- Ferdinand Stolle
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Ferdinand Stolle (* 28. September 1806 in Dresden; † 29. September 1872 in Dresden; gebürtig Ferdinand Ludwig Anders) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.
Stolle, Sohn eines kurfürstlichen Postillions, wurde schon als Kind Vollwaise, wuchs bei seinem Onkel auf, dessen Familiennamen er annahm, besuchte in Dresden bis 1826 die Kreuzschule, studierte danach Jura in Leipzig und war seit 1832 Redakteur der „Sachsenzeitung“, danach Redakteur und Herausgeber mehrerer anderer belletristischer Blätter. Im Jahr 1834 zog er nach Grimma, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Dresden 1855 wohnte. Stolle rief 1842 das humoristisch-politische Volksblatt „Der Dorfbarbier“ ins Leben, das bis 1866 erschien. Außerdem war er Mitbegründer und langjähriger Redakteur der 1853 gegründeten Familienzeitschrift Die Gartenlaube – Stolle zeichnet bis 1862 als Herausgeber, da dessen eigentlichem Gründer Ernst Keil aufgrund einer Strafe für Pressvergehen die Ehrenrechte aberkannt worden waren und Keil somit nicht als Herausgeber einer Zeitschrift fungieren durfte. Stolle verfasste zahlreiche historische Romane sowie Zeitromane, Erzählungen und Gedichte. In „Deutsche Pickwickier. Komischer Roman aus den Jahren 1830–32“ (1839) setzt er sich kritisch-satirisch mit den kleinstädtisch-provinziellen Verhältnissen in Deutschland auseinander.
In Grimma gibt es ein Stollehaus und ein Denkmal mit der von ihm verfassten Inschrift: „Im Tale, wo die Mulde fließt, da liegt ein Städtlein fein, das niemand wieder gern vergißt, der einmal dort kehrt ein.“
Werke
- Blüten und Perlen. Die Herrlichsten der ächten deutschen Lyrik in ein Diadem gewunden für Deutschlands sinnige Frauen. Leipzig, Christian Ernst Kohlmann. 1831
- Sachsens Hauptstädte. Ein humoristisch-politisches Doppelpanorama. Wigand, Leipzig 1834–35
- Der Weltbürger. Ein historischer Roman aus den Jahren 1830-32. Meissner, Leipzig 1839
- Ausgewählte Schriften. Volks- und Familienausgabe. Bd. 1–30. Keil, Leipzig 1853–65
- Ausgewählte Schriften. Volks- und Familienausgabe. Neue Folge, Bd. 1–3 (Die weiße Rose. Geheimnisse aus dem Serail) August Schröter, Plauen 1865
Literatur
- Ferdinand Stolle. In: Künstler am Dresdner Elbhang. Band 2. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007, S. 445.
Weblinks
Wikisource: Ferdinand Stolle – Quellen und Volltexte
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