- Erich von Braunschweig-Grubenhagen
-
Erich von Braunschweig-Grubenhagen (* 1478; † 14. Mai 1532 in Fürstenau) war von 1508 bis 1532 Fürstbischof von Paderborn und Osnabrück und im Jahr 1532 gewählter Bischof von Münster.
Leben
Erich war das jüngste Kind des Herzogs Albrecht II. von Braunschweig-Grubenhagen und dessen Gemahlin Elisabeth Gräfin von Waldeck. Während sein älterer Bruder Philipp die Nachfolge seines Vaters antrat, wurde Erich der Epoche gemäß für den geistlichen Stand bestimmt. Nach einem Studium in Rom wurde er Kanoniker am Dom zu Münster und zu Paderborn. Am 20. April 1509 empfing Erich für das Bistum Paderborn die Provision durch Papst Julius II. Da Erich dem römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. Steuern schuldig blieb, belegte dieser ihn bis 1512 mit der Reichsacht und verweigerte die kaiserliche Anerkennung. Erst Kaiser Karl V. erteilte am 2. April 1521 Erich die Regalien.
Die während seiner Amtszeit ausbrechende Reformation hat weder in theologischer noch in landesherrlicher Hinsicht wirkliche Änderungen im Wirken Erichs verursacht. Er blieb der römischen Lehre bis zum Schluss treu. Allerdings ließ er als Bischof in den Nachbargebieten, die nicht zu seinen weltlichen Fürstbistümern gehörten, keine Konflikte mit lutherisch gesinnten Nachbarn aufkommen. Auch gegenüber der mittlerweile lutherisch gesinnten städtischen Bürgerschaft war Erich durchaus aufgeschlossen und gewährte vielfache Sonderrechte. In der römisch-katholisch geprägten Literatur gilt Erich auch deshalb als zwielichtig, weil er die Trauung einer ihrem Gelübde untreu gewordenen Benediktinerin aus Kaufungen bezeugte.
Erich wurde erst kurz vor seinem Tode nach der Abdankung seines Vorgängers Friedrich III. von Wied auch zum Bischof von Münster gewählt. Damit wurden zum ersten Mal diese drei Bischofsmitren Westfalens in Personalunion vereinigt. Erich starb aber noch während seines Festmahls anlässlich seiner münsteraner Bischofswahl mit adeligen Freunden plötzlich und unerwartet im Osnabrücker Fürstenau.
Literatur
- Ferdinand Spehr: Erich II., Herzog von Braunschweig-Grubenhagen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 202 f.
- Wilhelm Kohl: Das Bistum Münster. Bd. 3, 7, Walter de Gruyter, 2003, ISBN 9783110175929, S. 546ff..
- Hans Jürgen Brandt, Karl Hengst: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Paderborn. Bonifatius-Druckerei, 1984, ISBN 9783870883812, S. 192ff..
Weblinks
Vorgänger Amt Nachfolger Konrad IV. von Rietberg Bischof von Osnabrück
1532–1532Franz von Waldeck Hermann I. von Hessen Bischof von Paderborn
1508–1532Hermann II. von Wied Friedrich III. von Wied Bischof von Münster Franz von Waldeck Kategorien:- Römisch-katholischer Bischof (16. Jahrhundert)
- Bischof von Osnabrück
- Bischof von Münster
- Bischof von Paderborn
- Welfen (Altes Haus Braunschweig)
- Deutscher
- Geboren 1478
- Gestorben 1532
- Mann
Wikimedia Foundation.