Erich M. von Hornbostel

Erich M. von Hornbostel

Erich Moritz von Hornbostel (* 25. Februar 1877 in Wien; † 28. November 1935 in Cambridge) war ein österreichischer Musikethnologe.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er war Nachkomme einer ursprünglich aus Niedersachsen stammenden Familie, mit Heinrich Hornbostel urkundlich 1534–1545 dort erwähnt, und der Sohn des Erich Otto von Hornbostel (1846–1910) und der Helen Magnus (1840–1914). Sein Großvater war der im November 1860 in den österreichischen Ritterstand erhobene Theodor Hornbostel (1815–1888).

Hornbostel heiratete am 21. August 1903 in Berlin Susanne Apolant (* 22. Juli 1881 in Berlin; † 29. September 1956 in Holtsville, Suffolk County (New York)), die Tochter des Berliner Sanitätsrats und Bad Kissinger Sanatoriumsbesitzers (ab 1906) Dr. med. Eduard Apolant (* 1847) und der NN. Cohn (* um 1859).

Leben

Hornbostel studierte zunächst in Wien Chemie. In Berlin wurde er am Berliner Psychologischen Institut Assistent des Psychologen Carl Stumpf, der auf dem Gebiet der Tonpsychologie forschte. Während des Ersten Weltkriegs entwickelte er zusammen mit Max Wertheimer den Richtungshörer für die militärische Anwendung. Hornbostel arbeitete beim Aufbau des Berliner Phonogramm-Archivs mit, das er bis 1933 leitete. Gemeinsam mit dem Musikwissenschaftler Curt Sachs entwickelte er ein System zur Klassifizierung von Musikinstrumenten, das als Hornbostel-Sachs-Systematik bekannt ist. Hornbostel gilt als einer der namhaftesten Vertreter der Gestalttheorie auf dem Gebiet der Musikwissenschaft.

Als "Halbjude" 1933 seiner Ämter enthoben emigrierte von Hornbostel in die Schweiz, später in die USA und ließ sich schließlich in Cambridge nieder. Er leistete Pionierarbeit bei der Erforschung afrikanischer und asiatischer Musik und entwarf ein System zur schriftlichen Aufzeichnung dieser Musik.

Werke

  • Erich M. v. Hornbostel, Curt Sachs: Systematik der Musikinstrumente. Ein Versuch. In: Zeitschrift für Ethnologie 46, 1914 (4-5), S. 553–590.
  • Beobachtungen über ein- und zweiohriges Hören. In: Zeitschrift für Psychologie und ihre Grenzwissenschaften 4, 1923, S. 64-114.

Literatur

Weblinks


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