Ernst Walter Hanisch

Ernst Walter Hanisch

Ernst Walter Hanisch (* 1953 in Forchheim) ist ein deutscher Chirurg und außerplanmäßiger Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Hanisch besuchte zunächst von 1965 bis 1969 den kaufmännischen Zweig der Realschule in Forchheim und im Anschluss bis 1972 das Johannes-Scharrer-Gymnasium in Nürnberg. Nach dem Abitur studierte er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen bis 1979 Humanmedizin und Zahnmedizin, wobei er sein praktisches Jahr als Humanmediziner (Arzt im Praktikum) als Stipendiat der französischen Regierung seit 1978 in Rennes in der Bretagne ableistete (Fachgebiete: Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie). Nebenbei belegte er in seiner Studienzeit 1975 den Grundkurs der Theologie an der Domschule in Würzburg. Direkt im Anschluss an sein Studium erhielt er 1979 ein medizinisches Fachstipendium der Georg-Mayer-Franken-Lebert-Stiftung. 1980 promovierte er im Fachbereich Humanmedizin in Erlangen und leistete danach als Sanitätsoffizier von 1980 bis 1981 seinen Grundwehrdienst als Truppenarzt des Panzergrenadierbataillons 27 in Oberviechtach ab. Ab 1981 war er als Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Erlangen tätig und promivierte 1984 auch im Fachbereich Zahnmedizin. Im Anschluss war er als Assistenzarzt bis Mitte 1985 an der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und dann an der Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie in Frankfurt/Main tätig, bekam 1989 ein Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen, schloss die Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie 1990 ab und war weiterhin als Oberarzt an der Klinik für Allgemein- und Gefäßkrankheiten bis 1991 aktiv. Nach einem Studienaufenthalt in San Francisco am Presbyterian Medical Center, wo er sich schwerpunktmäßig mit den Besonderheiten bei Lebertransplantationen im Kindesalter befasste, war er von 1992 bis 1996 Mitglied im Programmkomitee der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie. Er habilitierte Anfang 1995 im Bereich Chirurgie und spezialisierte sich danach auf Viszeralchirurgie. 1997 folgte ein Studienaufenthalt an der University of Pittsburgh mit dem Schwerpunkt der Dünndarmtransplantation. Zwischen 1997 und 1999 war er Unterrichtsbeauftragter des Zentrums der Chirurgie am Fachbereich Humanmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main und ab 26. Oktober 1998 außerplanmäßiger Professor an selbiger Hochschule. Während eines weiteren U.S.A.-Aufenthalts 1999, gefördert mit einem Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, befasste sich Hanisch mit den Themen Laparoskopische Operationsverfahren und Evidenzbasierte Medizin. Ab September 2000 war er Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Knappschaftskrankenhaus Dortmund und seit Juli 2003 ist er Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Endokrine Chirurgie der Asklepios Klinik in Langen.[1]

Im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie setzte Hanisch als erster in Deutschland den fernsteuerbaren „Da Vinci“-OP-Roboter im Bauchraum ein und führte später im Rahmen des Internationalen Robotic Surgery-Kongresses eine Life-Teleoperation vor internationalem Publikum durch.

Hanisch ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, der Bayerischen Chirurgenvereinigung, der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen und der interdisziplinären Arbeitsgruppen der DIVI für Multiorganversagen und für Qualitätssicherung auf der Intensivstation.

Literatur

  • E. Hanisch: Superselektive Vagotomie mit erhaltenen Blutgefässen bei der Ratte, eine wertvolle Methode in der Stressulkusprophylaxe, Erlangen, Nürnberg, Univ., Med. Fak., Diss., 1980.
  • E. Hanisch: Pankreatitis im Kindesalter, Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1984.
  • E. Hanisch: Bedeutung des sympathoadrenalen Nervensystems im Gastrointestinaltrakt, Frankfurt (Main), Univ., Habil.-Schr., 1993.
  • E. Hanisch, B. Markus, C. Gutt, T. C. Schmandra, A. Encke: Roboterassistierte laparoskopische Cholecysetktomie und Fundoplicatio - Erste Erfahrungen mit dem Da.Vinci-System in Der Chirurg 72: S. 286-288, Springer-Verlag 2001.

Weblinks

Quellen

  1. Asklepios Klinik Langen: Prof Dr. Dr. E. Hanisch – Vita (Flyer), Langen, 2003

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ernst Hanisch (Chirurg) — Ernst Walter Hanisch (* 1953 in Forchheim) ist ein deutscher Chirurg und außerplanmäßiger Professor an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Literatur 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Weiss (Germanist) — Walter Weiss (* 9. Juli 1927 in Landsberg am Lech, Bayern; † 10. Oktober 2004 in Salzburg) war ein österreichischer Germanist und von 1965 bis zu seiner Emeritierung 1993 Universitätsprofessor für Neuere deutsche Sprache und Literatur am Institut …   Deutsch Wikipedia

  • Reinhold Hanisch — (* 27. Januar 1884 in Grünwald bei Gablonz in Böhmen; † 2. Februar 1937 in Wien/Todesdatum umstritten: siehe Textpassage Tod ) war ein österreichischer Gelegenheitsarbeiter und zeitweiliger Geschäftspartner des jungen Adolf Hitler. Hanisch, der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Han–Hap — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Mordopfer des nationalsozialistischen Terrors während der Machteroberungsphase 1933/1934 — Der folgende Artikel bietet einen Überblick über die von den Nationalsozialisten während der Anfangsphase ihrer Herrschaft ermordeten Personen. Als zeitliche Eingrenzungsmarken dienen der 30. Januar 1933 als Tag der Ernennung Adolf Hitlers zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Hitler — Porträtaufnahme Hitlers, 1937 …   Deutsch Wikipedia

  • Führer und Reichskanzler — Porträt Hitlers, 1937 Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich Ungarn; † 30. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Diktator österreichischer Herkunft. Er war ab 1921 Parteichef der …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Invalidenfriedhof — Der Invalidenfriedhof Grabdenkmal Gerhard von Scharnhorst im Jahr 1925 Der Invalidenfriedhof ist ein historischer Friedhof und eine Gedenkstätte im Ortsteil …   Deutsch Wikipedia

  • Invaliden-Friedhof — Der Invalidenfriedhof Grabdenkmal Gerhard von Scharnhorst im Jahr 1925 Der Invalidenfriedhof ist ein historischer Friedhof und eine Gedenkstätte im Ortsteil …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”