Expedition 12

Expedition 12
Missionsemblem
Missionsemblem Expedition 12
Missionsdaten
Mission: ISS Expedition 12
Besatzung: 2
Rettungsschiffe: Sojus TMA-7
Raumstation: ISS
Beginn: 1. Oktober 2005, 03:54:53 UTC
Begonnen durch: Start von Sojus TMA-7
Ende: 8. April 2006, 23:47:24 UTC
Beendet durch: Landung von Sojus TMA-7
Dauer: 189d 19h 52min 31s
Anzahl der EVAs: 2
Gesamtlänge der EVAs: 11h 5m
Mannschaftsfoto
(v.l.) William McArthur und Waleri Tokarew
(v.l.) William McArthur und Waleri Tokarew
Navigation
Vorherige
Mission:
ISS-Expedition 11
Nachfolgende
Mission:
ISS-Expedition 13

ISS-Expedition 12 ist die Missionsbezeichnung für die 12. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mannschaft lebte und arbeitete zwischen dem 3. Oktober 2005 und dem 8. April 2006 an Bord der ISS.

Inhaltsverzeichnis

Mannschaft

Ersatzmannschaft

Missionsbeschreibung

Die Expedition startete am 1. Oktober 2005 um 03:54:53 Uhr UTC zusammen mit dem US-amerikanischen Weltraumtouristen Gregory Olsen an Bord des Raumschiffs Sojus TMA-7 mit Tokarew als Sojus-Kommandant und McArthur als Sojus-Bordingenieur. Das Andocken an die ISS erfolgte vollautomatisch am 3. Oktober um 05:26:58 Uhr UTC über Zentralasien. Um 08:36 Uhr UTC wurden die Luken geöffnet und die Besatzung von Sojus TMA-7 betrat die Raumstation. Am 9. Oktober übernahm die Expedition 12 das Kommando über die ISS und löste somit offiziell die Expedition 11 ab.

Die Expedition 12 sollte zwei bis drei Außenbordeinsätze (EVAs) durchführen. Die erste Außentätigkeit fand am 7. November 2005 statt. McArthur und Tokarew trugen dabei US-amerikanische Raumanzüge und verließen die Station durch die Luftschleuse Quest (1). Die EVA begann um 15:32 UTC mit 62-minütiger Verspätung, weil Tokarew vergessen hatte, ein Druckausgleichsventil in der Luftschleuse zu öffnen. Zunächst installierten die beiden Raumfahrer eine Videokamera am P1-Gitterstruktursegment (2), die für den späteren Ausbau der Solarmodule notwendig ist. Dann entfernten sie einen defekten Kontroller vom S1-Gitterstruktursegment (4), der für die Steuerung eines Radiators verantwortlich ist. Er soll mit dem nächsten Shuttle-Besuch zur Erde zurückgebracht werden, um nach der Fehlerursache zu suchen. Als nächstes entfernten die Astronauten das Messgerät Floating Potential Probe (FPP) vom P6-Solarmodul (3). Das 30-kg-Gerät hatte in den letzten fünf Jahren das elektrische Potential der Station gemessen und wurde nun demontiert, weil es nicht mehr funktionierte. Da man Bedenken hatte, es könnten sich Teile vom FPP ablösen und damit eine potentielle Gefahr für die Station darstellen, entschied man sich dafür, das Gerät „wegzuwerfen“. William McArthur beförderte das FPP hinter die Station, wo es nach etwa 100 bis 150 Tagen in die Erdatmosphäre eintreten und dabei verglühen sollte. Schließlich ersetzten die Raumfahrer einen defekten Schalter an dem Schienenfahrzeug der Station, dem Mobile Transporter. Um 20:54 Uhr UTC endete der 5 Stunden und 22 Minuten dauernde Außeneinsatz. Alle geplanten Arbeiten wurden erledigt.

Außenbordeinsatz am 7. November 2005 – die Arbeitspunkte sind nummeriert

Am 18. November 2005 um 08:45 UTC koppelte die Expedition das Sojus-TMA-7-Raumschiff vom Pirs-Andockstutzen ab, um ihn für den zweiten Weltraumausstieg frei zu machen und dockte 20 Minuten später, etwa 50 Meter entfernt, manuell am unteren Andockstutzen des Sarja-Moduls an.

Der zweite Weltraumausstieg begann am 3. Februar 2006. McArthur und Tokarew verließen um 22:44 UTC mit russischen Raumanzügen - beide mit roten Streifen - die Station über das Pirs-Modul. Bei diesem Ausstieg wurde zunächst der Satellit „SuitSat-1“ ausgesetzt. Hierbei handelte es sich um einen ausgedienten russischen Orlan-M-Raumanzug, in den einige Baugruppen eingebaut wurden. Es wurde erwartet, dass der Raumanzug über ausreichend Energie verfügt, um für zwei bis vier Tage zu funktionieren. Es war ein Sender an Bord, der auf einer Frequenz von 145,990 MHz arbeitete und Grüße in fünf Sprachen sendete. SuitSat konnte ungefähr zwei Erdumkreisungen lang auf der Erde empfangen werden, dann wurde das Signal offensichtlich wegen nachlassender Batterieleistung zu schwach.

„SuitSat-1“ entfernt sich nach dem Aussetzen von der Station

Nach dem Start von „SuitSat-1“ um 23:02 UTC brachten die beiden Raumfahrer einen Adapter vom russischen Kran Strela am Sarja-Modul zum Pressurized Mating Adapter 3. Damit machten sie Platz, um eine Schutzabdeckung für das Swesda-Modul, das mit STS-116 kommen soll, zwischenzulagern. Danach wurde zwei Stunden lang am Mobile Transporter, der am Hauptträger montiert ist, gearbeitet. Ein Kabel, das zum Mobile Transporter führt, war am 16. Dezember beschädigt worden. Das redundante intakte Kabel sollte gesichert werden, jedoch misslang diese Reparatur. Das beschädigte Kabel soll bei der Mission STS-121 ersetzt werden. Als nächstes haben die Beiden das Biorisk-Experiment von der Außenseite Swesdas geborgen und das russische Mikrometeoritenmeßsystem fotografiert. Tokarew und McArthur inspizierten und fotografierten außerdem verschiedene Stellen der Außenhülle von Swesda, besonders die Regionen um die Steuerdüsen, eine Antenne und ein Treibstoffauslassventil. Der Ausstieg dauerte insgesamt 5 Stunden und 43 Minuten (bis 04:27 UTC) und war der letzte Weltraumausstieg für diese Besatzung.

Am 20. März 2006 um 06:49 UTC koppelte die Expedition das Sojus-TMA-7-Raumschiff vom unteren Andockstutzen des Sarja-Moduls ab und dockte 22 Minuten später manuell am hinteren Andockstutzen von Swesda an, der vorher vom Progress-M-54-Frachter belegt war.

Am 1. April traf die Nachfolgebesatzung Expedition 13 ein. Jeffrey Williams und William McArthur verbrachten während der Stationsübergabe eine Nacht in der Luftschleuse, in welcher der Druck abgesenkt wurde. Mit dieser Methode will man bei zukünftigen Weltraumspaziergängen die Vorbereitungszeit reduzieren. Zudem wird verhindert, dass die Crew reinen Sauerstoff atmen muss, der für die Station sehr wertvoll ist, um der Dekompressionserkrankung (Taucherkrankheit) vorzubeugen.

Das Sojus-TMA-7-Raumschiff mit Tokarew, McArthur sowie dem mit Sojus TMA-8 gestarteten Brasilianer Marco Pontes an Bord koppelte am 8. April 2006 um 20:28 UTC von der ISS ab. Etwa drei Stunden später, um 23:48 UTC, ging die Landekapsel an Fallschirmen in der kasachischen Steppe nieder.

Ursprünglich hatte die NASA geplant, William McArthur mit dem Space Shuttle zurückzubringen, musste dies aber aufgrund von Problemen mit der Space-Shuttle-Flotte aufgeben. Zudem war vorgesehen, den ursprünglich ebenfalls zur Expedition 12 gehörenden deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter mit der Shuttle-Mission STS-121 im Herbst 2005 zur Station zu bringen. Aber auch das musste wegen der Startschwierigkeiten des Shuttles verschoben werden, so dass Reiter schließlich im Juli 2006 als Mitglied der ISS-Expedition 13 auf die Station kam.

Siehe auch

Weblinks

Quellen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Expedition — Expedition …   Deutsch Wörterbuch

  • expédition — [ ɛkspedisjɔ̃ ] n. f. • XIIIe; lat. expeditio I ♦ 1 ♦ Vx Action d expédier (I, 1o) ce qu on a à faire. L expédition d une affaire. ⇒ achèvement, exécution. Admin. Le président du Conseil démissionnaire est chargé de l expédition des affaires… …   Encyclopédie Universelle

  • Expedition 26 — Mission insignia Number of crew 6 Launch craft Soyuz TMA 01M, Soyuz TMA 20 Start 26 November 2010 04:46 UTC …   Wikipedia

  • Expedition — Ex pe*di tion, n. [L. expeditio: cf.F. exp[ e]dition.] 1. The quality of being expedite; efficient promptness; haste; dispatch; speed; quickness; as to carry the mail with expedition. [1913 Webster] With winged expedition [1913 Webster] Swift as… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • expedition — Expedition. s. f. v. Action par laquelle on expedie. Prompte expedition. Il se dit des depesches, des lettres qu on expedie, soit missives particulieres, soit ordres, instructions, memoires, soit actes de Justice. Ce Courrier attend ses… …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Expedition — may refer to: * A journey undertaken for a specific purpose, usually exploration and/or research *Military expedition * Expedition , the science fiction book by Wayne Douglas Barlowe. * Ford Expedition, a Ford Motor Company s large sports utility …   Wikipedia

  • Expedition — Sf std. (16. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus l. expedītio ( ōnis) Erledigung, Abfertigung, Feldzug , einem Abstraktum zu l. expedīre erledigen, losmachen, eigentlich den Fuß aus Fesseln befreien , einer Präfixableitung zu l. pēs (pedis) m. Fuß .… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • expedition — et achevement, Confectio. Expedition et charge de conduire une armée, Ducatus. La chose sera de longue expedition, Longe res abibit, B. ex Vlp …   Thresor de la langue françoyse

  • expedition — UK US /ˌekspɪˈdɪʃən/ noun [U] FORMAL ► speed in doing something: »We will deal with your order with the greatest possible expedition …   Financial and business terms

  • expedition — early 15c., military campaign; the act of rapidly setting forth, from M.Fr. expédition (13c.) and directly from L. expeditionem (nom. expeditio), noun of action from pp. stem of expidere (see EXPEDITE (Cf. expedite)). Meaning journey for some… …   Etymology dictionary

  • expedition — [n1] journey; people on a journey campaign, caravan, cavalcade, company, crew, crowd, cruise, crusade, enterprise, entrada, excursion, exploration, explorers, fleet, jaunt, junket, mission, outing, party, patrol, peregrination, picnic, posse,… …   New thesaurus

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”