- Ernst Anding
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Ernst Anding (* 11. August 1860 in Seebergen; † 30. Juni 1945 in Gotha) war ein deutscher Astronom. Anding hatte in Jena und München Astronomie studiert und 1888 bei Hugo von Seeliger promoviert. Danach blieb er als Privatdozent in München, wo er ab 1896 als Observator für die Königlich Bayerische Kommission für die internationale Gradmessung arbeitete.
1906 wurde er an die Sternwarte Gotha berufen, die er bis 1934 leitete. Zum Professor ernannt, veröffentlichte er hier zunächst Ergebnisse seiner Münchener Messungen. Als theoretischer und praktischer Astronom gab er dann sowohl theoretische Betrachtungen zu einem Inertialsystem und zu Bewegungen der Sonne im Weltraum, als auch Beobachtungsergebnisse zu Verfinsterungen der Jupitermonde u. a. heraus. Seine letzte Schrift befasste sich mit der Möglichkeit eines massereichen Siriusbegleiters.
Unter Andings Leitung wurde die Gothaer Sternwarte weiter modernisiert. Er verbesserte den Meridiankreis durch Anbringen elektrischer Kontakte. Als letztes optisches Instrument beschaffte er ein Passageinstrument der Firma Bamberg in Berlin. Aus München bekam die Sternwarte von der Firma Clemens Riefler eine moderne Uhrenanlage geschenkt, durch die auf elektrischem Wege die Sternwartenuhren und über eine eigene Telegrafenverbindung auch die Zentraluhr im Gothaer Rathaus und damit alle städtischen Uhren gesteuert werden konnten.
Anding beklagte das nachlassende Interesse der Herzoglichen Stiftung an der Sternwarte, die damit gegen das Testament des Herzogs Ernst II. verstieß. 1934 wurde die Sternwarte Gotha geschlossen.
Am 30. Juni 1945 starb der letzte Leiter der Sternwarte Gotha.
Literatur
- Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 25, ISBN 3-598-30664-4
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