- Essener Lichtwochen
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Die Essener Lichtwochen begannen ihre Tradition am 3. Dezember 1950. Beleuchtete Glocken, Sterne, Lichtgirlanden und leuchtende Tafeln zu einem festgelegten Motto lassen die Essener Innenstadt immer wieder in der Vorweihnachtszeit aufleuchten. Als Initiatoren richten der Einzelhandel und die Werbegemeinschaft die Lichterschau der Einkaufsstadt Essen aus. Traditionell werden sie mit einem Rundgang des Stadtoberhauptes und Gästen eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
1950er Jahre
Die lokalen Tageszeitungen berichteten in der Nachkriegszeit stolz, dass die Kunden in der Vorweihnachtszeit die Essener Innenstadt stürmen. Zeitweise mussten die Haupteinkaufsstraßen zu Einbahnstraßen fürs Fußvolk umfunktioniert werden, um die Menschenmassen bewältigen zu können. Die öffentlichen Verkehrsmittel machten Sonderfahrten. Die Essener Lichtwochen übten nach den düsteren Zeiten des Krieges eine immense Anziehungskraft auf die Menschen aus. Seit 1955 stehen die Lichtwochen unter einem jährlich wechselnden Thema: Der Grugapark, Essens große Gartenausstellung, bestimmte das Bild der leuchtenden Innenstadt in diesem Jahr. Märchenhaft leuchtete Tausendundeine Nacht im darauffolgenden Jahr 1956. 1957 hieß das Motto Straßen Europas.
1960er Jahre
Die Lichtwochen bescherten in diesem Jahrzehnt der sich von einer Montanindustrie- zur Dienstleistungsmetropole wandelnden Stadt wirtschaftliches Wachstum, bedingt durch weiter steigende Besucherzahlen. Die Themen der Lichterschau behandelten sportliche oder kulturelle Ereignisse, aber auch Politik und Umbrüche dieser Epoche. 1962 hieß das Thema Olympiade des Lichts, 1964 dann Berlin gestern und heute. Der damalige regierende Bürgermeister der geteilten Stadt Berlin, Willy Brandt, eröffnete zum Dank an die Essener persönlich die Lichtwochen. Heute ist der zentrale Platz nördlich des Hauptbahnhofes in der Stadtmitte nach ihm benannt.
1970er Jahre
Die Lichtwochen blieben zeitnah: 1970 zeichneten sie den Weg der Apollo 11-Besatzung zum Mond. Die Lichtschauen zeigten sich Anfang der 70er, zu Beginn der Trimm-Dich-Bewegung, mit dem Motto Trimm Dich. Dann wurde der Stromverbrauch der Lichtwochen diskutiert, da die Lichterschau in die Zeit der Ölkrisen und Sonntagsfahrverbote fiel. Die Veranstalter konnten die Argumente jedoch mit einer guten Energiebilanz entkräften. In diesen wirtschaftlich schwierigen Jahren wurde bewusst auf lustige Motive gesetzt: 1977 hieß das Motto Max und Moritz, 1978 erstrahlten Loriots Wum und Wendelin, und 1979 malten Kinder die Vorlagen für die Lichtgerüste.
1980er Jahre
1983 wurde die Aktion Ein Herz für Kinder der gute Zweck der Essener Lichtwochen. 1987 widmete sich das Motto dem Bühnengeschehen unter dem Titel Sooo ein Theater. Dann wurden auch lokale Themen, wie beispielsweise der Bau des Aalto-Theaters, in leuchtende Motive umgesetzt. 1989 feierten die Essener Lichtwochen 40 Jahre Bundesrepublik. Dass der Mauerfall am 9. November die Geschichte allerdings stark verändern wird, konnte zur Eröffnung der Traditionsshow noch niemand ahnen.
1990er Jahre
Man entdeckte, dass sich die nun traditionellen Essener Lichtwochen gut eignen, um Jubiläen wie 500 Jahre Post ins rechte Licht zu rücken. Passend zum Treffen der 15 europäischen Staats- und Ministerpräsidenten, die sich zum Europa-Gipfel in der Essener Grugahalle trafen, hieß das Motto 1994 natürlich Europa in Essen. Zum Anlass der „Essen Motorshow“ in der Messe Essen kamen 1997 erstmalig dreidimensionale Lichtskulpturen mit leuchtenden Schläuchen und Röhren zum Einsatz. Ein Jahr später besonnen sich die Lichtwochen aber wieder auf ihre Tradition: Die vielen Glühlampen zeigten Essener Markenzeichen aus Kultur und Wirtschaft. Das 50. Jubiläum der Lichtwochen war der Grund, sich 1999 selbst zu feiern.
Seit der Jahrtausendwende
Die Lichtwochen widmen sich nun der Wirklichkeit gewordenen Europäischen Union. Das neue Konzept Europa in Essen wurde 2001 von der Essen Marketing Gesellschaft EMG entwickelt, die heute Organisator der Lichtwochen ist. Jedes Jahr wird ein neues Gastland der EU auf großformatigen Lichtwänden vorgestellt. Ein Rahmenprogramm mit Kultur und Folklore des Gastlandes sowie ein Länderdorf mit landestypischen Produkten begleiten jede Vorstellung eines Partnerlandes.
Die Niederlande waren 2001 zu Gast, Großbritannien 2002, gefolgt von Finnland. 2004 galt dem neuen EU-Mitglied Polen. 2005 widmete man sich Italien. Das Logo dazu zeigte eine Zeichnung des Kolosseums in Rom in den italienischen Nationalfarben grün, weiß und rot. 2006 war Ungarn das Partnerland. Eine Rolle spielte hier auch die Wahl der Kulturhauptstadt Europas 2010: Essen für das Ruhrgebiet in Deutschland und Pécs für Ungarn. In der ersten Woche wurde die Lichtschau 2006 mit dem zeitgenössischen Lichtkunstwerk von Peter Kozma „Leuchtwerke“ ergänzt. Dazu wurde der Essener Kennedy-Platz samt umliegender Gebäude mit wechselnden Motiven angestrahlt, sodass der Betrachter sich inmitten des Kunstwerkes befand. Norwegen war 2007 das Partnerland. 2008 war es Österreich, denn 2009 ist Linz europäische Kulturhauptstadt. Hierbei wurde erstmals in Deutschland die Winterbeleuchtung einer Stadt auf energiesparende LEDs umgestellt. Die Essener Lichtwochen 2009 rückten Motive unter dem Motto Essen für das Ruhgebiet-Kulturhauptstadt Europas 2010 ins Rampenlicht. Gleichzeitig haben die Lichtwochen in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum.
Mit der 61. Lichtschau im Jahr 2010 präsentiert die Essen Marketing Gesellschaft EMG erstmals alle 20 Großmotive des Vorjahres zum Ausklang des Kulturhauptstadtjahres unverändert noch einmal. Neu wird ein Eröffnungsfeuerwerk am 31. Oktober 2010 auf dem Kennedyplatz sein. [1]
In den Folgejahren wird das bisherige Motto Europa zu Gast in Essen fortgesetzt, beginnend mit dem Gastland Slowenien.[2]
Weblinks
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Commons: Essener Lichtwochen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Internetauftritt der Essener Lichtwochen
Einzelnachweise
- ↑ DerWesten.de: Recycelte Motive; 1. Oktober 2010, zuletzt gesichtet am 4. Oktober 2010
- ↑ Pressemitteilung der Stadt Essen vom 10. Februar 2011: Nach den Lichtwochen ist vor den Lichtwochen, zuletzt gesichtet am 15. Februar 2011
Kategorien:- Essen im 20. Jahrhundert
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