Epitext

Der Paratext (von griechisch para für Präpositionen wie über, neben, hinaus...) ist ein den Basistext (Haupttext) steuernder, ergänzender, kommentierender oder begleitender Text und wird häufig ebenso als Nebentext bezeichnet. Das kann ein Motto, Vorwort, Nachwort, Geleitwort, eine Widmung, Zueignung, Fußnote oder Anzeige, im Theatertext Didaskalien, Vgl. Hypertext oder eine Reformulierung sein. Die textübergreifende Beziehung ist die Paratextualität.

Der Paratext wird hinsichtlich seiner Entfernung zum Basistext unterschieden in Peritext, (wie Schutzumschlag, Titel, Gattungsangabe, Vor- und Nachwort ...) und den mit dem Basistext eng verbundenen Epitext (Textergänzungen wie z.B. das Interview).

Die Bezeichnung geht auf Gérard Genette [1989] zurück und wird in der Intertextualitätsforschung angewandt.

Zitat

... offenkundig - von punktuellen Ausnahmen abgesehen, die wir da und dort antreffen - in allen seinen Formen ein zutiefst heteronomer Hilfsdiskurs ist, der im Dienst einer anderen Sache steht, die seine Daseinsberechtigung bildet, nämlich des Textes. Welchen ästhetischen oder ideologischen Gehalt (»schöner Titel«, Manifest-Vorwort) welche Koketterie und welche paradoxe Umkehrung der Autor auch in ein paratextuelles Element einbringen mag, es ist immer »seinem« Text untergeordnet, und diese Funktionalität bestimmt ganz wesentlich seine Beschaffenheit und seine Existenz.

Gérard Genette über die Funktion des Paratextes.

Literatur

• Genette, G.: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches, Frankfurt am Main, 1992
• Gläser, R. T. [1997]: Das Motto im Lichte der Intertextualität. In Textbeziehungen und literaturwissenschaftliche Beiträge zur Intertextualität, ed. J. Klein & U. Fix. Tübingen, 259-301.
• Huber, Alexander: Paratexte in der englischen Erzählprosa des 18. Jahrhunderts [PDF 1.5 MB] (Magisterarbeit). München: Ludwig-Maximilians-Universität, 1997.

Siehe auch

• Komparatistik, Textanalyse, Intertextualität, Julia Kristeva, Hypertext, Filmtheorie, Enunziation, Parergon
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