Ferrari 801

Ferrari 801
Modell des Ferrari 801

Der Ferrari 801, in einigen Publikationen auch als Lancia-Ferrari 801 bezeichnet, war der Formel-1-Rennwagen der Scuderia Ferrari für die Saison 1957.

Der Ferrari 801 war der Nachfolger des Ferrari D50 und war es doch nicht. Wie sein Vorgängermodell basierte der 801 auf dem Lancia D50. Es war offensichtlich dass das Konzept von Vittorio Jano ausgereizt war; die ersten D50 waren schon 1953 entwickelt worden. Die Wagen wurden erneut modifiziert; der Motor leistete jetzt 275 PS und die Front wurde vom Ferrari 555 Supersqualo aus dem Jahre 1955 übernommen. Die Vorderradaufhängung wurde überarbeitet und der Radstand verlängert.

Das Auto war dennoch der Konkurrenz unterlegen und die Saison nahm ein schlechten, teilweise tragischen Verlauf. Juan Manuel Fangio hatte schon Ende 1956 die Scuderia Richtung Maserati verlassen und das erste Rennen 1957 endete mit einem klaren Sieg der neuen Maserati 250F. Zwei Monate Später starb der talentierte Eugenio Castellotti bei einer Testfahrt in Modena. Der spanische Adelige Alfonso de Portago kam wenig später bei der Mille Miglia in einem Ferrari-Sportwagen ums Leben. Um das Mass voll zu machen, wurde auch der junge Techniker Fraschetti bei einer Probefahrt mit dem 801 in Modena getötet.

Für Castellotti kam der der Franzose Maurice Trintignant, der 1955 für die Scuderia den Großen Preis von Monaco gewann, ins Team. Luigi Musso, Peter Collins und der Heimkehrer Mike Hawthorn waren die drei übrigen Werksfahrer. Trotz aller fahrerischen Fähigkeiten, die alle Fahrer nachweislich hatten, konnte keiner mit dem 801 einen Weltmeisterschaftslauf gewinnen. Zum ersten Mal seit 1950 konnte die Scuderia keinen WM-Lauf gewinnen (nur drei Rennen außerhalb der WM konnten mit dem 801 erfolgreich beendet werden). Beim Großen Preis von Deutschland am Nürburgring mussten die Ferrari-Werksfahrer eine besondere Demütigung hinnehmen als Fangio einen Rückstand von 50 Sekunden wenige Meter vor Schluss noch in einen Sieg gegen die beiden Briten Collins und Hawthorn umwandelte.

Literatur

  • Pierre Menard: Die große Enzyklopädie der Formel 1. Heel., Königswinter 2001, ISBN 3-89880-051-2.

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