Erich Klabunde

Erich Klabunde

Erich Klabunde (* 20. Februar 1907 in Hamburg; † 21. November 1950 in Bad Pyrmont) war Journalist, erster Vorsitzender des 1949 gegründeten Deutschen Journalisten-Verbandes und sozialdemokratischer Politiker, der sich um den sozialen Wohnungsbau verdient machte. Nach ihm ist der Erich-Klabunde-Preis benannt, mit der alljährlich eine sozialkritische journalistische Arbeit ausgezeichnet wird, die einen Bezug zu Hamburg hat.

Erich Klabunde schloss eine Banklehre ab und studierte ab 1926 an der Universität Hamburg unter anderem Zeitungswissenschaften. Bis 1933 war er beim „Hamburger Anzeiger“ tätig. Aus politischen Gründen wurde er entlassen und arbeitete als Wirtschaftsprüfer, dann als Nachfolger Erich Lüths als Geschäftsführer eines Verbandes und ab 1939 durch Vermittlung seines Freundes Julius Brecht im Wohnungsbauministerium.

Nach dem Kriege wurde Klabunde von den Britischen Besatzungsbehörden 1947 als Fachmann für gemeinnützigen Wohnungsbau in den Zonenbeirat geholt. Später war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, wo er zum Fraktionsvorsitzenden der SPD gewählt wurde. 1949 wurde er über die Landesliste der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Hamburg in den Deutschen Bundestag gewählt.

Als Mitglied des Bundestagsausschusses für das Wohnungswesen war er maßgeblich am Zustandekommen des Ersten Wohnungsbaugesetzes vom 24. April 1950 beteiligt, das den sozialen Wohnungsbau fördert. Ab 1945 knüpfte er Verbindungen zu befreundeten Journalisten, organisierte den ersten Deutschen Journalistentag und wurde im Dezember 1949 in Berlin zum Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes gewählt. Klabunde wirkte außerdem beim Aufbau des Nordwestdeutschen Rundfunks NWDR mit.

Nach ihm ist der Klabundeweg in Hamburg-Bergstedt und Soltau sowie der Erich-Klabunde-Hof in Hannover benannt.

Literatur

Weblinks


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