- Aktionsgemeinschaft Vierte Partei
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Die Aktionsgemeinschaft Vierte Partei (eigene Schreibweise: Aktionsgemeinschaft VIERTE PARTEI; kurz: AVP) war eine rechtskonservative politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland.
Geschichte
Im Frühjahr 1975 fanden erste Gespräche zur Gründung einer Vierten Partei statt, die als rechtskonservative Ergänzung zum damals bestehenden Dreiparteiensystem (SPD, FDP, CDU/CSU) geplant war. An den Gesprächen waren Dietrich Bahner senior, Deutsche Union (DU), Horst Götting, Liberal-Soziale Union (LSU) und Vertreter des Bundes Freies Deutschland (BFD) beteiligt. Ziel war die Beteiligung an der Bundestagswahl 1976, zu welcher man Chancen hinsichtlich der Überwindung der Fünf-Prozent-Hürde sah.
Die Gründungsversammlung fand am 18. Oktober 1975 in Stuttgart mit 120 Teilnehmern statt. Zum Vorsitzenden wurde Dietrich Bahner gewählt. Stellvertreter wurden Kurt Meyer und Horst Götting.
Die eigentlich angestrebte Breite der Beteiligung verschiedenster Gruppen konnte jedoch nicht erreicht werden. Die Freisoziale Union zog sich vom Projekt zurück. Ähnliches galt für die Bayernpartei, die auf einem Autonomiestatus innerhalb der AVP bestanden hatte. Die Mitgliedschaft der Deutschen Union (DU) war nur in Teilen zur AVP gewechselt. Auch der BFD schloss sich der AVP nicht an. Dies erwies sich als besonders hinderlich, da der BFD bei den Abgeordnetenhauswahlen in Berlin am 2. März 1975 mit 3,4 % gut abgeschnitten hatte und im Verhältnis zu den übrigen Beteiligten ein besonderes Gewicht besaß. Die Freundeskreise der CSU außerhalb Bayerns beteiligten sich ebenfalls in deutlich geringerem Umfang als erwartet.
In der AVP ging die Freie Republikanische Partei auf. Weitere hinzugewonnene Partner waren die Deutsche Soziale Volkspartei und die Liberal-Nationale Volkspartei.
Wahlen
Die AVP beteiligte sich an der Bundestagswahl am 3. Oktober 1976, erreichte jedoch nur 4723 Stimmen (0,0 %). Die Partei war nur in 7 von 10 Bundesländern angetreten.
Am 8. Oktober 1978 nahm die AVP an der Landtagswahl in Hessen teil, konnte jedoch nur 12 Stimmen (0,0 %) erzielen.
Literatur
- Kurt Hirsch, Rechts von der Union. Personen, Organisationen, Parteien seit 1945. Ein Lexikon, Knesebeck und Schuler, München 1989, ISBN 3-926901-22-5
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