Ernst Bacmeister

Ernst Bacmeister

Ernst Bacmeister – Pseudonym: Felix Montanus - (* 12. November 1874 in Bielefeld; † 11. März 1971 in Singen (Hohentwiel)) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Verlagsbuchhändlers Johann Bacmeister (* 1841) und der Schriftstellerin, Malerin und Lehrerin Lucie Juliane Müller (1843–1904) wuchs in einer kinderreichen Familie auf, die auf Grund des mehrmaligen Ortwechsels des Vaters oftmals umziehen musste. So besuchte Ernst Bacmeister die Schulen in Eisenach und Bernburg und schloss seine Schulzeit im Jahre 1893 mit dem Abitur in Erfurt ab. Anschließend studierte er finanziell unterstützt durch eine Familienstiftung Philologie an der Universität Leipzig und absolvierte 1896 dort auch seine Promotion.

Nach diesem Abschluss begab er sich auf eine mehrjährige Wanderschaft durch halb Europa, nur kurz unterbrochen von einer einjährigen Wehrdienstzeit als Freiwilliger in Wiesbaden. Überall auf seinen Stationen nahm er Eindrücke für seine schriftstellerischen Arbeiten auf und verdiente sich währenddessen sein Taschengeld als Hauslehrer und mit ersten Veröffentlichungen. Zwischenzeitlich scheiterte im Jahre 1906 sein noch auf Friedrich Nietzsches (1844–1900) Anregung hin unternommener Versuch, sich an der Universität München zu habilitieren und eine Hochschullaufbahn einzuschlagen. Im Jahre 1911 wurde Bacmeister schließlich von seinem zu jener zeit als Leiter Rheinisch-Westfälische Volkstheaters in Essen tätigen Bruder Hans Ernst August Bacmeister (1872–1935) als Dramaturg an dessen Theater berufen. Nur zwei Jahre später kam es aber auf Grund fehlender Mittel zu einer Schließung dieses Hauses und Ernst Bacmeister ging zurück zu seiner Familie, die sich mittlerweile auf dem Schloss und Gehöft Marbach in Wangen auf der Halbinsel Höri niedergelassen hatte.

Nach seinem Einsatz als Landwehroffizier während des Ersten Weltkrieges im Elsass brachte er ab 1920 zahlreiche Essays und Dramen heraus und ließ diese auch an verschiedenen Theatern aufführen. Doch der große Erfolg blieb aus, da manche dieser Dramen im Sinne der NS-Ideologie nur bedingt tauglich waren. Hinzu kam, dass Bacmeister absolut unpolitisch war und sich literarisch von Stefan George (1868–1933) und Rudolf Steiner (1861–1925) inspirieren ließ, was ebenfalls zu dieser Zeit nicht gut ankam.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schien Ernst Bacmeister in die Bedeutungslosigkeit zu geraten, da sich seine neuen Werke wie auch Neuauflagen alter Dramen nicht mehr verkaufen ließen. Mit Holzverkauf aus seinem eigenen Garten sowie ab 1950 mit zeitlosen Radioessays und einzelnen Dramen konnte er sich und seine Familie über Wasser halten. Trotzdem wurde er im Jahre 1965 für sein Lebenswerk mit dem Literaturpreis der Stadt Bielefeld geehrt. Schließlich starb er im hohen Alter von 97 Jahren am 11. März 1971 und wurde auf dem Friedhof in Öhningen begraben.

Ernst Bacmeister, Spross aus der hannoverschen Linie der alten traditionsreichen Bacmeister-Familie, war verheiratet mit der Malerin Marie Sophie Elsbeth Bosselmann (1873–1960). Sein Sohn Arno Bacmeister, der im Zweiten Weltkrieg gefallen war, wurde ein bekannter Botaniker und war verheiratet mit Judith Brigitte Finckh, die Tochter des Arztes und Schriftstellers Ludwig Finckh. Beide hatten die Tochter Hadamut Ulrike Bacmeister.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

  • Die Rheintochter. Ein dramatisches Halbmärchen, 1897;
  • Der Graf von Gleichen. Tragödie, 1898;
  • Der Primus. Schülerdrama, 1903;
  • Innenmächte. Vier Schauspiele, 1922;
  • Überstandene Probleme. Essays, 1923;
  • Arete. Tragödie. 1925;
  • Erlebnisse der Stille. 1927;
  • Maheli wider Moses. Tragödie, 1932;
  • Hauptmann Geutebrück. 1933;
  • Der Kaiser und sein Antichrist. Tragödie, 1934;
  • Kaiser Konstantins Taufe. Religionstragödie, 1937;
  • Schöpferische Weltbetrachtung. Essays, 1938;
  • Wuchs u. Werk. Die Gestalt meines Lebens. 1939;
  • Theseus. Tragödie. 1940;
  • Die Spur. Gesammelte Gedichte. 1942;
  • Der deutsche Typus der Tragödie. Dramaturgisches Fundament, 1943;
  • Der indische Kaiser. 1944;
  • Intuitionen. 1947 (Gesamtwerk von sieben Stücken);
  • Essays. 1948 (Gesamtwerk von acht Essays);
  • Lionardo da Vinci. Tragödie, 1959;
  • Der lichte Sieg. Ein Brevier, 1964; (zus. mit J. Bahle),
  • Die Entstehung der Tragödie Andreas und die Königin. 1984, (posthum, zus. Mit J. Bahle)

Literatur

Quellen und Weblinks


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