Ernst Heinrich von Dechen

Ernst Heinrich von Dechen
Ernst Heinrich von Dechen

Ernst Heinrich Carl von Dechen (* 25. März 1800 in Berlin; † 15. Februar 1889 in Bonn) war ein Professor für Bergbaukunde und Erfinder.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1834 bis 1841 war er Professor für Bergbaukunde an der Universität Berlin, von 1841 bis 1864 Oberberghauptmann des Oberbergamts in Bonn und im Dienst des 1834 gegründeten Eschweiler Bergwerksvereins EBV, für welchen er von 1847 bis 1857 den zentralen Wasserhaltungsschacht für die bis 1891 im Betrieb befindliche Grube Centrum im Eschweiler Stadtteil Pumpe-Stich bauen ließ. Der Schacht wurde ihm zu Ehren „Heinrichsschacht“ genannt. 1880 ließ er neue Wasserleitungssysteme erbauen, unter anderem in der Stadt Aachen.

Publikationen

  • Geognostische Umrisse der Rheinlande (mit v. Öynhausen und Laroche, Berl. 1825, 2 Bde.);
  • Geognostische Karte der Rheinlande (mit denselben, das. 1825);
  • Geognostische Übersichtskarte von Deutschland, England, Frankreich und den Nachbarländern (das. 1839, 2. Bearbeitung 1869);
  • Sammlung der Höhenmessungen in der Rheinprovinz (Bonn 1852);
  • Geognostische Führer in das Siebengebirge (das. 1852, 2. Bearbeitung 1861), zur Vulkanreihe der Vordereifel (das. 1861, 2. Aufl. 1885), zum Laacher See (das. 1864);
  • Die nutzbaren Mineralien und Gebirgsarten im Deutschen Reich (Berl. 1873).

Dechen leitete auch die amtliche geognostische Untersuchung der Rheinprovinz und Westfalens, als deren Resultat die Geologische Karte von 1855 bis 1865 in 34 Sektionen erschien, dazu Erläuterungen (Bonn 1870-84, 2 Bde.).

Im Auftrag der Deutschen Geologischen Gesellschaft gab er die Geologische Karte von Deutschland (Berl. 1869, 2 Blätter, mit Text) heraus.

Ehrungen

Denkmal für Heinrich von Dechen in Königswinter

Aachen verlieh ihm 1880 die Ehrenbürgerschaft wegen seiner Erfindungen und der Erhaltung der alten Thermalquellen der Stadt. 1881 wird er zum Ehrenmitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde ernannt.

1898 benennt Eschweiler den zum „Heinrichsschacht“ beim Eschweiler Stadtwald führenden Weg (heute eine Straße) ihm zu Ehren „Heinrichsweg“. Auf Wunsch des EBV wird 1902 auch die „Heinrichsallee“ in der Eschweiler Bergarbeitersiedlung „Colonie Wilhelmine zu Stich“ nach ihm benannt. 1996 wird ein Teilstück des „Heinrichswegs“ in „Am Heinrichsschacht“ umbenannt, womit von Dechen mit insgesamt drei Straßennamen bedacht wurde. Zu erwähnen bleibt, dass ein Bergwerk im Saarland bei Neunkirchen seinen Namen trug. Die Grube Dechen lag südwestlich von Neunkirchen, im Stadtteil Heinitz, und war zumindest vorübergehend ein eigenständiges Bergwerk.

Auch die Dechenhöhle in Iserlohn (nördliches Sauerland) trägt ihren Namen zu Ehren von Dechens, da er sich um die Geologie Rheinland-Westfalens so verdient gemacht hatte. Er war einer von zahlreichen Naturforschern, welche die Höhle nach ihrer Entdeckung durch zwei Eisenbahnarbeiter besuchten.

Am 25. Mai 1892 wurde ihm in Königswinter auf halbem Weg zwischen der Hirschburg und dem Drachenfels vom Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS), dessen erster Vorsitzender er vom 9. April 1870 bis zu seinem Tod war, ein sieben Meter hohes Denkmal aus Drachenfelser Trachyt mit einem Bronzerelief, das seine Büste im Profil zeigt, errichtet.

Der Naturhistorische Verein der Rheinlande und Westfalens, dessen Vorsitzender von Dechen mehrere Jahre war, änderte 1935 zu seinen Ehren den Namen der seit Mitte des 19. Jahrhunderts erscheinenden Vereinszeitschrift zu Decheniana.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. nhv.uni-bonn.de: Zur Geschichte des Vereins.

Literatur


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