- Erwin-Strittmatter-Gymnasium
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Erwin-Strittmatter-Gymnasium Schulteil „Spree“ Schulform Gymnasium Gründung 1860 Ort Spremberg Land Brandenburg Staat Deutschland Koordinaten 51° 34′ 21,2″ N, 14° 22′ 22,8″ O51.5725514.373Koordinaten: 51° 34′ 21,2″ N, 14° 22′ 22,8″ O Träger Landkreis Spree-Neiße (Schulverwaltungsamt) Schüler 589 Lehrer 50 Leitung OStD. Elmar Schollmeier, StD. Frank Bröder (Stellvertretung) Website http://www.gymnasium-spremberg.de Das Erwin-Strittmatter-Gymnasium ist ein Gymnasium in Spremberg im Landkreis Spree-Neiße. Namensgeber der Schule ist der in Spremberg geborene Schriftsteller Erwin Strittmatter, der das Gymnasium zeitweilig besuchte. Die Gründung der Schule geht auf das Jahr 1860 zurück.[1] Im Gymnasium werden 589 Schüler von 50 Lehrern unterrichtet.
Inhaltsverzeichnis
Standorte
Die Schule hat zwei Standorte:
- das Haupthaus, das Schulteil „Süd“ genannt wird. Es befindet sich in der Kraftwerkstraße 78 im Ortsteil Trattendorf (51° 33′ 2″ N, 14° 22′ 48″ O51.55062214.380079). Im Schulteil „Süd“ werden die Klassen 11 bis 13 bis zum Abitur unterrichtet.
- das Haus 2, welches Schulteil „Spree“ genannt wird. Es befindet sich in der Mittelstraße 1 in Spremberg und liegt an der Spree (51° 34′ 21″ N, 14° 22′ 23″ O51.5725514.373). Im Schulteil „Spree“ werden die Klassen 7 bis 10, also die Sekundarstufe I unterrichtet. Außerdem gibt es auch 5. und 6. Klassen, weil sich die Schule am Modellversuch Leistungsprofilklassen beteiligt.
Geschichte
1860 bis 1914
Bedingt durch die Industrialisierung und den vermehrten Zuzug in die Städte in den 1860er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde auch in Spremberg in der Niederlausitz ein Schulneubau durch einige Spremberger Bürgerfamilien beschlossen, da die ursprüngliche Stadtschule mit ihren sechs Klassen nicht mehr ausreichte. Zunächst galt die höhere Privatschule „Am Markt 6“ als Knabenschule. 1861 entstand dann eine Realschule, in der am 21. März 1865 die ersten Schüler ihr Abitur ablegten.
Neubau 1907
Die Stadtverordneten beschlossen wegen des guten Rufes der Schule und der dadurch immer weiter wachsenden Schüleranzahl im Jahr 1907, einen neuen Schulteil in der „Mittelstraße 1“ zu errichten, der nach drei Jahren Bauzeit eingeweiht werden konnte. Der neue Schulteil war ein wenig moderner und größer gebaut als der bisherige. Insgesamt wurden zwölf Klassenzimmer, je drei Physik- und Chemieräume, ein Gesangssaal, eine Lehrerbibliothek, Konferenzzimmer, eine Turnhalle sowie eine Aula und weitere Räume gebaut. Das Wohnhaus des Direktors war mit dem Schulgebäude durch einen Verbindungsbau verbunden und dieser war somit immer präsent.
1914 bis 1945
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges legten sieben Primaner die Notreifeprüfung ab, um danach freiwillig an die Front zu gehen. Da zahlreiche Knaben ihnen folgten, mussten die obersten beiden Klassen komplett aufgelöst werden. In den 1920er Jahren wurden zum ersten Mal auch Mädchen in die Schule aufgenommen. Somit wuchs nicht nur das Potenzial der Bildungsstätte, sondern auch ihre Schüleranzahl und in den folgenden Monaten wurden weiterhin Schülerinnen aufgenommen. Später legten auch sie erfolgreich ihre Reifeprüfung ab.
Zum Schuljahr 1930/1931 beschloss man dann, die beiden Schulen („Am Markt 6“ und „Mittelstraße 1“) zu einem Reformrealgymnasium zusammenzuschließen. Im August 1944 wurde befohlen, dass die Schule in der „Mittelstraße 1“ ausquartiert werden sollte und in ein Lazarett umgewandelt werden sollte. Der Unterricht fand in der „Heinrichstraße“, in der Kommunalen Berufsschule statt. Erst 1949 konnten die Schüler und Lehrer aus dem Notquartier in ihre Schulen zurückkehren.
1945 bis zur Schulzusammenlegung
Am 28. August 1950 wurde im Zuge der Schaffung des Weltfriedensrats der Schülerfriedensrat der neu ernannten „Karl-Marx-Oberschule“ gegründet. Im Zuge der staatlichen Jugendbewegungen und Betreuung wurden zunehmend Arbeitsgemeinschaften und Klubs zur Freizeitbeschäftigung gegründet. Im Jahr 1957 wurde das Acht-Klassen Abschlusssystem in ein Zehn-Klassensystem umgewandelt. Die Schule führte weiterhin zum Abitur, aber es gab eine Neuprofilierung der Schule zur „Allgemeinbildende Zehnklassige Polytechnische Oberschule- Karl Marx“ und zur Erweiterte Oberschule „Karl Marx“ für die neunten bis zwölften Klassen. Zur damaligen Zeit brauchte ein Schüler oder eine Schülerin nur zwölf Jahre, um das Abitur zu erlangen. Um 1985 zogen dann die elften und zwölften Klassen der Erweiterten Oberschule in den Stadtteil Trattendorf, wo sie in der „Arthur-Becker-Oberschule“ den Schulteil "Erweiterte Oberschule" bildeten.
Schulzusammenschluss
Unter den Schulen der Stadt und vor allem unter den beiden Gymnasien, das in der „Kraftwerkstraße 78“ in Trattendorf und das in der „Mittelstraße 1“, kam ein gewisser Konkurrenzkampf auf. In der kleinen Stadt Spremberg war es jedoch nicht möglich, gleich zwei Gymnasien zu unterhalten, da die Schüleranzahl zu gering war und ein rasantes Anwachsen der Schülerzahlen sich nicht abzeichnete. Deswegen ordnete das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport einen Zusammenschluss der Schulen an .
Jeder Schulteil existierte bis 1. November 1992 noch für sich. Man hatte andere Lehrer, andere Unterrichtszeiten, andere Methoden, Systeme und vor allem Schüler anderer Altersklassen, in der „Mittelstraße 1“ die Schüler der Klassen sieben bis zehn und in Trattendorf die Klassen elf bis dreizehn. Dem neu ernannte Schuldirektor Elmar Schollmeier gelang es mit Mühe und Geduld diese Aufgabe zu bewältigen. Auf diese Weise entstanden die beiden heutigen Schulteile des „Erwin-Strittmatter-Gymnasiums“, der Hauptteil in Trattendorf und das zweite Haus im Zentrum von Spremberg. Von Schülern und Lehrern werden die beiden Teile normalerweise als Spree und Süd statt mit den offiziellen Namen Hauptteil und Haus Zwei bezeichnet.
Benennung zum Erwin-Strittmatter-Gymnasium
Aus einer Vielzahl von Ideen zur Namensgebung kamen letztendlich die Varianten „Erwin-Strittmatter-Gymnasium“ und „Spremberger-Gymnasium“ zur Auswahl, wobei „Erwin-Strittmatter-Gymnasium“ bei allen Beteiligten den meisten Zuspruch fand. Am 23. Januar 1996 gab es dazu die feierliche Namensverleihung durch den Landrat des Spree-Neiße-Kreises Dieter Friese. Das Geschehen wurde ob des Andrangs in der Aula live in die Turnhalle übertragen.
Passend zum Anlass gestalteten die Schüler ein Kulturprogramm, in dem sie die Schulzeit des Schriftstellers, der auch das damalige Realgymnasium besuchte, Revue passieren ließen. Sie lasen aus Strittmatters Werken und trugen Gedichte vor . Das mittlerweile 90jährige Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. Ab 2001 wurde des Schulgebäudes in der "Mittelstraße 1" renoviert und modernisiert. Dafür war es notwendig, den Unterricht ein ganzes Jahr in das Oberstufenzentrum in Schwarze Pumpe zu verlagern.
Auszeichnungen und weitere Besonderheiten
- Die Schule nimmt an verschiedenen Wettbewerben und Olympiaden teil. Sie gewann unter anderem bei den 11. Cottbuser Schüler-(Klein)-Kunst-Tagen 2007 den PEGASUS und wurde 2001 Bundessieger im Fremdsprachenwettbewerb.
- 2007 wurde eine Leistungs- und Begabungsklasse eingerichtet.
- Seit dem Schuljahr 2006 existiert eine Bläserklasse in Kooperation mit der Musik und -kunstschule des Landkreises Spree-Neiße.
- "Der Zeitungs-Laden" ist die Schülerzeitung des Gymnasiums.
- Nach dem Bekanntwerden der Zugehörigkeit von Erwin Strittmatter zur Ordnungspolizei im SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 während des 2. Weltkrieges, sprach der amtierende Bürgermeister der Stadt Spremberg, Dr. Klaus-Peter Schulze die Empfehlung aus, die nach Erwin Strittmatter benannte Promenade umzubenennen. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Spremberg entschied sich gegen diese Empfehlung. In diesem Zusammenhang, wurde auch über eine Umbenennung des örtlichen "Erwin Strittmatter Gymnasium" nachgedacht.[2] Auch diese Umbenennung wurde abgelehnt.
Einzelnachweise
- ↑ Schulchronik auf der Homepage des Gymnasiums
- ↑ Märkische Oderzeitung 23. Juni 2008
Weblinks
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