- Anton Günther (Volksdichter)
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Anton Günther (* 5. Juni 1876 in Gottesgab, Böhmen; † 29. April 1937 ebenda) war der wohl bekannteste Volksdichter und Sänger des Erzgebirges und gilt als der Erfinder der Liedpostkarte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des Musterzeichners Johann Günther und dessen Frau Elisabeth verbrachte er seine Kindheit in Gottesgab (tschech. Boží Dar). Da sein Vater („Toler-Hans“ genannt) durch Musizieren Geld zu seinem kargen Gehalt dazu verdiente, wurde auch Anton Günther schon früh an Gesang und Liedgut seiner Heimat herangeführt. Seine Schulbildung erhielt er in der Bürgerschule in St. Joachimsthal. Anton Günther war eines von sieben Kindern. Als er 12 Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete erneut und es kam 1891 ein weiterer Sohn Namens Hans († 1982 in Dellach/Österreich) hinzu.
Nach seiner Lehre beim Lithografen Ed. Schmidt in Buchholz arbeitete er in Prag an der Hoflithographie-Anstalt, wo er als natur- und heimatverbundener junger Mann Heimweh bekam. Mit anderen Gottesgabern und böhmischen Erzgebirgern, die wie er in Prag lebten, traf er sich regelmäßig zum „Guttsgewer Obnd“ (Gottesgaber Abend). Für eines dieser Prager Treffen, bei dem auch zur Gitarre Lieder aus der Heimat gesungen wurden, verfasste Anton Günther 1895 eines seiner bekanntesten Lieder, „Drham is' drham“ (Daheim ist daheim). Die große Resonanz auf dieses Lied veranlasste ihn zu einer neuen Idee. Statt den Text zum Weitergeben und um ihn in die Heimat zu schicken immer wieder abzuschreiben, zeichnete er ihn 1895 auf Lithographie-Stein und ließ ihn als Postkarte drucken.
Nach sechs Jahren in Prag kehrte Günther 1901 nach dem Tod seines Vaters in sein Elternhaus in Gottesgab zurück und musste sich um seine Familie und vor allem die Geschwister kümmern. Die geerbte kleine Landwirtschaft reichte nicht zum Unterhalt. Darum ergänzte Anton Günther seine Einkünfte ähnlich wie sein Vater mit Auftritten als Sänger und Musiker, wurde „Toler-Hans-Tonl“ genannt. Außerdem verkaufte er seine Liedpostkarten im Selbstverlag, was zuvor schon ab 1897 in dem seines Vater geschah.
1908 heiratete Anton Günther Marie Zettl (1886–1958), die Tochter des beim Keilberghausbau federführenden Zimmermanns in seinem Heimatort Gottesgab. Der Ehe entstammen drei in Gottesgab geborene Kinder, zwei jüngere Töchter und ihr älterer Bruder Erwin (1909–1974), ein späterer Mundartsprecher.
Das Erzgebirge wurde damals zunehmend beliebt als Bergbau-, Urlaubs- und Kurregion. Gaststätten und Vereine luden Günther zu Unterhaltungsabenden für Einheimische und Gäste vor allem ins sächsische Erzgebirge ein (Fichtelberg, Neues Haus in Oberwiesenthal, Dreckschänke im böhmischen Breitenbach). Der Erfolg war groß. Einen nicht unwesentlichen Teil der Einnahmen brachte Günther 1911 in eine Stiftung ein, die Kranke, Alte und Arme in seinem Heimatort unterstützte und an seinem Erfolg teilhaben ließ. Sie hieß zu Ehren seines Vaters Toler-Hans-Stiftung
Den Ersten Weltkrieg erlebte Anton Günther als Soldat an der serbischen Front von Anfang an. Durch eine Verletzung am Fuß verbrachte er einige Zeit in einem Lazarett in Komotau. Anschließend wurde er zum Kriegshilfsdienst abkommandiert. Im Herbst des Jahres 1918 kehrte Günther nach Gottesgab zurück. Einer seiner Brüder, Julius, überlebte den Krieg nicht, und Anton Günther unterstützte die Familie seines Bruders.
Ein Ergebnis des Ersten Weltkrieges war die Entstehung der Tschechoslowakei, deren Innenpolitik die nationalen Minderheiten, darunter die Sudetendeutschen, benachteiligte. Dies belastete den heimatverbundenen Künstler sehr und wurde auch Gegenstand seiner Lieder. Schon 1908 hatte er auf die sich schon damals abzeichnenden nationalen Spannungen mit dem Liedtext „Deitsch on frei wolln mer sei!“ geantwortet.
Auch nach dem Krieg blieb der Sänger und Unterhalter Anton Günther beliebt, ebenso seine Lieder. Es gab Engagements in Berlin, Wien und Dresden. Sehr erfolgreich waren Schellack-Schallplatten mit Aufnahmen des Sängers Anton Günther, der sich selbst mit der Gitarre begleitete.
Eine besondere Würdigung seines Schaffens zu Lebzeiten erfuhr er am 5. Juni 1936 zu seinem 60. Geburtstag. Höhepunkt war die Einweihung des noch heute erhaltenen Gedenksteins auf dem Marktplatz von Gottesgab. In dieser Zeit ließ sich der Volkssänger von den aufstrebenden deutschen Nationalsozialisten und deren NSDAP trotz deren Werben nicht vereinnahmen. Günther wurde vielleicht auch deshalb zunehmend schwermütig. Am 29. April 1937 nahm er sich das Leben. Sein Grab ist im Gegensatz zu denen vielen anderer ehemaligen deutscher Einwohner in Boží Dar (Gottesgab) erhalten geblieben, sein Geburtshaus („Vaterhaus“) ist eingefallen und in seinem stark veränderten Wohnhaus ist heute ein Prager Skiverein ansässig - eine Gedenktafel erinnert jedoch. Günthers Familie wurde nach Kriegsende 1945 als Deutsch-Böhmen im Odsun vertrieben, ließ fast alles zurück - auch Noten und Zeichnungen - und siedelte sich im nahen Oberwiesenthal an. Dort starb seine Frau Maria 1958, ohne jemals wieder nach Gottesgab gekommen zu sein. Sohn Erwin Günther war während der Vertreibung im Kriegsdienst, trat später in die Fußtapfen seines Vaters und wurde Mundartsprecher im Volkskunst-Ensemble „Heiteres Erzgebirge“ um Joachim Süß und die Geschwister Caldarelli. Er war maßgeblich an der Zusammenstellung des Lebenswerkes seines Vaters beteiligt, das Gerhard Heilfurth 1937 herausgab. Erwin Günther lebte von 1956 bis zu seinem Tod 1973 in Olbernhau.
Liedpostkarten
Anton Günther gilt als Begründer der Liedpostkarte, einer Postkarte mit einfachen Notenbildern, Texten und eigenen Lithografien. Er war der Erste, der 1895 ein komplettes Lied (da aber noch ohne Noten) auf eine Postkarte bannte. Wie viele dieser Karten er unter die Menschen brachte, bleibt unklar. Es gibt keine genaue Aufstellung. Immer wieder tauchen bisher unbekannte Versionen mit Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen oder Landsturm-Liedern auf. Zwar sind die Karten fast durchweg nummeriert, allerdings geriet die Ziffernvergabe oftmals durcheinander, was für Sammelfreunde eine besondere Herausforderung ist, einen detaillierten Katalog aber nahezu unmöglich macht. Es ist davon auszugehen, dass es um die 160 Karten mit Liedern, Gedichten und Sprüchen von ihm gibt. 134 sind in verschieden Versionen bekannt. 86 sind nach Irmgard Major geb. Günther (* 21. August 1918), der in Frankfurt/Main lebenden Tochter Anton Günthers, als geschlossene Einheit zu sehen, weil sie neben einer eigenen Zeichnung auch Text- und Notenbild aufweisen. Inzwischen muss von mindestens 89 Karten ausgegangen werden, da inzwischen weitere Liedkarten aufgetaucht sind.
Die erste Liedpostkarte Anton Günthers ist „Drham is' drham“, eine einfarbige grüne Lithographie ohne Nummer oder Verlagsangabe, nur einem „Ged. v. A. G.“. Die Karte entstand während Günthers Ausbildung zum Lithographen in Prag 1895. „Drham is' drham“ war aber nicht Günthers erstes Lied. Ebenfalls 1895 dichtete er „De Guttsgoh“, versah dieses von ihm selbst in einem seiner Notenhefte als sein erstes Lied bezeichnete Werk aber nicht mit einer eigenen Melodie und bis heute ist davon auch keine Postkarte bekannt.
In Prager Heimatabenden trug Anton Günther die Lieder vor, „Drham is' drham“ mit besonders großem Erfolg. Statt es auf Nachfrage Dutzende Male abzuschreiben, brachte er das Lied noch ohne Noten, aber mit einer eigenen Zeichnung vermutlich Ende 1895 selbst auf Lithographie-Stein und ließ es auf 100 Karten in der ersten Auflage drucken.
Da die Familie in Gottesgab gegen die Armut ankämpfte, schickte Günther eine weitere Auflage seiner, wie er sie selbst nannte „Liederpostkarten“, in die Heimat, die dort sein Vater Johann Günther im Selbstverlag und gemeinsam mit Sohn Juliuis, dem Bruder Anton Günthers (er fiel im 1. Weltkrieg), in dessen Reiseandenkenladen in Gottesgab und auch von Tür zu Tür vertrieb. Die zweite Auflage umfasste 1897 500 Stück. 1898 folgten mit „Groshaner.“ (II) und „Schwåmmagieher.“ (Nummer III) zwei weitere Karten, 1900 fünf und ab 1901 auch die ersten Farblithographien mit dem ab da obligatorischen Notenbild.
Nach dem Tod des Vaters Johann Günther, Ende November 1901, kehrte Anton Günther in die Heimat zurück, kümmerte sich um die Familie und brachte seine „Liederpostkarten“ schrittweise auch unter seinem Namen „Anton Günther's Selbstverlag, Gottesgab, Böhmen“ heraus. 1937 erschien die letzte Karte mit der Nummer 87 und dem Titel „Ben Ahfang on ben End“, (auch „Bild dir nischt ei“) erschienen ca. 160 verschiedene Karten.[1][2][3]
Gedenksteine
Nach Angaben von Christine Pollmer, der in Oberwiesenthal lebenden Enkelin Anton Günthers, gibt es insgesamt 43 Gedenksteine (Stand 2007). Die meisten wurden nach 1991 neu errichtet oder wieder aufgestellt, vorrangig im Erzgebirge, aber auch einige in Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen und Tschechien.
Der erste, zu Lebzeiten errichtete Gedenkstein war der anlässlich des 60. Geburtstag eingeweihte, noch existierende in Gottesgab. Zwischen 1937 und 1942 errichtete der Erzgebirgsverein eine Vielzahl Gedenksteine, von denen viele auf heute tschechischer Seite nach der Vertreibung der Deutschböhmen (Sudetendeutschen) entfernt wurden und für immer verloren gingen.
Das Grab Anton Günthers in Gottesgab
In Boží Dar (deutsch: Gottesgab), dem auf tschechischer Seite im böhmischen Erzgebirge liegenden Geburtsort Anton Günthers, befindet sich auch sein Grab sowie nur wenige Meter entfernt das seiner Großmutter.
Straßen und Plätze
Im Erzgebirge und auch im Vogtland wurden zahlreiche Plätze und Straßen nach Anton Günther benannt. 1995 wurde der grenzüberschreitende Anton-Günther-Weg - ein Wanderweg eingeweiht und auch in seinem Geburtsort Gottesgab lebte die Erinnerung an den Volksdichter wieder auf (Museum, Grabstätte, Gedenktafel am Wohnhaus, Restaurierung des Denkmals am Marktplatz)
Werksverzeichnis
Lieder von Anton Günther
Aufgezählt in Zeitfolge und gebräuchlichster Schreibweise
- Drham is drham 1895
- Allerhand ve de Guttsgoh 1898
- Da guta alta Zeit 1898
- Groshahnerlied 1898
- D'r Schwammagieher 1899
- Klippl-Lied 1899
- 's falischa Nannl 1899
- 's Eirückn 1899
- Da Ufnbank 1899 anhören?/i
- Da Pfeif 1900
- 's hot jeder sei Freid 1900
- D'r Kuckuck 1900
- Deitsch is mei Liedl 1900
- Ven altn Schlog 1900
- Mei Zäsichla 1900
- Da Vuglbeer 1900
- Bleib'n mr noch a weng do 1901
- Blüh Schwarzbeer blüh' 1901
- D'r verliebta Boss 1901
- Hamweh 1901
- Es tuda Vöchela (keine Noten) 1901
- Mei Vaterhaus 1901
- 's Galöckl 1902
- Hutznlied 1902
- Weihnachtsfriedn 1902
- 's treia Madl 1902
- Schmatz när zu 1902
- D'r alta Musikant 1903
- Feierobnd 1903 anhören?/i
- Da zwa Fink'n 1903
- 's Labn is a Büchl 1903
- D'r alta Hannelsmah 1903
- Wie dr Schnawl stieht 1903
- 's Annl mit'n Kannl 1904
- En Frühgahr 1904
- De Draakschenk 1904
- Hamwärts 1904
- Wu de Wälder haamlich rauschen 1905 anhören?/i
- Wenn dr Schnee wag gieht 1905
- D'r Battlmah 1905
- Mei Grußmütterla 1905 anhören?/i
- Grüß dich Gott mei Arzgebirg 1905
- Morgnlied 1906
- Himmelschlüssela blüh 1906
- 's Harz muß verschtandn warn 1907
- O selicha Weihnachtszeit 1907 anhören?/i
- Deitsch on frei wolln mr sei! 1908
- Muhstacherlied 1909
- Herwistlied 1909
- Vergaß dei Hamit net 1910
- Ehrt de altn Leit 1910
- Mailüftl in Gebirch (Weise v.Kreipl) 1910
- Wenn da Lerich singt 1911
- Schneeschuhfahrermarsch 1912 anhören?/i
- Ehr dei Mütterla 1912
- De Landesschau in Komotau 1913
- A Liedl aus dr Hamit 1913
- Da Völkerschlacht 1913
- Deitschböhmerland 1913
- Hurra! 's gieht lus 1914
- Landschtorm-Marsch 1914
- Gruß an de Kameradn 1914
- D'r Kaiser ruft ins Fald 1915
- Gruß aus'n Fald 1915
- Gruß an Maria Au 1916
- Am fernen Isonzostrand 1916
- Wieder drham 1917
- D'r Grenzschutz 1917
- Loßt uns wieder Weihnachtn feiern 1918
- Wos de Starl pfeifn 1919
- Scham dich fei! 1919
- De falischa Politik 1920
- Vergißmeinnicht 1921
- A Mensch uhna Glaubn 1921
- Guck nauf ze da Sterla 1922
- Wenn's Frügahr kömmt 1922
- Feierwehrmarsch 1925
- Da neia Moda 1926
- Wenn's draußn regna tut 1926
- Willkomma in Wiesenthol 1927
- Arzgebirg wie bist du schie 1927
- Wannerlied 1931
- An dr Grenz 1931
- 's Neia Haus 1934
- Foosndlied 1934
- Bild dr nischt ei 1935
Sprüche von Anton Günther (Auswahl)
Heil när zu, heil när zu,
Wind, du nimmst mer net de Ruh! (1901)E bissel Sonneschein, e bissel Regn,
dos brengt erscht Nutzen ei, dos brengt erscht Segn.
E bissel Fröhligkeit, e bissel Laad,
dos gibt en ganzen Laabn erscht´s rachte Klaad! (1904)Kartenspiel on Branntewei
stürzt de Leit in Ugelück nei! (1905)Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta,
deß ich mei Haamit net loßen ka! (1906)Erscht musst dich schinden, kümmern un plogn,
nort lässt sich's Gute besser ertrogn. (1907)Wenn ich be menn Haisl stieh
on's Pfeifl zu mer namm,
do denk ich mir on bleib derbei:
Derham is doch derham! (1907)De Haamit braucht Männer, die uverfälscht sei,
gerod raus on gerod hie
on mitten dreinei! (1914)Waar sei Volk verlässt, daar is net wert,
deß'r rümlaaft of daaner Erd! (1920)Mog's Schicksal aah sei Spiel mit uns treibn,
de Hauptsach is, deß mir Deitsche bleibn! (1920)Ich bi kaa Politiker, Gelerter kaich aah net sei,
mei Haamit is mei Arzgebirg, mei Volk is mei Partei! (1925)Därfst net när deitsch reden,
deitsch singe, deitsch schreibn,
du mußt aah deitsch denken,
deitsch hanneln, deitsch bleibn! (1920)'s schracklichste Lus is arbitslus.
Uhne Arbit is kaa Laabn.
denn Kopp on Händ, Herz on Gemüt
hot ons der Herr zer Arbit gaabn. (1934)Gottesgab su haaßt mei Haamit,
's is mir´s liebste Flackl Erd.
Gaben Gottes sei meine Lieder,
drüm halt ich se su lieb on wert. (1936)Treideitschen Gruß mit Herz un Hand
ven Arzgebirg zen Egerland!
Für ons gilt när aa Faldgeschrei:
Mir bleibn onnern Volk, der Haamit trei! (1936)Im Zeitraum von 1904 bis 1930 schrieb Anton Günther 42 Erzählungen in Mundart u.a.: Ven Vugelstelln (1904), Der Schatten (1905), Ze ball geschossen (1907), Ven Paschn (1908), Der Stiefelabsatz (1910), Der Kolander (1912), Ve der Wogner Nann (1920), Judensklaven (1922), Der Wendelie (1923), Aus der Hongerzeit (1924) Guten Obnd (1925), In Cranzahl (1926), Ve der Mode (1928), Mognkatarrh (1929), E gute Antwort (1930), Anton Günther (1930).
Verzeichnis der Liedpostkarten
Die Karten werden hier in Originalschreibweise benannt, dahinter stehen die älteste bekannte Version, bekannte Nummern und Besonderheiten. Auch Landsturmlieder, Spruchkarten und Karten zu bestimmten Ereignissen sind in der Auflistung enthalten.[4]
- Drham is(') drham. (1896) o. Nr., I*, 1**
(*einfarbige Lithographie ohne Noten; **ab ca. 1910 Farblithographie mit Noten) - Groshahnerlied. (Groshahner) (1898) (II*), 2, 31, 31**
(*auch ohne Nummer; **Groshaanerlied) - D'r Schwåmmagieher. (1899) III* III**, 2**
(*einfarbige Lithographie ohne Noten; **ab 1905 Farblithographie mit Noten) - Klippl-Lied. (1899) IV, IV*, 3**
(*einf. Motiv wie Vorkarte jeweils ohne Noten; möglicherw. 1902–1920; ** Farblithographie mit Noten) - (D'r ålta Bord'nhannler oder) Da guta ålta Zeit. (1899) V*, 5**, 4**
(*einfarbige Vorkarte ohne Noten; ** 1903 Farblithographie mit geänderten Motiv und Noten) - 's fållischa Nannl. (1899) VI, VI*, 5**
(* einf. Motiv wie Vorkarte; ** einfarbig hoch, ca. ab 1920) - 's Ei'rück'n. (1899) VII, VII*, 6**
(*einfarbiges Motiv wie Vorkarte; ** ca. 1920 Farblithographie) - Dr Kukuk. (1900) (*), VIII**, VIII, VII, 7***, 7
(*einfarbige Lithographie ohne Nummer; ** abweichendes Motiv; ***ab 1902 Farblitho; ****Kuckuk) - Da Pfeif. (1900) o. Nr.*, 9**, 8**
(*einfarbige Lithographie; **Farblithographie) - Da Ufenbånk. (1901) X*, X**, 9**, 9***
(*einfarb. Lithographie mit Keilberg; **Farb-Doppelkarte in versch. Vers.; ***Einzelkarte 1938) - (Je) Mei' Zässichla. (1901) 11*, XI**, 10**
(einfarbige Lithographie; **Farblithographie) - Deitsch is mei Liedl. (1901) 12a*, XII**, XII**, 11**
(*einfarbige Lithographie Frisch on frei, **Farblithographie, drei verschiedene Versionen mit schwarz-rot-goldene bzw. blaue Schleife am Motiv des Keilberghauses identisch mit Deitsch on frei) - Deitsch on frei. XIIc
(Farblithographie) - 103 Lieder (1901) o. Nr.
(Farblithographie ohne Noten - zweifarbig einfaches Motiv) - 's Schwårzbeergieh.²) (1902) o. Nr.
(ohne Noten) - Gruß vom Jägerball (1901) o. Nr.
(einfarbige Festtagskarte ohne Lied und Melodie mit Zeichnung Anton Günthers) - Gruß vom Guttsgewer Fast! (Jahr unbekannt) o. Nr.
(einfarbige Lithographie ohne Noten) - Da Vuglbeer. (1902) XIII, 12, 12*
(*Farblithographie mit 6 Strofen/5. Strofe als Zudruck/Änderung) - Hamweh. (1902) XIV, 13
(Farblithographie - Änderungen beim Strophendruck) - Ven alt'n Schlog. (1902) XV, 14
(Farblithographie) - (Js) 's tuda Vöchele. (1902) XVI*, XVI, 15
(*Farblithographie mit „Js“) - 's hot Jeder sei Freid. (1902) 16, 18
(Farblithographie) - Blüh' Schwarzbeer blüh. (1902) XVII, 17
(Farblithographie) - Mei' Våt(t)erhaus. (1902) XIX*, XIX**, XIX, 18, 18***
(Farblithographie, * Våtterhaus - Joh. Günther; ** Vaterhaus - Joh. Günther; dann Verlag Ant. Günther; *** geändertes Bild Vaterhaus statt Unruh am Keilberg - ab 1939: Mei Voterhaus) - Bleib'n mr noch aweng do. (1903) XX*, 19*, 19**
(* einfarbige Litho; ** farbige Litho Wohnhaus) - Schmatz när zu. (1903) XXI*, XX*, 20*, 20
(*einfarbige Litho; **farbige Litho Wohnhaus) - Dr verliebta Boß. (Bursch.) (1903) XXII*, XXII*, 21**
(* einfarbige Litho; ** farbige Litho) - Hutznlied. (1903) 23 22
- Da zwa Fenk'n. (1903) XXVII**, XXVII, 23, 23*, 23**, 23***
(* Da zwa Fink'n; ** geändertes Bild *** de zwaa Fink'n) - 's Galöckl. (1903) 44, 24, 33
- Da Draaksche(ä)nk. (1904) 37, 25, 25*, 25**
(* Draakschänk; **Fremdbild durch Umbau) - Weihnachtsfried'n. (1904) 26*, 26
(* mit Golddruck) - Dr alta Hannlsmah. 1904 31 27
- 's Lab'n is a Büchl (1904) 32*, 34, 28
(*bis ca. 1907 - Rückseite Raum für…) - Grüß dich Gott mei Arzgebe(i)rch (1904) 29, 24
(Farblithographie) - En Frühgahr. (1904) 32, 29
- Wu da Walder hamlich rausch'n. (1905) 44, 30
- 's Annl mit'n Kannl. (1905) 23c, 32a
- Wie dr Schnawl s(ch)tieht. (1905) 33*, 34, 34*
(*fünf unterschiedl. Porträts zu eigene runden Geburtstagen) - D'r Battlmah. (1905) 51, 35
- Feierohmd. (1905) 30, 36, 36*
(* Volksbildverlag 1939) - Mei Grußmütterla. (1906) 50, 37, 37**, 37*, 37
(** Farb-Foto Großmutter 91.; *s/w-Foto Großmutter 92. u. 93. - 91. und 93. mit abweichendem Geburtsdatum 4., statt 1. Februar) - Morgnlied. (1906) 52, 38
- Hamwärts (1906) 40, 39
- Allerhand ve dr Guttsgoh (1906) 39*, 40
(* Doppelkarte) - Wenn dr Schnee wag gieht (1907) 41
- O seliche Weihnachtszeit (1907) 42
(Farblithographie) - Deitsch on frei wolln mr sei! (1908) XII, 43**, 43*, 43, o. Nr.
(*schw.-rot-goldenes Wappen; ** schwarz-rot-gold Studentica mit Druckfehler) - Hemmlschlüssela blüh. (1908) 44, 44*
(* Himmlschlüssela) - 's Harz muß verschtandn warn. 1909 45 45**
(**A.G Verlag 1912) - Muhtstacherlied. (Torfstecherlied.) (1909) 46*, 46
(*Torfstechen, sonst r) - Vergaß die Hamit net! 1910 47, 4**, 47*, o. Nr.
(*anderes Motiv, gerastert - wohl nach 1930); **Fehldruck - fehlende) - Herwistlied. (1910) 48
- Dr alta Musikant (1910)49
- Ehrt da altn Leit! (1910) 50, 50*, 50**
(*blaue statt rote Initialen **graue Initialen) - 's treia Madl. (1911) 51*
(*gleiches Bild wie Schmatz när zu) - Wenn da Lärich sengt. (1911) 52*, 52**
(*sengt; **singt) - A Liedl aus dr Hamit. (1911) 53*
(*gleiches Bild wie Wannerlied) - Da Landesschau en Komotau. (1913) 53 54
- Schneeschuhfahrer-Marsch. (1913) 55a 54* 54** 53a 54***
(*Einzelkarte;** Doppelkarte, a. 53a/54;*** n. Motiv ca. 1930) - Loßt uns Weihnachtn feiern. (1913) 55
- Deitschböhmerlied (1914) 56*
(* mit Golddruck) - Dr Kaiser ruft ens Fald. (1914) 56, 56
(zwei verschiedene Motive, Wappenanordnung) - Da Völkerschlacht. 57
- Gruß an da Kammeradn. Lsl. (1914) o. Nr.(als 58 eingestuft)
- Hurra, 's gieht lus. (1914) 59, 59*
(*unterschiedliche Wappenanordnung) - Landstorm-Marsch 60, 38
(Einfache einfarbige Doppelkarten) - Loß ons batn (²) Gedicht Lsl.
- En Spital (²) Gedicht Lsl. (1914) - LPK 068
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 1) Lsl. 1914
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 2) Lsl. Dort wu du… (1914)
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 3) Lsl. 1914
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 4) Lsl. Wie gruß is da… (1914)
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 5) Lsl. (1914)
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 6) Lsl. (1914)
- Morgngebat en Feindesland. Gedicht Lsl.(1914)
- Weihnachten in Fald. Lsl. LPK (1914)
- Gruß ah dr Hamit. (²) Gedicht (Nr. 7) (1915)
- Da Putala. (²) (Läuse) Gedicht Lsl. (1915)
- A Faldpostbrief. (²) Gedicht (Nr. 7) (1915)
- Krieg üwerol. (²) Lsl. (1915)
- Halt aus. (²) Gedicht Lsl. (1915)
- Mei Bart. (²) Gedicht Lsl. (1915)
- Galück auf. (²) Gedicht Lsl. (1915)
(für Zeitschrift "Glück auf, 1915) - Da deitscha Trei. (²) Gedicht (Nr. 12) Lsl. (1915)
- Vereint. (²) Gedicht (1915)
- Oner Schild. (²) Gedicht Lsl. (1915)
- Heldentud.
(Nachruf-Doppelkarte ohne Bild und Noten) - An onneern Kaiser. (²) Gedicht Lsl.
- Ihr könnts doch net zwinge. (²) Gedicht Lsl.
- Of Postn. (²) Lsl.
- Gruß oh onner Kinner. (²) Gedicht Lsl.
- Ah Meiner Fraa. (²) Gedicht Lsl.
- Ruh en Friedn. Für Hans Kriegelstein Gedicht Lsl.(1915)
- Zu Großmutters 93. Geb. Gedicht (1915)
(Ersatzkarte wg. Fehldruck Geburtsdatum) - Wie mr nochn Krieg labn Lsl. Gedicht (Nr. 10) 1915
(Landsturmlieder und Gedichte (Nr. 10) einf. Doppelkarte) - Dr erschte Schulgang - Erwin. Gedicht (Nr. 11) 1915
- Mei Dank (²) Gedicht Lsl. (1915)
- A deitscher Gruss. Lsl.(1915) o. Nr.*, o.Nr.** - als 61 eingestuft
(* E deitscher Gruss aus Oesterreich; **A deitscher Gruß - aus Sarajevo) - Gruß ausn Fald! Lsl. (1915) o.Nr. - als 62 eingestuft
- Mei Pfeifl. Lsl. (1916) ohne Noten
(Landsturmlieder und Gedichte… … im Feld 1916) - Nu gieh du Madl aa zer Schul - Maria. Gedicht 1916
- Am fernen Isonzostrand. Lsl. (1917) o.Nr. - als Nr. 63 eingestuft)
- Gruß an Maria Au. (1918) o. Nr.*, o. Nr. - als Nr. 64 eingestuft
(*VK ohne Noten, ohne Bild, 1918) - Wiedr drham! (1918) 65
(*zweifarbige Lithographie grün-schwarz) - Scham dich fei! (1919) 66*, 66**
(*zweifarbige Lithographie grün-schwarz; **Farblitho) - Dr Grenzschutz! (1919) 67*, 67**
(*zweifarbige Lithographie grün-schwarz; **Farblitho) - Da fallischa Politik. (1920) 68
- Kaa Licht. (1922) ohne Noten 68
(einfache zweifarbige Lithographie) - Dr Alte ven Barch. (1922) 69
(Doppelkarte einfarbig) - Wos da Starl pfeifn. (1922) 69
- Auf ze Gott! (1922) 70
- Vergißmeinnicht. (1922) 70
- A Mensch uhna Glauben! 1922) 71, 71*
(* Änderung 2. Vers nach Verbot) - Es kömmt fei amol de Gerachtigkeit! ohne Noten (1923) 71
- Guck nauf ze da Sterla! (1923) 72*, 72
(*ze de Sterla) - Wahr on offn! (1923) 73
(einfache zweifarbige Lithographie) - Wenn's Frühgahr kömmt. (1924) 73
- Ehr dei Mütterla! (1925) 74
- Da neia Moda. (1926) 75, 75*
(* De neia Moda., dritte Strophe entfernt, ohne Fußnoten) - Willkomma in Wiesntol (1927) 76
- Arzgeberch wie bist du schü! (1927) 77
- Feierwehr-Marsch. 78
- 's Mailüftl im Gebirch. 79
- Wenn's draußn regna tut 80
- Seid friedlich ihr Leit! ohne Noten (1932) 81
- Zen Neia Gahr! ohne Noten (1932) 82
(zweifarbig gr.-schwarz, A. G. Verlag in…) - An dr Grenz. 83 (1932)
- Wannerlied. 84 (1932)
- 's Neia Haus. (1934) 85
- Foosendlied. (1935) 86
- Ben Ahfang on ben End (Bild dir nischt ei) (1935) 87*, 87**
(*einf., Handgravur; **nach 1945 als Bild dir… A.G Verlag, Oberwiesenthal)
Abkürzungen: Lsl. - Landsturmlied; G - Gedichtkarte; SiS - Sinnspruchkarte; E - Ereigniskarte
Verlage
- Verlag von Joh. Günther 1898 bis 1901 (auch noch 1902)
- Verlag von Ant. Günther 1902 bis 1903
- Ant. Günthers Selbstverlag 1903–1906 (einfarbig) - teilweise bis ca. 1920
- Ant. Günthers Selbstverlag 1904–1936 (Farblithos) noch bis 1938
- Einfarbige Vorab- bzw. Not-Karten (Krieg, Weltwirtschaftskrise) bis 1936 - ohne Verlagsangabe
- Fremdverlag oder Gestattungsdruck zu besonderen Anlässen z. B. Gedruckt bei C. M. Gärtner, Schwarzenberg/Sachsen - vermutlich 1935
- Volksliedverlag Anton Günther 1939-1941 einfarbige braune bzw. graue Karten nach den Originallithographien mit Nummer und teilweise Vermerk des „Nachzeichners“ (z. B. Rudolf Schneider)
- Anton Günthers Selbstverlag (Sudetengau) 1939–1944
Die Karten wurden von 1920 bis 1944 durch Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg vertrieben [5]
Rückseiten
- bis 1905: einteiliges Adressfeld, meist Vermerk Postkarte oder Post-Karte
- ab 1905 zweigeteiltes Feld mit Vermerk Post-Karte
- 1906: Postkarte verziert, Raum nur für Adresse und für schriftl. Mitteilungen
- ab 1907: „Dieses Lied wurde vom Verfasser...“
- ab 1913: „Anton Günther ist in Inhaber des königlichen sächsischen Ehrenkreuzes mit Krone. “
- ab 1915: „Dem Verfasser wurde die hohe Ehre zuteil, vor Sr. Majestät dem König Friedr. August von Sachsen, als auch Sr. k.u.k. Hoheit Herrn Erzherzog Karl Franz Josef seine Lieder vorzutragen und wurde ihm dafür die Anerkennung und Freude der hohen Herrschaften ausgedrückt.“
- ab 1917/18: Vermerk „Die Ausgaben für 1 Singstimme mit Gitarre, Klavier oder Zitherbegleitung u. für Männer, sowie gemischten Chor sind Verlagseigentum von Friedrich Hofmeister in Leipzig.“
- ab 1938-1944 in Verlagsangabe Sudetengau statt Böhmisches Erzgebirge oder Böhmen [5]
Nummerierung
Anton Günther vertrieb seine Liedpostkarten während seiner Prager Zeit bis zum Tod seines Vaters 1902 in dessen Selbstverlag ("Joh. Günther's Selbstverlag, Gottesgab Nr. 113"). Die erste Nummerierung erfolgte in römischen Ziffern von 1897 Nummer I "Drham is' drham" bis 1903 und Nr. XXVII "Da zwa Fenk'n". Dann erschien eine Umstellung auf arabische Nummerierung sinnvoll. Die brachte eine komplette Revision und Restrukturierung. Günther brachte seine für 10 Heller = 10 Pfennig vertriebenen Postkarten, die er da noch selbst von Haustür zu Haustür und Konzert zu Konzert selbst anbot, ab vermutlich 1905 in Serien und erweitert um verschiedene Notenbilder wie "Für Singstimme und Klavier" oder auch Orchester ("Rheinländer") dann für 1,20 Kronen = 1 Mark bzw. 1,80 Kronen = 1,50 Mark auf den Markt.
Ein böhmischer Fördervertrag ließ in dieser Zeit die schönsten Liedkarten, auf hochwertigem Papier und in perfektem Druck, erstellen. In dieser Zeit zwischen 1905 und 1910 entstanden auch eine Reihe Doppelkarten wie "Da Ufenbånk." - Nr. X/9, "Allerhand ve dr Guttsgoh." - Nr. 39 und "Schneeschuhfahrer=Marsch." - Nr. 53/54. Andere wurden mit Goldprägung versehen: "Deitsch on frei wolln mr sei!" - Nr. 44; "Deitsch is mei Liedl" - Nr. 11 oder "Weihnachtsfried'n." - Nr. 26. Es war die Hochzeit der Liedpostkarte.[5] [6]
Serien
Um den Vertrieb anzukurbeln verkaufte Anton Günther seine Karten in Serien zu je zehn Karten und 1 Mark (à 10 Pfennig). So entstand durch eine Auswahl die verbreitete Nummerierung, die aber auch reihenweise Doppelungen bei den Zahlen verursachte, was heute für Sammler die große Herausforderung ist.
Die Serie I (1905) enthielt in dieser neuen Nummerierung, was die Änderung verdeutlicht:
- "Drham is' draham." (zuvor I)
- "Dr Schwammagieher." (zuvor III)
- "Klippl-Lied." (zuvor IV)
- "Da guta alta Zeit." (zuvor V und 5)
- "'s fallischa Nannl!" (zuvor VI)
- "'s Ei'rück'n" (zuvor VII)
- "Dr Kuckuck." (zuvor VIII und VII)
- "Da Pfeif." (zuvor 9)
- "Da Ufnbank." (zuvor X)
- "Mei Zassichla." (zuvor 11 und XI)
Bis zu Tode Anton Günthers 1937 wuchs die Serie auf acht (87 Karten) an, allerdings mit vielen Merkwürdigkeiten. So wurde alles bis dahin veröffentlichte den Kleinserien unterworfen. Zahlreiche Karten doppeln sich im Laufe der Jahre so in ihren Nummerierungen und eine "58" existiert gar nicht. Die wird heute, der in zeitlicher Folge passenden nummerlosen Landsturm-Karte "Gruß an da Kammeradn." zugeordnet. Auch die Nummern 60 bis 64 sind nicht belegt. Die Karte "15" gibt es zwar ("'s tuda Vöchela"), ist aber äußerst selten, da bis in die 1930er Jahre die Nummer "XVI" vorherrschte.
Um 1914 erschien auch eine Vielzahl einfacher "Sinnspruchkarten", die teilweise nummeriert (Serie 1 - 1 bis 12) erschienen.[7]
Postkartenalbum
In den späten Jahren wurde auch ein geprägtes Postkartenalbum vertrieben, das insgesamt 94 Karten beinhaltete.
Anton Günther Album, „Andenken an Gottesgab“ im Erzgebirge mit einer original handschriftlichen Widmung (Sütterlin) von Anton Günther, 1932 mit 94 Postkarten (1 Ansichtskarte Gottesgab, 1 Foto-Ak von A. Günther mit Autogramm, lithografierte Liedkarten mit Text und Noten sowie Sinnsprüche) Nr. 1, 19, 3, 4, 36, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, XVI, 16, 17, 18, 53, 20, 21, 5, 23, 24, 25, 27, 2, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 37, 55, 38, 39, 40, 41, 77, 22, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 54, 56, 57, Gruß an da Kameradn!, Gruß ausn Fald, Am fernen Isonzostrand, Gruß an Maria Au, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 43, 78, 79, 80, 81, 82, 26, 103 Lieder, aus der Serie 1. Sinnsprüche Karte 1 bis 12.
Liedpostkarten nach dem Tod Anton Günthers
- Nach dem Tod Anton Günthers im Jahre 1937 wurden die Karten zunächst weiter über den „Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg“ vertrieben.
- Mit der Gründung des Reichsgau Sudetenland, der Annektierung böhmischer Gebiete der Tschechoslowakei, die im Deutschen Reich von 1939 bis 1945 eingegliedert wurden, erhielten die Karten den Verlagsvermerk „Anton Günthers Selbstverlag, Gottesgab, Sudentgau“, statt zuvor „Böhmen“ bzw. „Erzg. Böhmen“. Diese Karten erschienen bis etwa 1943.
- Im Jahr 1939 erschien eine Serie mit einfarbig braunen Reproduktionen, die den Originalen stark ähnelten, aber einen Fremdzeichner-Vermerk trugen im „Volksbildverlag“.
- Nach dem 2. Weltkrieg gab die 1945 vertriebene und in Oberwiesenthal untergekommene Familie Günther bis Mitte der 1950er Jahre einige Karten mit dem Vermerk „Anton Günthers Verlag, Oberwiesenthal“ heraus, dann nur noch lose im „Verlag Anton Günthers Erben“. Bis Ende der 1950er Jahre erschienen bestehende Motive weiter im „Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg“, allerdings mit dem Zusatzvermerk „Anton Günthers Erben“.
- 1955–1956 erschien eine Serie unterschiedlicher Autoren mit Fremdbildern im „Verlag Erhardt Neubert, Chemnitz“, 1956 „Karl-Marx-Stadt“. Die von Anton Günther mit Genehmigung von „Anton Günthers Erben“ und dem „VEB Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig“. Dies betrifft die Karten der Serie 166: „De Ufenbank“ (Nummer 8978) „Bleibn mer noch a wing do!“ (8979), „Wu de Walder haamlich rauschen“ (8981), „Grüß dich Gott, mei Arzgebirg!“ (8982), „Schneeschuhfahrer-Marsch“ (8984) und „Feierohmd“ (8985). Danach erschienen über Jahrzehnte hinweg keine Karten mehr.
- Erst 1987 waren zwei Motive der Neubert-Serie Bestandteil eine Postkartenmappe mit Reproduktionen erzgebirgischer Liedpostkarten im „Verlag Bild und Heimat Reichenbach/Vogtl.“.
- Nach der Wende erschienen ab 1990 verschieden Karten in einfachen Reproduktionen und ohne Nummern im Auftrag des „Verlag Anton Günthers Erben“ beim „Verlag Mike Rockstroh, Aue“, ab ca. 2005 auch mit Nummern und Verlagsvermerk „Erbengemeinschaft Anton Günther“.[5]
Tonträger
Eine Auswahl der Tonträger seit 1990 (LC = Musikkassette; CD = CD)
- Anton Günther: Drham is drham. Mit bisher unveröffentlichten Originalaufnahmen., LC 5543
- Anton Günther: Grüß dich Gott, mei Arzgebirg‚ LC 9611 B.T.M. GmbH
- Anton Günther: Lieder, die das Leben schrieb. Historische Originalaufnahmen, LC 5543
- Anton Günther: Sänger des Erzgebirges. Originalaufnahmen 1921 – 1931, LC 9611
- Anton Günther: Die Schönsten Lieder Vol. 1 (Grüß Dich Gott, Mei Arzgebirg).
- Anton Günther: Die Schönsten Lieder Vol. 2 (Es Laabn Is E Büchel).
- Anton Günther: O Selige Weihnachtszeit.
- Anton Günther: Toler Hans Tonl
Schellack-Platten
Erste Schellackplatten mit Liedern Anton Günthers erschienen im Jahr 1910. Sie wurden beim Leipziger Label „Kalliope“ aufgelegt. Die fünf Lieder (drei Platten) „De Ufnbank“, „Bleibn mer noch e wing do!“, „De Drackschenk“, „Wu da Wälder haamlich rauschen“ und Grüß dich Gott, mei Arzgebirg! wurden vermutlich vom Leipziger Kristallpalast-Orchester aufgenommen. Auf den Platten war aber nur „Herrengesang mit Orchester“ vermerkt. Bis 1914 erschienen weitere Platten mit dieser Formation.
Ab 1921 spielte Anton Günther seine Lieder auch selbst ein. Zwischen 1921 und 1930 kam es zu insgesamt 27 Original-Aufnahmen Günthers und 45 Schellackplatten bei sechs Plattenfirmen, die in Berlin ansässig waren, sowie weiteren 25 Platten bei Nebenlabels. VOX stellte drei Platten ein Trompetensolo voran, bei zwei Platten hielt Anton Günther zudem eine kurze Ansprache. Auf einer VOX-Platte wurde ein Autogramm in den Schellack gepresst (Nr. 3654).
- POLYPHON, Berlin, 1921
Insgesamt 8 Platten mit 16 Titeln
- Mei Vaterhaus / Da Ufnbank (23940) - Bestellnummer: 30542
- Feieromd (23943) / Mei Großmütterle (23947) - Bestellnummer: 30545
- Wu de Walder hamlisch rauschen (23941) / Vergaß dei Hamit net (23946) - Bestellnummer : 30546
- Da Draakschenk (23948) / Da falischa Politik (23951) - Bestellnummer : 30547
- HOMOCORD, Berlin, 1925
Insgesamt 5 Platten mit 10 Titeln
- VOX, Berlin, 1927
Insgesamt 6 Platten mit 10 Titeln; (Kristall - 1 Platte)
- Lindström, Berlin, 1928
Insgesamt 5 Platten mit 10 Titeln (Beka - 5 Platten; Odeon - 5 Platten; Gloria - 1 Platte)
- HOMOCORD, Berlin, 1929
Insgesamt 7 Platten mit 13 Titeln
- Mei Vaterhaus (M17864) / Da Ufnbank (M17866) - Bestellnummer : B. 1836
- Feieromd (M 17867)/Ven alt'n Schlog (M 17873) - Bestellnummer: B. 1838
- Da Draackschänk/Dr alta Musikant (M 17870) - Bestellnummer: B. 1839
- HOMOCORD ELECTRO, Berlin, 1929
- Dr Kuckuck (C667D) / Da zwa Fink`n (C663D) - Nummer: 4-3082 / 193290
- GRAMMOPHON, Berlin „Serie Polyfar“, 1929
Insgesamt 10 Platten mit 18 Titeln:(Synopse/Bestellnummer damals)
- Mei Vaterhaus/Da Ufnbank (P1/22158) - Katalognummer 46110/46111
- Da Draakschänk/Es Laab'n is e Büchel (P2/22159)
- Feieromd/Wu da Wälder haamlich rauschn (P3/22160)
- Deitsch on frei wolln mer sei/Grüß dich Gott, mei Arzgebirch (P4/22161)
- Schneeschuhfahrermarsch/Bleib'n mer noch aweng do (P5/22162)
- D'r alte Hannelsmah/Mei Großmütterla (P6/22163)
- Da fallische Politik/Da neie Mode (P7/22164)
- Wenn's Frühgahr kömmt/D'r alte Musikant (P8/22165)
- Arzgebirch, wie bist du schie/Mei Zäsichla (P9/22166)
- Institut für Lautforschung, Berlin, 1931
Insgesamt 10 Platten mit 18 Titeln - (Audiophon - 4 Platten; Adler - 4 Platten; Rot-Gold - 3 Platten; Elton - 2 Platten)
- AUDIOPHON blau Electro
- Es Annel mit`n Kannel/ De zwaa Finken - Best.Nr: 6081
Übersicht der Tonträger
- Gedruckte Belege
- L = Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Herausgegeben von Günther Hermann. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956.
- F = Gerhard Heilfurth. Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. 6. veränderte Auflage. Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 61962.
Die hinzugefügten Zahlen nennen die Seitenzahl.
- Compact Discs
- D = Drham is drham. (AVATON 921 482; Saxoniamusik Plauen)
- L = Lieder, die das Leben schrieb (AVATON 920 892; Saxoniamusik Plauen)
- S = Sänger des Erzgebirges (GLÜCK AUF 2501 – 2; B.T.M. Berlin)
Die hinzugefügten Zahlen nennen die Nummer im Inhaltsverzeichnis.
- Synopse Lieder
Historische Originalaufnahmen: Anton Günther singt und begleitet sich mit der Gitarre, außer 2006 (Sänger Andreas Beck, Gitarre Robin Hermann). Die Zusätze A und B bedeuten Vorder- oder Rückseite der Schellackplatten (P).
Es Annel mit'n Kannel L 89 F 149 − − − S 12 Der alte Fatzer (2006) L 94 F 88 − D 16 − − D'r alte Hannelsmah L 92 F 95 P6A − L 12 − D'r alte Musikant L 90 F93 P8B − L 5 − Arzgebirch, wie bist du schie L 18 F116 P9A D 4 − − Bleib'n mer noch aweng do L 121 F 150 P5B − L 16 − Deitsch on frei wolln mer sei − F 114 P4A − − S 8 Da Draakschank L 129 F 190 P2A − − S 3 Drham is drham L 15 F 106 − D 2 − − Da fallische Politik – – P7A − − S 6 Feieromd L 97 F 74 P3A D 12 − S 15 Feierwehrmarsch (2006) L 119 – − D 15 − − Der Grenzschutz – – − D 9 − − Grooshaanerlied (2006) L79 F 75 – D 14 − − Grüß dich Gott, mei Arzgebirch L 9 F 99 P4B − − S 10 Der Kuckuck L 23 F 154 – − L 6 − Es Laab'n is e Büchel L 68 F 211 P2B − L 9 − Mei Großmütterla L 87 F 86 P6B − − S 13 Mei Vaterhaus L 13 F 110 P1A D 3 − S 9 Mei Zäsichla L 58 F 66 P9B − L 10 − Da neie Mode L 131 F 203 P7B − L 7 − Schneeschuhfahrermarsch L 27 – P5A − L 15 S 17 Da Ufnbank L 119 F 141 P1B − L 14 − Ven alten Schlog – F 160 − – − S 5 Vergaß dei Haamit net L 8 F 98 − D 6 − − Weihnachtsfrieden − − − D 10 − − Wenn's Frühgahr kömmt − L 39 F 42 P8A − L 2 − Wu da Wälder haamlich rauschn L 10 F 100 P3B D 7 − S 1 De zwaa Finken L 111 F 122 – − L 3 − - Synopse der Texte
De Guttsgoh is doch überol L 30 F 180 − − − S 16 Der alte Seff hot Bier gefahrn – F 234 − − − S 4 Es Beste in ganzen Staat – F 211 − D 13 − − Kaa Lüftel weht su frisch un raa L 137 F 120 − D 5 − − Es Labn is när e Hutzengieh L 140 F 211 − D 11 − − Es liebste Flackel L 7 F 105 − − L 11 − Öb arm oder reich – F 96 − − L 8 − Of'n Barg bi ich gange – F 72 − − − S 14 Schafft in Sommer – F 48 − − L 13 − Ve all die Liedle L 142 F 101 − − L 4 − Wenn ich bei men Haisel stieh L 136 F 119 − D1 − − Wie ich e klaaner Gong noch war L 96 F 158 − − − S 11 Zieht aa durch onner Arzgebirch – F 189 − D 8 − − Literatur
- Literatur von und über Anton Günther (Volksdichter) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anton Günther (Hrsg.): "A baar Gedichtla vom Tolerhans-Tonl (Ant. Günther) Erzgebirgische Mundart, Heft 1, 1909", Ant. Günthers Verlag, Gottesgab, Erzgebirge (Böhmen), 30 Seiten, Druck F. Emil Boden, Dresden-A. 14, Bismarckplatz 12
- Anton Günther (Hrsg.): "Vergaß dei Hamit net! - Ant. Günthers Lieder aus dem Erzgebirge", Gottesgab: Im Selbstverlage, 1911
- Anton Günther (Hrsg.): "Vergaß dei Hamit net! - Zweites Heft", Leipzig: Verlag Friedrich Hofmeister, 1921
- Max Wenzel (Hrsg.): "Anton Günther, der Sänger des Erzgebirges - Sein Leben und Werk", Landesverein Sächsischer Heimatschutz und Erzgebirgsverein, 1937 (ohne Jahreszahl im Werk), 30 Seiten, Druck: Liepsch & Reichhardt, Dresden
- Franz Schmidl (Hrsg.) D'r Tolerhans-Tonl - Der Schöpfer des Erzgebirgsliedes in Wort und Bild, Druck und Verlag Josef A. Endler in Weipert, 1938, 40 Seiten
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Anton Günther. Gesamtausgabe der Liedertexte, Gedichte, Sprüche und Erzählungen, Schwarzenberg/Erzgebirge: Glückauf, 1937
- Günther Hermann (Hrsg.): Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther. Leben und Werk, Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 1962
- Peter Knood (Hrsg.): Anton Günther. Eine Biographie, Frankfurt am Main: Minerva 1981, ISBN 3-8102-0801-9
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk Leipzig: Sachsenbuch, 1994, ISBN 3-910148-89-1
- Hartmut Leitner (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net - Ein Beitrag zum 70. Todestag des erzgebirgischen Volksängers Anton Günther, Aue: Druckerei & Verlag Mike Rockstroh, April 2007, 40 Seiten, Broschüre in der Reihe „Rockstrohs Illustrierte Blätter zur Geschichte des Westerzgebirges“
- Gotthard B. Schicker: Die ´Todsünde´ des Anton Günther - Einige Bemerkungen zum Suizid des bekanntesten Liedermachers des Erzgebirges in Dicknischl - Erzgebirgsleute von damals und heute, Druck- und Verlagsgesellschaft Marienberg mbH, 2008, Seiten 105-117, ISBN 978-3-931770-76-1
- Stefan Göbel (Hrsg.): Drham is drham. Lieder aus dem Erzgebirge von Anton Günther (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“), Leipzig: Verlagsbuchhandlung S. Göbel, 2007, ISBN 978-3-940203-00-7
- Manfred Günther, Lutz Walther: Anton Günther - Freiheit zwischen Grenzen. 1. Auflage. Altis-Verlag, Friedrichsthal 2011, ISBN 978-3-910195-64-6.
Einzelnachweise
- ↑ Anton Günther: Wie ich zu meinen Liedern kam, Gottesgab, 1911
- ↑ Hartmut Leitner, Vergaß dei Hamit net!, 2007
- ↑ Anton Günthers Liedpostkarten, René Röder, 2009
- ↑ Verzeichnis Verlag Wilhelm Vogel (Schwarzenberg, 1938), Sammlung Siegfried Kandler (Sehma, 2005), René Röder (2009)
- ↑ a b c d Anton Günthers Liedpostkarten, René Röder, 2009
- ↑ Hartmut Leitner, Vergaß dei Hamit net, Aue: Verlag Mike Rockstroh, 2007, Seite 17 bis 27
- ↑ Verzeichnis Verlag Wilhelm Vogel (Schwarzenberg, 1938)
- ↑ D. Gebhardt, München (Hrsg.): Discographie der Schellackplatten mit erzgeb. Aufnahmen, Die Deutsche National-Discographie, Serie 1, Discographie der deutschen Kleinkunst, Band 5, Bonn: Verlag B. Lotz, 1998
- ↑ Hartmut Leitner, Vergaß dei Hamit net, Aue: Verlag Mike Rockstroh, 2007, Seite 28 bis 30
Weblinks
-
Commons: Anton Günther – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
-
Commons: Anton Günthers Liedpostkarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
-
Wikisource: Anton Günther – Quellen und Volltexte
- Website der Erben von Anton Günther
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