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Unter Akzent oder Akzentzeichen (französisch accent) versteht man
- in der Schrift ein diakritisches Zeichen, das in der gegebenen Sprache zur Markierung des Akzentes verwendet wird. Sie sind bereits seit der Antike bekannt und wurden von den griechischen Grammatikern eingeführt.
- im weiteren und ungenauem Sinne versteht man unter Akzent auch diakritische Zeichen, die nicht zur Akzent-Markierung bestimmt sind, jedoch die gleiche oder ähnliche Form wie ein Akzentzeichen einer anderen Sprache haben.
Inhaltsverzeichnis
Tatsächliche Akzentzeichen
Folgende Zeichen werden als Akzent verwendet:
Zeichen Beispiel Sprache ´ Bogotá, μέρος Spanisch, Griechisch (poly- und monotonische Orthographie) ` più, σημειωτικὴ Italienisch, Griechisch (polytonische Orthographie) ͂ πρᾶγμα Griechisch (polytonische Orthographie) Manchmal werden emphatische oder tonale Akzente nicht in der Standardorthographie, jedoch in Lehrwerken und Wörterbüchern verwendet, wie beispielsweise ´ (собо́р) im Russischen, oder ´ (é), ` (è) im Schwedischen und Norwegischen.
Obwohl sie nicht den Sprachakzent bezeichnen, werden die französischen diakritischen Zeichen ´ (é), ` (è) und ̂ (ê) (accent aigu, accent grave, accent circonflexe), da sie von der Form her den griechischen entsprechen und auch deren (übersetzten) Namen tragen, zu den Akzentzeichen gezählt. Tatsächlich sind diese französischen Beizeichen zur zweiten (folgenden) Kategorie zu zählen, da sie die Qualität des bezeichneten Lautes verändern, jedoch nicht den Sprachakzent markieren. Ein Wort kann nur eine hauptakzentuierte Silbe haben. Dass diese Zeichen im Französischen nicht den Akzent bezeichnen, zeigen unter anderem folgende Beispiele: créé, été, Cléopâtre, créèrent, ebenso beim Verb tâcher – trotz des Akzents liegt die Betonung auf -er.
Weitere Zeichen
Zeichen, die nicht zur Bezeichnung des Akzentes verwendet werden, jedoch oft als „Akzent“ bezeichnet werden, sind:
´ wie z. B. im Polnischen (Łódź), Serbischen (Ignjić), Tschechischen (Česká) und Slowakischen (stránka), Ungarischen (kávéház), Isländischen (Íþróttir), Irischen (Máirtín), … ̂ wie z. B. im Rumänischen (România, în), im Slowakischen "vôl, stôl, kôň" ̋ im Ungarischen (hűtőszekrény) Diese Zeichen, die im eigentlichen Sinne keine Akzente sind, haben in verschiedenen Sprachen durchaus verschiedene Bedeutungen. So bezeichnet zum Beispiel das ´-Zeichen im Polnischen, Französischen, Isländischen, Irischen, Kroatischen einen anderen Laut als das Zeichen ohne, im Tschechischen, Slowakischen und Ungarischen die Länge des Lautes.
Darstellung
Die bevorzugte Darstellung der Zeichen kann unterschiedlich sein. So wird das ´-Zeichen in hochqualitativen Drucktypen im Französischen flacher, in den ostmitteleuropäischen Schriften (Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch) steiler geschnitten. Im Ungarischen kann das Zeichen, falls es sich um eine groteske Schriftart handelt, sogar gänzlich senkrecht geschnitten werden.
Das griechische Perispōménē (περισπωμένη = umfahren, umbogen, als Kombination aus Akut und Grave gesehen) kann von der Form her wie ein Tilde, ein Zirkumflex oder wie ein Makron geschnitten werden.
In der lateinischen Schrift gilt als Akzentzeichen vornehmlich:
- Der Akut (accent aigu) – Beispiel: é
- Der Doppelakut – in Europa im Ungarischen als Längungszeichen: "Ő" (Ő), "ő" (ő); "Ű" (Ű), "ű" (ű) und im Estnischen ("Ő" , "ő")
- Der Gravis (accent grave) – Beispiel: è
- Der Zirkumflex (accent circonflexe) – Beispiel: ê
Schlussbemerkungen
Es gibt viele weitere diakritische Zeichen, die über dem Buchstaben stehen (zum Beispiel den Brevis, die Tilde, das Hatschek, das Krouzek, das Makron oder das Trema), die jedoch nicht als Akzente bezeichnet werden.
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