Ferdinande von Schmettau

Ferdinande von Schmettau
Ferdinande von Schmettau opfert ihr Haar auf dem Altar des Vaterlandes 1813, Gemälde von Gustav Graef
Grabstein von Ferdinande von Schmettau auf dem Bad Kösener Friedhof (2008)
Grab nach der Restaurierung (2010)

Ferdinande von Schmettau (* 26. April 1798 in Bartenstein, Preußen; † 25. Mai 1875 in Kösen) war für ihre Zeitgenossen eine Symbolfigur und Volksheldin während der Befreiungskriege gegen Napoleon.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ferdinande von Schmettau war die Tochter eines preußischen Majors und lebte in Bergel in Schlesien. Prinzessin Marianne von Preußen appellierte 1813 an alle Frauen Preußens, zur Kriegsfinanzierung ihren Goldschmuck abzugeben, um im Austausch dafür eine Eisenbrosche oder Ring mit der Aufschrift „Gold gab ich für Eisen“ zu erhalten. Ferdinande von Schmettau lebte mit ihrer Familie in bescheidenen Verhältnissen und verfügte nicht über geeigneten Schmuck. Sie kam daher auf die Idee, ihr langes blondes Haar abzuschneiden und dieses für 2 Taler an einen Friseur zu verkaufen. Diese 2 Taler konnte sie sodann spenden.

Ferdinande von Schmettau wurde dafür 1863 hochgeehrt, ihr Opfer in zahlreichen Aufsätzen und Gemälden gewürdigt. Das bekannteste Bild wurde Gustav Graefs Gemälde: Ferdinande von Schmettau opfert ihr Haar auf dem Altar des Vaterlandes (1863, Nationalgalerie Berlin). In preußischen, später reichsdeutschen Schulbüchern wurde sie den Kindern als leuchtendes Vorbild vorgestellt.

Ferdinande von Schmettau wurde zur Ehrenstiftsdame von Zehdenick ernannt. Sie zog nach Bad Kösen um, wo sie auch starb. Das Grab ist noch heute in Bad Kösen zu sehen.

Zur Finanzierung des Ersten Weltkriegs wurde der Mythos um Ferdinande von Schmettau noch einmal bemüht, um Kriegsanleihen zu zeichnen oder wertvolle Sachspenden zu leisten. Das Winterhilfswerk der Nationalsozialisten legte noch einmal die bekannten Gemälde als Postkarten auf.

Zitat

  • „Ein Friseur bot mir zwei Thaler für mein Haar. Ich hatte nun auch etwas, das ich geben konnte fürs Vaterland.“ Ferdinande von Schmettau, Breslau 1813

Literatur

  • A. von Ziehlberg: Ferdinande von Schmettau: eine Erinnerung aus dem Jahre 1813. Dessau: Baumann, 1886
  • Bernhard von Poten: Schmettau, Ferdinande von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 640.
  • Felscher: Gedenktafel für Ferdinande von Schmettau. In: Schlesische Chronik, 6. Jahrgang, Nr. 12 vom 15. März 1913, S. 288.
  • Theodor Artopé: Ferdinande von Schmettau. Ein deutsches Frauenleben [in Bergel]. In: Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1958, S. 9 f., 12/1958, S. 5, 1/1959, S. 9, 2/1959, S. 5 f., 3/1959, S. 5 f., 4/1959, S. 5 f.
  • Rudolf Gleiß: Eine Busennadel der „Ferdinande von Schmettau“ [aus Bergel]. In: Heimatblatt Strehlen/Ohlau 12/1960, S. 9.
  • Hans-Dieter Speck: Gedenken an Ferdinande von Schmettau [aus Bergel]. In: Heimatblatt Strehlen/Ohlau 4/1989, S. 9.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Ferdinande von Schmettau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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