Bayernpartei

Bayernpartei
Logo der Bayernpartei
Partei­vorsitzender Florian Weber[1]
General­sekretär Hubert Dorn
Stell­vertretende Vorsitzende Thomas Hummel
Peter Fendt
Uwe Hartmann
Richard Progl[2]
Landes­geschäfts­führer Hans Eberle
Landes­schatz­meister Martin Progl
Ehren­vorsitzende Max Zierl, Hermann Seiderer, Andreas Settele
Gründung 28. Oktober 1946
Gründungs­ort München
Haupt­sitz Bayernpartei e. V.
Baumkirchner Str. 20
81673 München
Farbe(n) weiß-blau
Bundestagsmandate keine
Staatliche Zuschüsse € 112.122,31 (2010)[3]
(Stand 21. Januar 2011)
Mitglieder­zahl 5.000 (Stand: 01/2009)
Mindest­alter 16 Jahre
Europapartei Europäische Freie Allianz (EFA)
Website www.bayernpartei.de

Die Bayernpartei (kurz: BP) ist eine separatistische bayerische Regionalpartei. Sie ist der Europäischen Freien Allianz (EFA) angeschlossen.

Die Partei wurde im Oktober 1946 gegründet, hatte sich aber schon davor neben der CSU entwickelt. Sie trat zunächst für einen starken eigenständigen bayerischen Staat und nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 für große föderalistische Freiheiten der Bundesländer ein. Ihre altbayerisch-partikularistischen Wurzeln machten es der Partei schwer, sich für Gruppen wie die Heimatvertriebenen zu öffnen und mit der gesellschaftlichen Modernisierung Schritt zu halten. Seit 1966 ist die Bayernpartei nicht mehr im Bayerischen Landtag vertreten. Noch von 1954 bis 1957 war sie im Rahmen einer Viererkoalition an der Bayerischen Staatsregierung beteiligt. Von 1949 bis 1953 war sie zudem im Bundestag vertreten. Ab 1951 bildete sie dort mit anderen regionalen Parteien die Föderalistische Union.

Seit 1979 hat die Bayernpartei sich als regionale Kleinpartei gefestigt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung 1946 und Erfolge der ersten Jahre

Die Bayernpartei wurde am 28. Oktober 1946 in München durch Ludwig Lallinger und Jakob Fischbacher gegründet, allerdings nicht als Abspaltung der CSU, wie der Parteienforscher Alf Mintzel betont. Sie hatte bereits Vorläufer, wurde jedoch erst nach der CSU gegründet, weil die amerikanische Besatzungsmacht ihr die Lizenz später erteilte. Zur Lizenzierung auf Landesebene kam es am 29. März 1948.[4]

In der Folge sammelte die BP junge Monarchisten und Separatisten. Hinzu kamen enttäuschte CSU-Mitglieder, darunter am prominentesten Joseph Baumgartner, der im Januar 1948 die eigentliche Führungsfigur wurde. 1948-1950 profitierte die Partei weiterhin von einer CSU-Krise.[5]

Programmatisch arbeitete die Partei mit kurzen, scharfen Slogans. Die mittelständische und bäuerliche Protestpartei sah sich als einzige wirklich bayerische Partei und forderte die Eigenständigkeit des Landes. Zunächst trat sie für einen eigenen völkerrechtlichen Staat ein,[6] um dann auf bundespolitischer Ebene einen strikten Föderalismus zu vertreten.

Die ersten Wahlen, an denen die Bayernpartei teilnahm, waren die Kommunalwahlen vom 30. Mai 1948. Sie stellte 153 Stadträte in kreisfreien Städten (CSU: 307) und 309 Kreisräte in Landkreisen (CSU: 2.642). Bei den folgenden Kommunalwahlen, am 30. März 1952, konnte sie das Kräfteverhältnis zur CSU teilweise sogar verbessern, blieb aber doch immer deutlich hinter der CSU zurück.

Nach 1948 folgte die Bundestagswahl von 1949, bei der die BP bundesweit auf 4,2 % kam. Da die Fünf-Prozent-Hürde bei dieser Wahl aber nur pro Bundesland galt, ihr Stimmenanteil in Bayern 20,9 % ausmachte und sie außerdem mehrere Direktmandate gewann, zog sie mit 17 Mandaten in den Bundestag ein. Dort arbeitete sie mit anderen regionalen Parteien zusammen, um Fraktionsstatus zu erlangen (Föderalistische Union, 1951-1953). Danach gelangte die Partei nicht mehr in den Bundestag: 1953 hatte sie zwar 9,2 Prozent in Bayern, die Fünf-Prozent-Hürde galt aber bundesweit, 1957 waren es noch 3,2 % für die Föderalistische Union.

Niedergang seit 1950

Die Bayernpartei hatte ihren Schwerpunkt in Altbayern, also den Gebieten, die schon vor Napoleon bayerisch waren: in Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz. Trotz ihres Slogans „Bayern den Bayern“ fand sie kaum Anerkennung als gesamtbayerische Staatspartei, und der Katholizismus bedauerte es, dass seine Anhänger in CSU und BP gespalten waren; der Klerus befürwortete die CSU. Der Niedergang der BP begann bereits 1950, nachdem mit der Gründung der Bundesrepublik die staatsrechtliche Stellung Bayerns entschieden war. Dann zeigte sich in den Bundestags- und auch Landtagswahlen der 1950er Jahre ein stetiger Rückgang.[7] Hinzu kam die angebliche Verwicklung der Bayernpartei in die sogenannte Spielbankenaffäre.

Zunächst aber hatte die BP noch Erfolg: 1950 fand die erste Landtagswahl statt, an der die Bayernpartei teilnahm. 17,9 Prozent der bayerischen Wähler entschieden sich für sie (freilich schon ein Rückgang gegenüber dem Bundestagswahlergebnis), bei der Wahl 1954 noch 13,4 und 1958 8,1. Die Wahl 1962 war die letzte, bei der sie - mit 4,8 Prozent - noch Mandate erhielt.[8] In Bayern war die Partei damit bis 1958 drittstärkste Kraft.

Die CSU entschied sich 1950 für eine Koalition mit der SPD, was die BP verbitterte. Als 1953 die CSU bei der Bundestagswahl starke Gewinne erzielt, die BP dagegen sämtliche Direktmandate verloren hatte und nicht mehr in den Bundestag gewählt worden war, traten viele konservative BP-Mitglieder zur CSU über. Die Folge war eine Stärkung der eher liberalen und zwar katholischen, aber antiklerikalen Kräfte in der BP, was die Partei wiederum für die SPD interessanter machte.[9] Tatsächlich bildete sie mit der SPD, der Vertriebenenpartei BHE und der FDP von 1954 bis 1957 die Landesregierung; Baumgartner wurde stellvertretender Ministerpräsident. Dieses ideologisch und wirtschaftspolitisch sehr bunte Bündnis war nur möglich, weil damals die Kulturpolitik im Vordergrund stand und alle vier Parteien der CSU und der ihr nahe stehenden katholischen Kirche gegenüberstanden. Hinzu kam, dass die BP-Politiker in die Regierung strebten und sich damit für die Abweisung durch die CSU 1950 rächen wollten.[10] Das Bündnis zerbrach 1957 und die BP geriet ins Visier der Ermittlungen über die sogenannte Spielbankenaffäre.

Die Jahre nach 1958 standen unter der Frage, ob die BP sich gegenüber der CSU weiterhin abgrenzen oder aber ihr ein Koalitionsangebot machen sollte, beziehungsweise, ob sie zur Wahl der CSU bei Bundestagswahlen aufrufen sollte.[11] Nachdem die BP bei der Landtagswahl 1962 nur noch in Niederbayern ganz knapp die damals gültige Hürde von 10 % in einem Regierungsbezirk genommen hatte und mit 8 Abgeordneten in den Landtag einzog[12], schloss sie ein Regierungsbündnis mit der im Landtag mit einer knappen absoluten Mandatsmehrheit ausgestatteten CSU, war aber durch Robert Wehgartner nur mit dem Staatssekretär im Innenministerium in der Regierung vertreten. Wehgartner trat im Jahre 1966 zur CSU über, auch durch andere Übertritte von Landtagsabgeordneten wurde die BP marginalisiert und zog 1966 nicht mehr in den Landtag ein (7,5 % in Oberbayern, 3,4 % im Land).

1967 spalteten sich die Bayerische Staatspartei (BSP) und 1976 die Christliche Bayerische Volkspartei (Bayerische Patriotenbewegung) (C.B.V.) unter Ludwig Volkholz von der Bayernpartei ab, woraufhin ihr Stimmanteil bei der Landtagswahl am 15. Oktober 1978 auf nur noch 0,4 % fiel. Für eine kommunalpolitsche Überraschung hatte die Partei noch 1970 im Landkreis Kötzting gesorgt: Paula Volkholz setzte sich bei der Neuwahl des Landrats nicht nur gegen den Amtsinhaber von der CSU durch, sondern war auch bayernweit die erste Frau auf diesem Posten. Allerdings verlor sie dieses Amt bereits 1972 wieder, als der Landkreis Kötzting im Kreis Cham aufging.

1976 äußerte sich Franz-Josef Strauß zu der durch ihn und die CSU systematisch betriebenen Ausschaltung der Bayernpartei in den 1950er und frühen 1960er Jahren:

„Strauss recalled how he had destroyed the bavarian party (Bayernpartei), a party which had participated in a ‚land‘ coalition with the SPD from 1954 — 57, in the fifties and early sixties. If the CSU hadn't destroyed this party, said Strauss, CSU would never have won an absolute majority in bavaria. Strauss claimed he had forced the issue notwithstanding certain ‚sensitive types‘ in the CSU.“[13]
(Übersetzung): „Strauß erinnerte daran, wie er die Bayernpartei, welche von 1954 bis 1957 eine Landeskoalition mit der SPD eingegangen war, in den 50er und frühen 60er Jahren zerstört hatte. Hätte die CSU diese Partei nicht zerstört, so hätte — so Strauß — die CSU nie die absolute Mehrheit in Bayern erreichen können. Strauß behauptete, er habe dies gegen die Bedenken gewisser "sensibler Kreise" in der CSU erzwungen.“

Seit 1979: Konsolidierung

Seit 1979 verzeichnet die Bayernpartei bei den meisten Wahlen leichte Stimmengewinne, blieb aber immer deutlich unter der 5-Prozent-Hürde. Nachdem sich die BSP und C.B.V. aufgelöst hatten, trat Ludwig Volkholz 1987 wieder der Bayernpartei bei.

Auch heute tritt die Partei regelmäßig zu bayerischen Landtags- und Bundestagswahlen sowie zu den Europawahlen an. Bei der Europawahl 1994 erreichte die bundesweit kandidierende Bayernpartei in Bayern 1,6 % der Stimmen – außerhalb Bayerns lagen die Ergebnisse zwischen 0,1 % und 0,3 %. Bei der Landtagswahl 1994 erzielte sie 1,0 % der Stimmen und erhielt daher für die Jahre 1994 bis 1997 Gelder aus der staatlichen Parteienfinanzierung. Bei der darauffolgenden Wahl 1998 bekam die Bayernpartei jedoch nur noch 0,7 % und verlor deswegen ab diesem Jahr die staatliche Unterstützung. 2008 erreichte sie bayernweit 1,1 % (gegenüber 0,8 % im Jahr 2003) und kam wieder in den Genuss staatlicher Gelder. Auch bei dieser Wahl konnte sie jedoch in keinem Regierungsbezirk, auch nicht in den altbayerischen Hochburgen, 2 % der Wählerstimmen überschreiten[14].

Der Zuspruch der Wähler auf Bundesebene war und ist deutlich geringer. Nachdem die Partei bei der Bundestagswahl 2002 mit knapp 10.000 Stimmen (0,1 % der gültigen Stimmen) ihr schlechtestes Ergebnis auf bayerischer Ebene seit ihrer Gründung erhalten hatte, konnte sie bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 ihren Stimmenanteil in Bayern auf niedrigem Niveau wieder auf 0,5 % steigern und mit über 48.000 Zweitstimmen in der Bundestagswahl 2009 prozentual (0,7 %) wie absolut auf noch immer niedrigem Niveau immerhin das höchste Ergebnis seit 1969 erzielen.

Im Bezirkstag Oberbayerns war die Bayernpartei zwischen 1990 und 2003 mit einem Sitz vertreten. Im Zuge der Verkleinerung des Bezirkstags von 65 auf 57 Sitze im Jahr 2003 verpasste die Partei den Sitz knapp, um ihn jedoch 2008 erneut zu erringen.[15] Auf kommunaler Ebene ist die Bayernpartei seit der Kommunalwahl 2008, bei der sie in einigen Kreisen und Gemeinden kandidierte und landesweit 0,4 %[16] erreichte, mit 15 (seit Januar 2011 nach Übertritt eines CSU-Abgeordneten im Kreistag Rosenheim 16) Mandaten in sieben Kreistagen sowie erstmals seit 1966 auch wieder mit einem Sitz im Münchner Stadtrat vertreten. Auf Kreisebene ist sie mit je drei Sitzen in den Kreistagen der Landkreise Freyung-Grafenau, Landsberg am Lech und Traunstein am erfolgreichsten, seit dem Parteiwechsel eines CSU-Kreisrates im Landkreis Rosenheim hat die Partei nun auch dort drei Mandate. Außerdem verfügt sie über ca. 25 Mandate in kreisangehörigen Gemeinden und stellt zwei, über freie Wählergemeinschaften gewählte, ehrenamtliche Bürgermeister, diese jedoch nicht in ihren altbayerischen Hochburgen, sondern im schwäbischen Baisweil und im oberfränkischen Stadelhofen.

Zurzeit hat die Bayernpartei etwa 5.000 Mitglieder. Parteivorsitzender ist seit 2007 Florian Weber, der Andreas Settele in diesem Amt nachfolgte.

Politische Inhalte

Die BP bezeichnet sich als „die politische Organisation der fränkischen, schwäbischen, altbairischen und freiheitlich denkenden Bürger im Freistaat“. Hauptziel der BP ist ein von der Bundesrepublik Deutschland unabhängiger Freistaat Bayern. Daher fordert sie auch ein stärkeres Mitbestimmungsrecht auf europäischer und internationaler Ebene.

Wirtschafts- und Sozialpolitik

Die BP strebt ein stark vereinfachtes Steuersystem mit einem Spitzensteuersatz von 35 % an. Die durch die Sezession freiwerdenden Finanzmittel sollen zur Belebung der Wirtschaft und Senkung der Arbeitslosigkeit verwendet werden. Ferner sollen nach dem Willen der Partei ein Erziehungsgrundgehalt von 1.000 € pro Familie für die ersten drei Lebensjahre eines Kindes sowie Kindergeld von 300 € pro Kind und Monat eingeführt werden. Kommunale Selbstverwaltung und kommunale Wasserversorgung sollen ohne Großkonzerne stattfinden.

Bildungspolitik

Die BP plädiert für die Beibehaltung des dreigliedrigen Bildungssystems. Der ZVS-Vertrag soll gekündigt und BAföG unabhängig vom Einkommen der Eltern bewilligt werden. Darüber hinaus fordert sie kleinere Schulklassen und die Abschaffung der flächendeckenden Ganztagsschulen.

Agrar- und Umweltpolitik

Erneuerbare Energien sollen gefördert werden. Aus der Kernkraft soll langfristig ausgestiegen werden. Weitere Forderungen sind landwirtschaftliche Direktvermarktung, Verbraucherschutz durch Herkunftsbezeichnungen, Verbot von Tiermehl und Agrarfabriken. Stattdessen sollen bäuerliche Klein- und Mittelbetriebe unterstützt werden. Die BP fordert ein Verbot von Tiertransporten und „unsinnigen“ Tierversuchen. Das Schienennetz soll ausgebaut und das Sonntagsfahrverbot für LKWs beibehalten werden. Die Ökosteuer soll abgeschafft werden.

Innenpolitik

Kostenloser Rechtsbeistand für Kriminalitätsopfer soll ermöglicht werden, ebenso die Förderung der europäischen und internationalen Zusammenarbeit. Ein Überwachungsstaat wird abgelehnt. Der Föderalismus innerhalb Bayerns soll nach dem Leitmotiv der Subsidiarität gestärkt werden. Dies soll insbesondere durch Aufwertung der kommunalen Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise geschehen; die Bezirke sollen eigene Gesetzgebungskompetenzen erhalten.

Außenpolitik

Die BP ist gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und will die Verwendung der Bundeswehr als reine territoriale Verteidigungsarmee festschreiben. Angestrebt wird darüber hinaus eine Kulturhoheit der europäischen Regionen ohne einheitliche „deutsche Leitkultur“. Die Bayernpartei ist äußerst EU-kritisch eingestellt und setzt sich für „Regionalismus statt Nationalismus“ ein, der in einem „Europa der Regionen“ und europäischen Staatenbund eingebettet sein soll.

Struktur

Parteivorstand

Vorsitzender Florian Weber
Stellvertretende Vorsitzende Peter Fendt, Uwe Hartmann, Thomas Hummel, Richard Progl
Schatzmeister Martin Progl
Geschäftsführer Hans Eberle
Generalsekretär Hubert Dorn
Schriftführer Georg Weiß
Parteiausschussvorsitzender Andreas Settele
Pressesprecher Richard Schöps

Parteiaufbau

Die Bayernpartei ist ausschließlich in Bayern aktiv. Sie gliedert sich in insgesamt acht Bezirksverbände: Die Bezirksverbände Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, Schwaben, Oberpfalz und Niederbayern sind deckungsgleich mit den jeweiligen bayerischen Regierungsbezirken. Der Bezirksverband München umfasst die Landeshauptstadt München, der Bezirksverband Oberbayern den restlichen gleichnamigen Regierungsbezirk. Darüber hinaus existieren noch zahlreiche Kreisverbände. Als Hochburgen der Partei gelten Oberbayern, Schwaben und Niederbayern, da sie dort stets ihre besten Wahlergebnisse erzielen konnte und weiterhin erzielt. Bei der ersten Bundestagswahl 1949 sowie bei bayerischen Landtagswahlen in den fünfziger Jahren errang sie dort sogar elf Direktmandate.

Parteipresse

Das Presseorgan Freies BAYERN erscheint viermal im Jahr. Diese Zeitung wurde erstmals 1952 aufgelegt, erschien seither jedoch nicht durchgängig. Von 1949 bis 1954 erschien die „Bayerische Landeszeitung“ mit einer Auflage von zunächst 65.000 Exemplaren. Diese Wochenzeitung war vor allem als parteinahe Publikumszeitung, vergleichbar dem Bayernkurier der CSU, geplant, fuhr jedoch erhebliche Verluste ein, die schließlich zu ihrer Einstellung führten. Der „Bayernruf“, der von 1951 bis 1960 zweiwöchentlich erschien, wandte sich hingegen eher an die eigenen Mitglieder der Partei.

Jungbayernbund

Die Jugendorganisation der Partei ist der Jungbayernbund e. V. (JBB) mit Sitz in München. Er wurde auf Landesebene 1950 gegründet, nachdem es seit 1948 bereits regionale Gründungen gegeben hatte, und versteht sich als „Vereinigung der fränkischen, schwäbischen und bairischen Jugend im Freistaat“. Vorsitzender ist seit 13. Dezember 2007 der 29-jährige Münchner Diplom-Betriebswirt Richard Progl. Nach einigen Jahren der Stagnation ist der Jungbayernbund nun in der Reorganisation begriffen und gewinnt langsam neue Mitglieder.

Wahlergebnisse in Bayern seit 1946

Wahljahr Landtagswahl
Gesamtstimmen
Bundestagswahl
Zweitstimmen
Europawahl
2009   0,7 % 1,0 %
2008 1,1 %    
2005   0,5 %  
2004     1,0 %
2003 0,8 %    
2002   0,1 %  
1999     0,4 %
1998 0,7 % 0,4 %  
1994 1,0 % 0,6 % 1,6 %
1990 0,8 % 0,5 %  
1989     0,8 %
1987   0,4 %  
1986 0,6 %    
1984     0,6 %
1982 0,5 %    
1978 0,4 %    
1974 0,8 %    
1970 1,3 %    
1969   0,9 %  
1966 3,4 %    
1962 4,8 %    
1958 8,1 %    
1957   3,2 %1  
1954 13,2 %    
1953   9,2 %  
1950 17,9 %    
1949   20,9 %  

1 als Föderalistische Union

Bayerische Landtagswahl
in %
15%
10%
5%
0%
50
54
58
62
66
70
74
78
82
86
90
94
98
03
08
Bundestagswahl
in Bayern in %
25%
20%
15%
10%
5%
0%
49
53
57
61
65
69
72
76
80
83
87
90
94
98
02
05
09
Europawahl
in Bayern in %
8%
6%
4%
2%
0%
84
89
94
99
04
09

Parteivorsitzende

Der frühere Parteivorsitzende und heutige Generalsekretär der Bayernpartei Hubert Dorn (2011)
Der ehemalige Parteivorsitzende und derzeitige Ehrenvorsitzende der Bayernpartei Andreas Settele
Zeitraum Name
1948 – 1952 Joseph Baumgartner
1952 – 1953 Jakob Fischbacher
1953 Anton Besold
1953 – 1959 Joseph Baumgartner
1959 – 1963 Joseph Panholzer
1963 – 1966 Robert Wehgartner
1966 – 1967 Helmut Kalkbrenner
1967 – 1973 Hans Höcherl
1973 – 1976 Franz Sponheimer
1976 – 1979 Rudolf Drasch
1979 – 1989 Maximilian Zierl
1989 – 1999 Hubert Dorn
1999 – 2001 Hermann Seiderer
2001 – 2002 Jürgen Kalb
2002 – 2007 Andreas Settele
seit 2007 Florian Weber

Siehe auch

Literatur

  • Ilse Unger: Die Bayernpartei. Geschichte und Struktur 1945–1957. Dt. Verl.-Anst., Stuttgart 1979, ISBN 3-486-53291-X
  • Alf Mintzel: Die Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch, Band 2. Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), S. 395-489, ISBN 3-531-11838-2
  • Bernhard Taubenberger: Licht übers Land, Die bayerische Viererkoalition 1954–1957. Buchendorfer-Verlag, München 2002, ISBN 3-934036-89-9
  • Andreas Eichmüller: Der Jagerwiggerl: Ludwig Volkholz; Förster, Politiker, Volksheld. Mittelbayerische Dr.- und Verl.-Ges., Regensburg 1997, ISBN 3-931904-11-3
  • Konstanze Wolf: CSU und Bayernpartei – Ein besonderes Konkurrenzverhältnis. Verl. Wiss. und Politik, Köln 1984, ISBN 3-8046-8606-0
  • Peter Fendt: Visionen für ein freies Bayern. Schnitzer, Marktoberdorf 2003

Weblinks

 Commons: Bayernpartei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Die Vorstandschaft der Bayernpartei
  2. Übersicht der Vorstandsmitglieder,Satzung und Programm der Bayernpartei
  3. Gesamtübersicht Feststezung der staatlichen Teilfinanzierung für das Jahr 2010 gemäß §§ 18 ff. PartG, Stand: 21. Januar 2011.
  4. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 397, S. 399.
  5. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 398/399.
  6. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 416/417.
  7. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 405/407.
  8. Wahlergebnisse nach Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 446, S. 451.
  9. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 446, S. 407.
  10. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 446, S. 409.
  11. Alf Mintzel: Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Band 1, 2. Auflage, Opladen, Westdeutscher Verlag 1986 (1983), S. 395-489, hier S. 446, S. 411.
  12. Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern
  13. "Strauss analyzes election results, sets forth CSU strategy". Außenministerium der Vereinigten Staaten, 14. Oktober 1976, abgerufen am 28. März 2010.
  14. Endergebnis Landtagswahl 2008
  15. Ergebnisse der Bezirkstagswahlen in Oberbayern 2008
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Kommunalwahlen in Bayern

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