Erziehungsmittel

Erziehungsmittel

Erziehungsmittel sind pädagogische Handlungen und Maßnahmen, um das Verhalten anderer, in der Hauptsache Kinder und Jugendliche, zu steuern. Sie können in der Schule, anderen Erziehungseinrichtungen, in der Familie, in der Berufsausbildung und am Arbeitsplatz, in Gruppen und Vereinen, aber auch im Strafvollzug angewendet werden.

Man kann partnerschaftliche, antiautoritäre und autoritäre Erziehungsmittel unterscheiden, obwohl die Unterscheidung fragwürdig sein kann. So wird man das Lob i. d. Regel als positiv einschätzen, während das Lob durch regelmäßigen Gebrauch auch abhängig vom Erziehenden machen kann. E. E. Geißler schlägt daher vor, von dieser Einteilung abzusehen.

Beispiele von partnerschaftlichen Erziehungsmitteln sind: Bitte, Erinnerung, Lob, Anerkennung, Vorbild, Gebot, Belohnung.

Beispiele von autoritären Erziehungsmitteln sind: Ermahnung, Tadel, Drohung, Strafe, Verbot, Hausarrest, Körperstrafe, Liebesentzug.

Beispiele von antiautoritären Erziehungsmitteln sind: keine oder wenig Grenzen, viel Freiheit, Selbstverantwortung des Kindes.

Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit sind direkte und indirekte Erziehungsmittel: Direkte sind von Erzieher gezielt veranlasste Maßnahmen; indirekte aber sind z. B. Situationen, die der Erziehende herbeigeführt hat, aber nicht mehr direkt steuert (wie etwa Spiel, Arbeit, Wettstreit usw.).

Kritik

Grundsätze beim Einsatz von Erziehungsmitteln sollten Angemessenheit oder Verhältnismäßigkeit sowie Konsequenz sein. Die verschiedenen Erziehungsmittel sollten mit Überlegung und zuweilen, besonders im Schulunterricht, mit Fingerspitzengefühl angewendet werden, nicht zuletzt um Überreaktionen zu vermeiden.

Kritisch lässt sich auch anmerken, dass das System der Erziehungsmittel heute antiquiert wirkt, da eine zwingende Struktur, in die alle Erziehungsmittel eingeordnet werden könnten, sowie deren Folgen bzw. Auswirkungen auf das Kind/den Jugendlichen fehlt und wohl auch schwer entwickelt werden kann. Eine Systematik auf dem Hintergrund lerntheoretischer Begrifflichkeit wäre wohl denkbar jedoch auch systemfremd.

Die Ansammlung sehr unterschiedlicher Erziehungsmittel macht eher den Eindruck eines willkürlichen Sammelsuriums als eine wissenschaftsorientierte Auflistung.


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