- Emma Brunner-Traut
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Emma Brunner-Traut (* 25. Dezember 1911 in Frankfurt am Main; † 18. Januar 2008 in Tübingen) war eine deutsche Ägyptologin.
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Ihr Leben
Emma Traut hatte eine große musische Begabung und wollte zunächst Konzertpianistin werden. Zur Zeit ihres Abiturs begegnete sie aber dem Ägyptologen Hellmut Brunner (1913–1997), der sie für die Ägyptologie begeisterte und den sie 1937 auch heiratete. Nach ihrem Studium der Ägyptologie wird sie 1937 mit einer Arbeit über den "Tanz im Alten Ägypten" promoviert. Sie führt im Anschuss als Stipendiatin des Deutschen Archäologischen Institutes gemeinsam mit ihrem Ehemann eine Studienreise nach Ägypten durch und nimmt an Ausgrabungen von Hermann Junker in Gizeh und von Günther Roeder in Hermopolis teil.
Nach dem Zweiten Weltkrieg folgt sie 1951 ihrem Mann nach Tübingen. Hier wird neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auch die Stuttgarter Privatstudiengesellschaft, an der zu dieser Zeit auch noch Arnulf Klett beteiligt war, entscheidend beeinflusst. Sie ist wissenschaftlich in der Sammlung des Archäologischen Institutes Tübingen tätig und gestaltet unter anderem dessen 1981 erschienenen zweibändigen Katalog maßgeblich mit.
Im Jahr 1963 erscheinen erstmals ihre "Altägyptischen Märchen" (8. Auflage 1989). Parallel veröffentlicht sie die "Altägyptischen Tiergeschichten und Fabeln" (6. Auflage 1980) mit Rekonstruktionen von auf Reliefs und Zeichnungen überlieferten Erzählungen.
In ihrem Werk "Frühformen des Erkennens" (2. Auflage 1992) stellt sie die wesentlichen Aspekte der altägyptischen Denk- und Darstellungsweise der griechisch-abendländischen Kultur gegenüber. 1998 erscheint ihr "Alltag unter den Pharaonen" und sie befasst sich mit der ägyptischen Religionsgeschichte insbesondere der Kopten. 1984 richtet sie unter dem Motto „Osiris - Kreuz - Halbmond“ gemeinsam mit ihrem Mann eine große Ausstellung in Stuttgart aus. Diese Sammlung wurde 1997 im Schloss Hohentübingen als Dauerausstellung eingerichtet. Neben ihrer Tätigkeit in Tübingen und Stuttgart war sie auch für die Ägyptischen Museen in München und Berlin tätig. Emma Brunner-Traut lebte bis zu ihrem Tod in Tübingen. Sie fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Tübinger Bergfriedhof.
1964 wurde sie vom Deutschen Archäologischen Institutes zum Ordentlichen Mitglied ernannt. Sie wurde auch von der International Society for Folk Narrative Research als Mitglied aufgenommen. 1972 wurde ihr der Professorentitel verliehen.
Bekannt wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit unter anderem durch den von ihr 1962 in erster Auflage herausgegebene und danach mehrfach wiederaufgelegten und aktualisierten Reiseführer für Ägyptenreisende.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Altägyptische Märchen. Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf/Köln 1963
- Aegypten Studienreiseführer mit Landeskunde. Hans E. Günther Verlag, GVS, Stuttgart 1966
- Altägyptische Tiergeschichte und Fabel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1970
- Ägypten - Kunstführer. Kohlhammer, 1988. ISBN 3-17-012615-6
- Gelebte Mythen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988. ISBN 3-534-08425-X
- Die großen Religionen des Alten Orients und der Antike. Kohlhammer, 1992. ISBN 3-17-011976-1
- Frühformen des Erkennens - am Beispiel Altägyptens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990. ISBN 3-534-08149-8
- Die Kopten – Leben und Lehre der frühen Christen in Ägypten. Herder Freiburg 2000. ISBN 3-451-04815-9
Literatur
- Jan Assmann: Den Ägypter in uns erweckt. Die Altertumsforscherin Emma Brunner-Traut, wissenschaftliche Konkurrentin von Karl Jaspers, wird 90, in: Die Welt, 24. Dezember 2001 ISSN 0173-8437
- Ingrid Gamer-Wallert: Emma Brunner-Traut (1911-2008), in: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde Band 136, Heft 1, Akademie Verlag 2009, ISSN 0044-216X Seiten: III - IV
- Wolfgang Röllig: Forscherin mit Einfühlungsvermögen, in: Schwäbisches Tagblatt, 23. Januar 2008, S. 23
Weblinks
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