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Der EONIA (Euro Overnight Index Average) ist der offiziell berechnete Tagesgeldzinssatz für den Euro. Er besteht aus dem gewichteten Durchschnitt der Zinssätze, die eine Gruppe größerer Institute im Euro-Währungsgebiet auf dem Interbankenmarkt für unbesicherte Übernachtkontrakte effektiv abgeschlossen haben und ist ein Per-Annum-Zinssatz nach der Methode act/360. Er wird von der Europäischen Zentralbank berechnet und trägt die WKN: 965994 /ISIN: EU0009659945.
Inhaltsverzeichnis
Berechnung im Detail
Zur Ermittlung des EONIA stellt eine Gruppe von 43 Banken (Panel-Banken) täglich bis spätestens 18:30 CET der Europäischen Zentralbank Daten über Umfang und durchschnittlichen Zinssatz der an diesem Tag vollzogenen ungesicherten Tagesgeldausleihungen zur Verfügung.
Der von der EZB unter Eliminierung der jeweils 15 höchsten und tiefsten Werte ermittelte Durchschnittswert, welcher seit dem 3. September 2007 mit drei Nachkommastellen angegeben wird, wird daraufhin an Reuters weitergeleitet, so dass der EONIA zwischen 18:45 und 19:00 Uhr veröffentlicht werden kann.
Da es sich bei den Daten, die die einzelnen Banken herausgeben, um sensible Informationen handelt, stellt die EZB als unabhängige Institution eine wichtige Voraussetzung zur Berechnung des EONIA dar.
Auf dem EONIA basierende Anlageprodukte
Dieser Zinssatz bildet die Basis für EONIA-Zinsswaps, -Zertifikate oder -Indexfonds, die in ihrer Sonderform ETF auch rein passiv gemanagt werden können, was die Verwaltungsgebühren erheblich reduziert. Die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland bietet seit Juli 2008 eine auf dem EONIA-Verlauf basierende sogenannte Tagesanleihe [1] an. Die Verzinsung der Tagesanleihe ist direkt an die Entwicklung des EONIA gekoppelt.
Siehe auch
Quellen
Weblinks
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