Filderauffahrt

Filderauffahrt

Als Filderauffahrt bezeichnet man ein Straßen-Verkehrsprojekt im Osten Stuttgarts. Da Stuttgart bis heute keine fernverkehrstaugliche Ostumfahrung besitzt, gehört seit vielen Jahren die Debatte um eine ausgebaute Filderauffahrt zwischen der B 10 im Neckartal und der A 8 auf der Filderebene zu den großen Verkehrsprojekten der Stadt. Hauptstreitpunkt ist die Umfahrung der Stadtteile Riedenberg und Hedelfingen.

Diese Filderauffahrt als geplante Verlängerung der B 312 ist nicht zu verwechseln mit der bestehenden Hedelfinger Filderauffahrt.

Geschichte

Ursprünglich war das Projekt Teil einer geplanten Autobahn zwischen Schwäbisch Hall, Stuttgart, Reutlingen und Ravensburg (A 85), später wurden die Pläne konzentriert auf eine bloße Verbindung zwischen der B 10 im Neckartal und der A 8 auf der Filderebene. Diese Fortsetzung der bestehenden B 312 wurde aufgrund ihrer überregionalen verkehrspolitischen Bedeutung im Bundesverkehrswegeplan als Priorität 1 („vordringlicher Bedarf“) geführt.

Hauptbestandteil der daraufhin angefertigten Planung sollten drei einröhrige Tunnel sein (Steinenberg-, Lederberg- und Haschbergtunnel), die Hedelfingen, Heumaden und Riedenberg unterqueren. Anschließend sollte die Straße in die Mittlere Filderstraße münden. Die Realisierung dieses Projekts ist offensichtlich an zwei Faktoren gescheitert: Zum einen entsprach die Planung nicht einer im April 2004 beschlossenen EG-Richtlinie zur Tunnelsicherheit, derzufolge einröhrige Tunnelbauten für nicht mehr als 20.000 Fahrzeuge täglich ausgelegt werden dürfen. Zum anderen hätte die Drei-Tunnel-Strecke enorme finanzielle Kosten (ca. 300 Mio. Euro) verursacht, denen nach Ansicht der damaligen Bundesregierung ein hauptsächlich lokaler Nutzen gegenübersteht. Daraufhin wurde das Projekt im Bundesverkehrswegeplan von Priorität 1 („vordringlicher Bedarf“) auf Priorität 2 („weiterer Bedarf“) zurückgestuft, obwohl die Stadt Stuttgart das Projekt mit 40 Mio. Euro mitfinanzieren wollte.

Derzeit wird eine neue vierspurige Streckenplanung verfolgt, die etwa 150 Mio. Euro kosten soll. Die Strecke soll an der A 8 etwa in Höhe der Anschlussstelle Stuttgart-Flughafen beginnen, dann westlich an Scharnhausen vorbeilaufen, das Körschtal auf einer Brücke überqueren, in einem Tunnel Ruit und Esslingen-Weil unterqueren und in die B 10 münden. Die Stadt Stuttgart ist mit diesem Vorschlag nicht einverstanden, da eine weiter östlich verlaufende Strecke die Stuttgarter Stadtteile Riedenberg und Hedelfingen nur bedingt entlastet.


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