Fanz

Fanz
Reinhold Fanz, 2008

Reinhold Fanz (* 16. Januar 1954 in Mannheim) ist ein deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer.

Inhaltsverzeichnis

Spielerkarriere

Fanz absolvierte als Spieler 70 Bundesligaspiele (3 Tore) und 116 Zweitligaspiele (13 Tore). Fanz' erste Vereine waren Amicitia Viernheim und der SV Sandhausen. 1974 wechselte er zum VfR Heilbronn in die neu eingerichtete Zweite Bundesliga. Da die Heilbronner schon nach einem Jahr abstiegen, erfolgte 1975 der nächste Wechsel zum Wuppertaler SV. Schließlich wechselte Fanz 1977 in die Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf. Mit den Fortunen wurde er 1979 Deutscher Pokalsieger. Fanz erhielt jedoch keinen neuen Vertrag und legte ab November 1979 einen Zwischenstation beim Freiburger FC ein. 1980 ging es zurück in die Bundesliga zum Karlsruher SC. Ein Wadenbeinbruch im August 1981 beendete dann abrupt die Profikarriere von Fanz. Ein Comeback gelang nicht mehr und so verließ Fanz 1983 den Karlsruher SC. In der Saison 1983/84 spielte Fanz noch einmal für den SV Sandhausen in der Amateur-Oberliga Baden-Württemberg.

Trainerkarriere

Anfänge und Erfolge mit Hannover 96

Seine Karriere als Trainer begann Fanz 1985 beim FV Weinheim. 1987 wechselte er als Verbandstrainer zum Hessischen Fußballverband. Mit Hessen gewann Fanz den Amateur-Länderpokal. Zudem erreichte er 1989, 1991, 1993 und 1995 das Endspiel des Länderpokals.

1996 übernahm Fanz das Traineramt bei Hannover 96, die zu dieser Zeit in der Regionalliga Nord spielten. In der Saison 1996/97 wurde Hannover 96 Meister der Regionalliga Nord, scheiterte jedoch in den Aufstiegsspielen an Energie Cottbus. 1997/98 wurde Hannover 96 wieder Meister der Regionalliga Nord und stieg in die Zweite Bundesliga auf. In der Zweiten Bundesliga führte Fanz die Hannoveraner auf einen Mittelfeldplatz.

Geringe Erfolge und häufige Wechsel

Dann verpflichtete der abstiegsbedrohte Bundesligist Eintracht Frankfurt Fanz am 21. Dezember 1998 als Trainer. Der Erfolg blieb jedoch aus (6 Punkte aus 9 Spielen) und Fanz wurde am 19. April 1999 schon wieder entlassen. Danach wurde Fanz im Juli 1999 wieder Trainer in der Regionalliga, diesmal bei Eintracht Braunschweig. Der angestrebte Aufstieg in die Zweite Bundesliga wurde allerdings nicht erreicht und Fanz am 17. Mai 2001 als Trainer entlassen. Am 9. Oktober 2001 kam dann das nächste Engagement als Trainer der Amateure des VfB Stuttgart. Nach nur acht Spielen kommt am 12. Dezember 2001 die erneute Entlassung, da ihm Manager Rolf Rüssmann nicht den Klassenerhalt mit der Amateur-Mannschaft zutraut. Am 28. Juni 2003 wurde Fanz vom Teammanager Felix Magath wieder als Trainer der VfB-Amateure eingesetzt, nach dem Abgang von Magath allerdings im Juni 2004 auch wieder entlassen.

Karlsruher SC

Kurios war die siebentägige „Trainertätigkeit“ von Fanz beim Karlsruher SC zum Jahreswechsel 2004/2005: Fanz wurde vom KSC am 28. Dezember 2004 verpflichtet. Er sollte den Verein von einem Abstiegsplatz wieder nach oben führen, längerfristig war der Aufstieg in die Bundesliga geplant. Der Hauptsponsor Energie Baden-Württemberg (EnBW) gab jedoch bekannt, dass Fanz dafür nicht der richtige Mann wäre und drohte mit dem Rückzug als Sponsor. Daraufhin wurde Fanz am 4. Januar 2005 wieder entlassen.

Tiefere Ursache scheint auch das persönliche Verhältnis zwischen Fanz und dem EnBW-Vorstandschef Utz Claassen zu sein. Claassen wurde 1997 Präsident von Hannover 96 und Fanz war damals Trainer in Hannover. Als erste Amtshandlung entließ Claassen den Manager Franz Gerber. Fanz sprach daraufhin Claassen in einem Zeitungsinterview sämtlichen Fußballsachverstand ab, was ein Gerichtsverfahren nach sich zog. Fanz wurden weitere Äußerungen unter Androhung einer Geldstrafe untersagt. In einer Presseerklärung von EnBW vom 30. Dezember 2004 las sich das dann folgendermaßen: „Der Vorstand der EnBW erwartet sowohl bei der eigenen Belegschaft als auch bei den externen Partnern der EnBW einen hohen Standard an Professionalität und menschlichem Umgang. Es ist für den Vorstand der EnBW daher generell nicht vorstellbar, nachhaltig mit einem Verein oder einer sonstigen Institution zu kooperieren, der bzw. die Führungspersonal beschäftigt, welches sich in herabsetzender Form über das Unternehmen oder seine Spitzenvertreter äußert oder in der Vergangenheit geäußert hat.“

1997/98 hatte sich indes nicht nur Fanz, sondern der ganze Verein Hannover 96 und die hannoversche Öffentlichkeit gegen Claassen gestellt und ihn schließlich mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt.

Oberligatrainer beim Bonner SC

Zu Beginn der Saison 2005/2006 übernahm Fanz das Traineramt beim Oberligisten Bonner SC und unterschrieb einen Vier-Jahres Vertrag. Als Zielsetzung gab damals Bonns Mäzen John Viol den Aufstieg in die 2. Bundesliga aus. Innerhalb von vier Jahren wollte Viol ins Fußball-Unterhaus. In seiner ersten Saison beim BSC erreichte Reinhold Fanz die Vizemeisterschaft der Oberliga Nordrhein. Nach dem einige Spieler ihre Gehälter nicht erhielten, brach der Kader auseinander und der BSC spielte in der Saison 2006/2007 nur im unteren Mittelfeld. Nach dem Spiel gegen Union Solingen (1:2 verloren) am 9. Spieltag warf Fanz das Handtuch. Pressemeldungen (Bonner Express) zu Folge verzichtete Fanz auf 15.000 Euro im Monat.

Nationaltrainer von Kuba

Seit Ende Januar 2008 ist Fanz Technischer Direktor und Nationaltrainer von Kuba. Er soll die Mannschaft von der Karibikinsel zur Qualifikation für die WM 2010 führen.[1] Als Torwarttrainer steht ihm Lutz Pfannenstiel zur Seite.

Am 14. Oktober 2008 gab der kubanische Fußballverband bekannt, Fanz werde nur noch beratend tätig sein. Neuer Cheftrainer ist Raul Gonzalez Triana. Es wird vermutet, dass Fanz' Degradierung darauf zurückzuführen ist, dass unmittelbar vor dem Qualifikationsspiel für die WM 2010 gegen die Nationalmannschaft der USA die kubanischen Nationalspieler Pedro Faife und Reynier Alcantara sich von der Mannschaft abgesetzt und in den Vereinigten Staaten um politisches Asyl gebeten hatten.

Einzelnachweise

  1. „Reinhold Fanz neuer Nationaltrainer Kubas“, Portrait auf der Website des DFB

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