- Feierabend
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Feierabend bezeichnete im Deutschen ursprünglich den Vorabend eines Feiertages, eines Festtages. Daraus leitete sich die Umdeutung für die Muße-, Freizeit und Ruhezeit am Abend und davon abgeleitet für den Ruhestand ab.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Aus dem lateinischen Wort „fēria“ für einen Wochentag bzw. kirchlichen Feiertag entwickelte sich das althochdeutsche „fîra“ mit der Bedeutung Fest oder Ruhe (im christlichen Sprachgebrauch vor allem ein Tag, der mit einer gottesdienstlichen Handlung begangen wurde). Hieraus wurde mittelhochdeutsch „vîre“ für einen festlich begangenen Tag oder die Arbeitsruhe (woraus sich der neuhochdeutsche Begriff „Feier“ entwickelte), wobei seit dem 12. Jahrhundert „vîr-âbent“ den Vorabend eines Feiertages bezeichnete. Dieser Begriff wird später frühneuhochdeutsch (nach dem 16.Jahrhundert) unter dem Einfluss der Sprache der Handwerker umgedeutet zu „(Beginn der) Ruhezeit am Abend“.[1]
Historisches
Bereits im Römischen Reich gab es Feiertags-Ausrufer, sogenannte Calatoren. Wenn beispielsweise ein Opfer bevorstand, wurde den im Freien Arbeitenden der Feierabend angesagt. Bevor es in allen Häusern Uhren, gar Taschenuhren für Einzelne gab, begann dieser tägliche Feierabend lange Zeit mit dem in katholischen Gegenden noch heute verbreiteten Angelus- oder Feierabendläuten um 18 Uhr, das alle zum gemeinsamen Abendgebet aufruft!
Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert sind außer dem gemeinsamen Gebet zahlreiche Feierabendbräuche („Feierabendgeschichten“) und -lieder wie „Nun sich der Tag geendet hat“ (um 1670) oder „’s ist Feierabend, die Arbeit ist vollbracht“ überliefert. In der DDR wurden Altersheime „Feierabendheime“ genannt.
Redewendungen
- Jetzt machen wir Feierabend. (Synonym für „genug gearbeitet!“)
- Jetzt ist (aber) Feierabend! (Kurzform: Feierabend!) für ein ärgerliches „Damit ist jetzt Schluss! Mir reicht’s!“
- Jetzt hat er seinen verdienten Feierabend. (ein langjähriger Arbeitnehmer geht in Rente oder Pension)
- auch: Feierabend machen für Sterben.
Feierabend in der Kunst
- Als Motive in Gemälden und Stichen, etwa zum Feierabend am Lande: z.B. „Lorscher Feierabend“ (Wandmalerei) im Rathaus zu Lorsch [2], William Edward Millner und Hans Thoma (Bauerngärten), Ludwig Richter (Serie, „Blaue Bücher“) sowie andere Motive: Carl Spitzweg (Idyllen u. skurrile Szenen), Hans Baluschek (Gemälde im Märkischen Museum Berlin), Gerda Knauer, Otto Modersohn u.v.a.
- Als Motiv in der Musik - mehrfach im Volks- und Kunstlied (siehe oben), bei Schubert oder Haydn zum Beispiel der Kanon „Feierabend“ (Horch, es klingt der Glocke Ton ...).
- Eine sehr bekannte Volksweise ist das Feierabendlied anhören?/i von Anthon Günther.
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Etymologie und Wortbedeutung nach Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage, 2002
- ↑ Das Lorscher Rathaus und die Wandmalereien im Nibelungensaal auf lorsch.de
Siehe auch
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- Familienname
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