- Energiebilanz (Umwelt)
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Energiebilanzen erlauben es, rechnerisch den Aufwand von Primärenergie in ein Verhältnis zur Nutzenergie zu stellen. Sie bilden die Grundlage für einen sparsamen Umgang mit Energie und erlauben es, Energieverluste aufzufinden, mengenmäßig darzustellen und Vermeidungsmöglichkeiten zu ermitteln. Dabei wird auch der Energieverbrauch zur Gewinnung und Bereitstellung der Nutzenergie dargestellt.
Der Begriff Energiebilanz beschreibt in Bezug auf nachhaltige Produktionsmethoden den gesamten Aufwand zur Herstellung, zum Betrieb und zur Weiterverwertung (Entsorgung oder Recycling) von Produkten. So wird beispielsweise bei einem Kühlschrank nicht nur der Stromverbrauch betrachtet, sondern auch die zur Herstellung und Entsorgung notwendige Energie und Ressourcen (graue Energie).
Für Elektrizitätswerke wird der sogenannte Erntefaktor oder auch die Energierücklaufzeit angegeben.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
1971 wurde die 'Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen' in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet.
Sie „wertet die vorhandenen Statistiken aus allen Gebieten der Energiewirtschaft nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus, erstellt Energiebilanzen und macht diese der Öffentlichkeit zugänglich“. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen erstellt regelmäßig jedes Jahr eine Energiebilanz der Bundesrepublik Deutschland, um ein umfassendes und detailliertes Bild der deutschen Energiewirtschaft zu geben. Außerdem veröffentlicht die AG vierteljährlich Daten zum Primärenergieverbrauch.[1]
Sie arbeitet eng zusammen mit dem 'Länderarbeitskreis Energiebilanzen' (der Energiebilanzdaten für die Bundesländer veröffentlicht).[2]
Sie arbeitet mit in der 'Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik'.[3]
Mitglieder der 'Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen' sind (Stand Mai 2010):
- Bundesverband der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW)
- Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein e.V. (DEBRIV)
- EEFA GmbH [4]
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin )
- Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI)
- Gesamtverband Steinkohle (GVSt)
- Mineralölwirtschaftsverband e.V. (MWV)
- Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)
Beispiele
Energieäquivalente Energieträger Energiemenge Erdgas 7,8 kWh/m³ Erdöl 10,0 kWh/l Buchenholz 4,0 kWh/kg Fichtenholz 4,5 kWh/kg - Für Motoren wie für Heizungen ist die wesentliche Maßzahl für die Energiebilanz ihr Wirkungsgrad.
- Bei Gebäuden wird die Heizenergie den Wärmeverlusten durch mangelhafte Wärmedämmung gegenübergestellt.
- Für die Gebäudebeheizung lassen sich Energieträger über die Energieäquivalente vergleichen. Dabei ist die Energiebilanz von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Verfügbarkeit durch den Verbraucher zu beachten. Bei der Produktion von Fichtenholz wird z.B. (nur) zwischen 1,1% bis 4,2% der im Rohstoff enthaltenen Energie bis zur Bereitstellung an der Waldstraße aufgewendet - bis zum Verbraucher ist es aber meist noch ein langer Weg.
Siehe auch
- Ökobilanz
- Energieeinsparung
- Erneuerbare Energie
- Kraft-Wärme-Kopplung
- Niedrigenergiehaus
- Solartechnik
- Weißes Zertifikat
- DIN V 18599 - Energiebilanz von Gebäuden
Literatur
- Torsten Marheineke: Lebenszyklusanalyse fossiler, nuklearer und regenerativer Stromerzeugungstechniken. Juli 2002, 222 Seiten.
Weblinks
- Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen: Aktuelle Berichte, z.B.
- Energieverbrauch in Deutschland - Daten für das 1. Halbjahr 2010 (PDF, 28 Seiten)
Einzelnachweise
- ↑ www.ag-energiebilanzen.de
- ↑ [relation_en.gsid=lbm1.c.227818.de www.lak-energiebilanzen.de]
- ↑ www.erneuerbare-energien.de
- ↑ www.eefa.de
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