 29. Juni 1976) war ein deutscher Historiker, Journalist, Buchautor und sudetendeutscher Politiker.
Leben
Franzel gehörte bis 1936 der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei an und publizierte teilweise unter dem Pseudonym Karl von Boeheim. 1936 übernahm er das Prager Volksbildungshaus Urania, ab 1939 war er Bibliothekar am Prager Böhmischen Landesmuseum und Geschichtslehrer an der Prager Polizeischule. Franzel war nach Krieg und Vertreibung u. a. Mitglied der katholischen Ackermann-Gemeinde und ein wichtiger und meinungsgebender Vertreter der sudetendeutschen Nachkriegs-Publizistik. In seinen historischen Veröffentlichungen blieb er begrifflich auch nach dem Zweiten Weltkrieg in der "Herrenvolk"-Rhetorik verhaftet; so ist etwa in seiner "Sudetendeutschen Geschichte" (1958, jüngste Ausgabe 2002) von nichtgermanischen "Niedervölkern" die Rede. Beruflich war er von 1951 bis zur Pensionierung 1963 Mitarbeiter der Bayerischen Staatsbibliothek in München.
Er war Gründungsmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des Sudetendeutschen Rates.
Publikationen (Auswahl)
- König Heinrich VII. von Hohenstaufen. Diss. phil. Prag 1929
- Geschichte unserer Zeit 1870–1950. München 1952
- Sudetendeutsche Geschichte. Augsburg 1958
- Der Donauraum im Zeitalter des Nationalitätenprinzips (1789–1918). München 1958
- Sehnsucht nach den alten Gassen Wien 1964
- Die Vertreibung. Sudetenland 1945/1946. Bad Nauheim 1967
- Die Sudetendeutschen. Siedlungsraum, Wesen und Geschichte der Volksgruppe. Wien 1968
- Geschichte des deutschen Volkes. Von den Germanen bis zur Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg. München 1973
Weblinks
- Literatur von und über Emil Franzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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