- Fahlenbach
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Fahlenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Rohrbach im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Fahlenbach, einst Feilenbach geschrieben, liegt am Rande des riesigen Feilenforstes und gab diesem den Namen.
Im 11. Jahrhundert gehörte „Vaeulenpach“ zur Grafschaft Hörzhausen, die zum Besitz der Grafen von Sempt und Ebersberg gehörte. Als diese 1037 das Kloster Geisenfeld gründeten, stifteten sie neben dem Feilenforst auch einige Höfe „Vaeulenpach cum nemore“ als Erstausstattung. Ebenfalls 1037 verbringt ein Walperich von Fahlenbach eine Reliquie des heiligen Castulus nach St. Kastl unweit von Fahlenbach. St. Kastulus war der Hausheilige der Grafen von Moosburg, so dass die Adligen von Fahlenbach im frühen Hochmittelalter mit gleich zwei mächtigen Geschlechtern Bayerns in Verbindung erscheinen.
Da Fahlenbach wie auch der Feilenforst zur Erstausstattung des Bistums Bamberg gehören, erscheint das Dorf in noch prominenterer Stellung: Bamberg wurde nämlich in erster Linie mit ehemaligem Königsgut ausgestattet. Dieses Königsgut stammte meist aus der Zeit, als Karl der Große dem ersten bayerischen Stammesherzogtum der Agilolfinger den Garaus bereitete. Dass der Feilenforst Königsgut war, wissen wir, weil er als „Forst“ bezeichnet wird – im Unterschied zum „Wald“, was im Mittelalter mit „Urwald“ gleich zu setzen ist – und dem König zur Jagd diente. Er war außerdem ein der Rodung vorbehaltener Bannwald.
Wir haben also in Fahlenbach, dem Feilenforst und einigen benachbarten Dörfern wie Königsfeld (!), heute ein Ortsteil von Wolnzach, höchstwahrscheinlich einen uralten Komplex aus herzoglichem Besitz der Agilolfinger vor uns. Da Fahlenbach für den Feilenforst namensgebend war, befand sich hier sogar der Verwaltungsmittelpunkt des ganzen Komplexes.
Die Pfarrkirche, dem karolingischen Nationalheiligen St. Martin geweiht, ist aus der ehemaligen Burgkapelle, einer romanischen Anlage, entstanden.
Bis ins 14. Jahrhundert bleiben die Adligen von Fahlenbach in enger Verbindung mit dem Kloster Geisenfeld. Fahlenbach war eine eigene Hofmark, die nach dem Aussterben des Ortsadels mit Buchersried vereinigt wurde.
Söhne und Töchter des Ortes
- Josef Thalmaier (* 1934), bayerischer Volksschauspieler
Quellen
- Volker von Volckamer: Das Landgericht Pfaffenhofen und das Pfleggericht Wolnzach. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern I, Band 14. München 1963
Weblinks
48.63111111111111.573333333333Koordinaten: 48° 38′ N, 11° 34′ OKategorien:- Ort im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
- Rohrbach (Ilm)
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm)
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