Feier vom Leiden und Sterben Christi

Feier vom Leiden und Sterben Christi
Die Kreuzigung Christi (Matthias Grünewald, Isenheimer Altar)

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi wird in der katholischen Kirche am Nachmittag des Karfreitags – wenn möglich zur überlieferten Todesstunde Jesu Christi um 15 Uhr – begangen. In ihr gedenken die Gläubigen des Erlösungstodes Jesu Christi am Kreuz. Die liturgische Farbe ist rot (früher schwarz).

Der schlichte Gottesdienst in der an diesem Tag völlig schmucklosen Kirche besteht aus drei Teilen:

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi beginnt ohne liturgische Eröffnung. Zu Beginn wirft sich der Priester nach dem Einzug schweigend vor dem Altar nieder (Prostratio). Das stille Gebet aller endet mit der Oration des Priesters. Es folgt ein längerer Wortgottesdienst mit Schriftlesung, Lesung der Passion und Predigt.

Es folgen die Großen Fürbitten.

Zur anschließenden Kreuzverehrung wird vom Zelebranten ein mit einem Tuch bedecktes Kruzifix oder Kreuz hereingetragen und in drei Schritten feierlich enthüllt.

Ecce lignum crucis

Zu den Erhebungen des Kreuzes singt der Priester jeweils:
Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit oder
Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt.

Die Gemeinde respondiert:
Venite adoremus oder
Kommt, lasset uns anbeten.

Nach der vollständigen Enthüllung des Kreuzes treten Priester, Diakone, liturgische Dienste und Gläubige vor das Kreuz und verehren es durch Kuss oder Kniebeuge. Die Nachfolger der Apostel, die Bischöfe und der Papst, verehren das Kreuz darüber hinaus barfüßig und ohne Messgewand. Während der Kreuzverehrung werden einige der ältesten Gesänge der Kirche gesungen, darunter die Improperien. Die Kreuzverehrung zählt zu den Sakramentalien der Kirche.

Zur anschließenden Kommunionfeier wird der bis dahin nackte Altar nur mit dem Korporale bedeckt. Alle beten das Vaterunser. Zur Wegzehrung werden die in der Feier vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag gewandelten Hostien gereicht, damit die Gläubigen auch am Todestag Christi den in Realpräsenz gegenwärtigen Leib Christi empfangen können.

Nach der Kommunion und einer Zeit des Schweigens spricht der Priester das Schlussgebet und den Segen über das Volk. Da die Gottesdienste des Triduum Sacrum als eine Liturgie angesehen werden, gibt es keine liturgische Entlassung. Alle verlassen schweigend die Kirche.

Die Gläubigen suchen das nun enthüllte Kreuz bis zum Abend des Karsamstags zur stillen Verehrung im Gebet auf. Es herrschen Trauer, Schweigen und Grabesruhe.

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