Ernst Hermann Münch

Ernst Hermann Münch

Ernst Hermann Joseph von Münch (* 25. Oktober 1798 in Rheinfelden; † 9. Juli 1841 in Rheinfelden) war ein deutscher Schriftsteller.

Münch studierte die Rechte in Freiburg im Breisgau, wo er 1818 die Burschenschaft mitbegründete, war 1819-21 Lehrer an der Kantonsschule Aarau und wurde 1824 Professor der historischen Hilfswissenschaften in Freiburg. Hier entwickelte er nun eine ungemein große schriftstellerische Produktivität, welche zwar wegen der geschickten Auswahl der Stoffe seiner Geschichtsdarstellungen ein großes Publikum, aber wegen der Flüchtigkeit der Behandlung scharfen Tadel von seiten der Kritik fand; die meisten Werke sind jetzt veraltet.

Seine bedeutendsten Arbeiten aus dieser Zeit sind:

  • die Ausgabe der Werke Ulrichs von Hutten (Berlin 1821-25, 5 Bde.);
  • Die Heerzüge des christlichen Europa wider die Osmanen (Basel 1822-26, 5 Bde.);
  • Franz von Sickingens Taten etc. (Stuttgart 1827-1829, 3 Bde.);
  • Dyveke als Novelle in den Biographisch-historischen Studien (Stuttgart 1836).
  • König Enzius (Ludwigsburg 1827; neue Bearbeitung, Stuttgart 1841);
  • Die Schicksale der alten und neuen Cortes von Spanien ( 1824 bis 1827, 2 Bde.);
  • Geschichte des Hauses und Landes Fürstenberg (Aachen 1829-32, 3 Bde.; fortgesetzt von Fickler; Bd. 4, Karlsruhe 1847) und
  • Vermischte historische Schriften (Ludwigsburg 1828, 2 Bde.).

1828 ging er als Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts nach Lüttich; doch wurde hie infolge der antirömischen Tendenz seiner Schriften seine Stellung daselbst bald unhaltbar, und er folgte einem Ruf als Bibliothekar nach dem Haag. Hier schrieb er unter anderem die

  • Geschichte des Hauses Nassau-Oranien (Aachen 1831-33, 3 Bde.) und
  • Maria von Burgund, nebst dem Leben ihrer Stiefmutter Margarethe von York (Leipzig 1832, 2 Bde.).

1831 kam er als Geheimer Hofrat und Bibliothekar der Privatbibliothek des Königs Wilhelm I. nach Stuttgart, wo er die Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit (Leipzig 1833-35, 6 Bde.) herausgab. Er starb 9. Juli 1841 in Rheinfelden. Sein Leben schildert er in dem Werk Erinnerungen, Lebensbilder und Studien aus den ersten 37 Jahren eines deutschen Gelehrten (Karlsruhe 1836-38, 3 Bde.).

Literatur

Weblinks

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