Espenfeld

Espenfeld
Espenfeld
Stadt Arnstadt
Koordinaten: 50° 49′ N, 10° 54′ O50.80972222222210.893888888889Koordinaten: 50° 48′ 35″ N, 10° 53′ 38″ O
Einwohner: 160
Eingemeindung: 24. Jan. 1974
Eingemeindet nach: Siegelbach
Postleitzahl: 99310
Vorwahl: 03628

Espenfeld ist ein Ortsteil von Arnstadt im Ilm-Kreis (Thüringen) mit 160 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Espenfeld liegt in einer Senke auf der Hochfläche zwischen Geratal im Osten und Jonastal im Westen in etwa 380 Metern Höhe. Südwestlich des Ortes erhebt sich die Gosseler Höhe bis zu 518 Meter über NN. Espenfeld ist mit seinen nur 160 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Stadt Arnstadt.

Geschichte

Durch Espenfeld führte einst eine günstige Verkehrsverbindung aus Richtung Arnstadt über den Thüringer Wald bei Oberhof. Daher war in frühgeschichtlicher Zeit der Ort für den gebirgsüberschreitenden Verkehr wichtig. Ein archäologisch erforschtes slawisches Gräberfeld aus dem 10. bis 12. Jahrhundert bestätigt dies.[1]

Wehrkirche St. Crucis

Espenfeld wurde 1273 erstmals erwähnt. Die Kirche des Ortes ist eine Wehrkirche im romanischen Chorturmkirchenstil. Ihre Bauzeit wird auf die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert. Von 1599 bis 1920 gehörte Espenfeld zu Schwarzburg-Arnstadt bzw. Schwarzburg-Sondershausen.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs gab es bei Espenfeld eine Nebenstelle des Zwangsarbeitslagers Ohrdruf, in der die Häftlinge in Zelten, möglicherweise auch in Baracken, untergebracht waren und für die Bauarbeiten im Jonastal eingesetzt wurden. Nach der Einnahme Thüringens durch US-amerikanische Truppen mussten etwa 200 in Arnstadt festgenommene NSDAP-Mitglieder am 13. Mai 1945 96 ermordete Häftlinge aus einem Massengrab in Einzelgräber umbetten. Daraus entstand ein noch heute existierender Ehrenfriedhof für KZ-Häftlinge .[2] Von 1970 bis 1990 gab es in der ehemaligen Schule des Ortes eine Ausstellung über das Außenlager Jonastal des KZ Buchenwald.

Am 24. Januar 1974 wurde Espenfeld in die Gemeinde Siegelbach eingegliedert. Diese wiederum wurde zusammen mit Espenfeld am 14. April 1994 in die Stadt Arnstadt eingemeindet.[3]

Politik

Ortsbürgermeister ist Rüdiger Carnarius. Er steht einem Ortschaftsrat von vier weiteren Mitgliedern vor. Der Ortsbürgermeister und der Ortschaftsrat sind gleichzeitig für Dosdorf zuständig.

Wirtschaft und Verkehr

Espenfeld ist landwirtschaftlich geprägt. In des Nähe befinden sich auch einige kleinere Kalksteinbrüche.

Straßen verbinden den Ort mit Siegelbach, Arnstadt und Gossel/Crawinkel.

Quellen

  1. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 96/97.
  2. Denkmalgeschütze Ehrenfriedhöfe in Thüringen auf mdr.de, siehe unter Siegelbach/OT Espenfeld
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

Weblinks


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