Felix von Cantalice

Felix von Cantalice

Felix von Cantalice (* 1515 in Cantalice; † 18. Mai 1587 in Rom) ist ein Heiliger der Katholischen Kirche. Sein Gedenktag ist der 18. Mai; Sein Name bedeutet „der Glückliche“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Cantalice bei Rieti

Felix wurde im Jahr 1515 in dem kleinen Ort Cantalice bei Rieti, 90 Kilometer nordöstlich von Rom, als Kind sehr armer Bauern geboren. Er wuchs als Schafhirte ohne Schulbildung auf; aus Armutsgründen lernte er weder Lesen noch Schreiben.

Mit 9 Jahren kam Felix als Hütejunge zu einem Bauern in Cotta Ducale, dort blieb er mehr als 20 Jahre und genoss eine überaus religiös geprägte Erziehung.

Im Alter von 28 Jahren trat Felix in den Orden der Kapuziner in Rom ein, welcher erst kurz zuvor, im Jahre 1528, gegründet worden war. Durch einen Unfall mit einem Ochsenwagen, welchen er wie durch ein Wunder kaum verletzt überlebte, sah sich Felix in seinem Beschluss, Mönch zu werden gestärkt und nahm den Habit 1543 im Citta-Ducale-Kloster in Anticoli di Campagna in der damaligen Provinz Rom.

Zeit seines Lebens blieb Felix Laienbruder. Nach Ablegung der Erstprofess schickten ihn seine Oberen als Almosenbruder nach Rom, damit er den alten Almosenbruder unterstützte, der dort um den Lebensunterhalt für seinen Konvent bettelte. Nach dessen Tod löste Felix ihn ab und übernahm die schwierige Aufgabe. Tag für Tag, Winter wie Sommer zog er durch die Stadt und bat um milde Gaben.

Dabei kam er mit Schichten jeglichen Standes und Ranges zusammen. Bald wurde Felix ob seiner liebenswürdigen Art sehr bekannt und beliebt in Rom. In Anlehnung an den Dank an seine Geber und Gönner erwarb er sich den Beinamen „Bruder Deo Gratias“. Obwohl er weder lesen noch schreiben konnte, konsultierten ihn selbst Gelehrte wegen seines profunden Wissens über die Heilige Schrift.

Figur des Heiligen Felix in der Kirche von Cantalice

Das besondere Interesse Felix' galt Zeit seines Lebens den Kindern, mit denen er selbst komponierte Lieder sang und sie mit seinen Geschichten über Gott und ein „rechtes Leben“ belehrte.

Bei seinen Botengängen verstand er es in ausgezeichneter Weise, zuzuhören. In seiner Gottverbundenheit soll Felix der Legende nach mit außergewöhnlichen Gaben ausgestattet gewesen sein, so war er in der Lage, Kranke zu heilen und tote Kinder wiederzubeleben. Außerdem soll er die Fähigkeit zu Prophezeiungen gehabt haben.

So durfte Bruder Felix schon zu Lebzeiten Kranke heilen, tote Kinder wieder ins Leben zurückrufen und die Gabe der Prophetie gebrauchen.

So sagte er den Sieg der christlichen Flotte in der Seeschlacht von Lepanto voraus, ebenso prophezeite er einem Kardinal, er werde der nächste Papst.

Felix war ein enger Vertrauter der Heiligen Karl Borromäus und Philipp Neri. Der große Bischof Karl Borromäus zog ihn oft zu Rate. Eines Tages während eines Karnivals organisierten Philipp Neri und er eine Kreuzes-Prozession der Kapuzinerbrüder. Am Ende des Zuges führte Felix Fra Lupo, einen bekannten Kapuzinerprediger mit einem Strick um den Hals – so den Leidensweg des Herrn nachahmend. Mitten im Karnevalsgetümmel hielt die Prozession an und Fra Lupo predigte zum Volk. Der Karneval wurde abgebrochen.

Felix bemühte sich sehr um Buße und kasteite sich. Meistens schlief er nur zwei Stunden in der Nacht. Eines Tages, nach langem Gebet in einsamer Kirche, sah er sich in einer Vision mitten in der Nacht plötzlich vor den Altar hingetragen. Er fiel vor dem Tabernakel nieder und bat die Heilige Jungfrau Maria, ihm einen Augenblick das Christuskind anzuvertrauen; und sie erschien und legte ihm das Kind in die Arme.

Im April 1587 wurde Felix todkrank. In der Sterbestunde soll er gesagt haben: „Ich sehe die Heilige Jungfrau und die Engel im Himmel!“ Dann wünschte er, allein gelassen zu werden, und verschied.

Felix starb am 18. Mai 1587 in Rom und wurde unter reger Anteilnahme der Bevölkerung bestattet. Er wurde unter einem ihm geweihten Altar in der Kirche der Immaculata in Rom beigesetzt.

Kanonisierung

Im Jahr 1625 wurde Felix durch Papst Urban VIII. selig gesprochen, 1712 folgte in Rom die Heiligsprechung durch Papst Clemens XI. Der Todestag des Heiligen Felix, der 18. Mai, ist Datum des dazugehörigen Namenstags.

Ikonographie

Auf Abbildungen ist der Heilige Felix von Cantalice meistens mit dem Jesuskind in den Armen abgebildet, in Bezug auf die Vision mit der Heiligen Jungfrau Maria.

Weblinks


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