- Fleischhauerstraße
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Die Fleischhauerstraße (lateinisch: Platea carnificum) ist eine der Rippenstraßen der mittelalterlichen Stadtplanung der Lübecker Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name erklärt sich daraus, dass in der Straße im Mittelalter die fleischverarbeitenden Berufe ansässig waren, zu denen die Küter, also die Schlachter, und Fleischhauer, nämlich die Fleischer, gehörten. Die Küter schlachteten das Vieh im Küterhaus, einem auf Pfählen errichteten Bau über der Wakenitz am Ende der Fleischhauerstraße, der erst 1873 abgerissen und durch den Schlachthof zwischen Schwartauer Allee und Katharinenstraße ersetzt wurde. An ihre Wohnungen erinnert der Kütergang (Eingang An der Mauer 12). Die Fleischhauer verarbeiteten das Fleisch weiter und verkauften es auf dem Schrangen. Fleischhauer ist die wortgetreue Übersetzung des in der ersten urkundlichen Erwähnung der Straße 1263 verwendeten lateinischen Namens. Bedeutungsgleich mit Fleischhauer wird als Berufsbezeichnung Knochenhauer verwendet, so etwa wenn es um den Knochenhaueraufstand geht, der 1384 von den Bewohnern der Straße getragen wurde. Die Nutzung der Straße änderte sich grundlegend mit der Einführung der Gewerbefreiheit 1867. Die Konzentration der Fleischhauer löste sich auf und machte zunächst einer Vielzahl von Schulen Platz. Heute dominiert nach einer Phase des Niedergangs bis in die 70er Jahre der Einzelhandel. Durch die Neugestaltung des mittleren Teils der Straße bis 2005 bemühen sich die Stadt, der anliegende Einzelhandel und die Anwohner um eine Aufwertung wie in der benachbarten, parallelen Hüxstraße.
Verlauf
Die Fleischhauerstraße beginnt an der Breiten Straße gegenüber dem Lübecker Rathaus. Ihr Verlauf, der vom Kamm der Altstadtinsel nach Osten hinab in die ehemalige Niederung der Wakenitz führt, gliedert sich in drei Teile. Der obere endet an der Königstraße. In diesem Teil ist die historische Bebauung der nördliche Straßenseite in den 70er Jahren zugunsten von zwei Kaufhausneubauten bzw. Erweiterungen (Anny Friede, Karstadt) niedergelegt worden. Östlich der Königstraße wurde auf dem ehemaligen Betriebsgrundstück der Lübecker Nachrichten die Königspassage als kleines Einkaufszentrum geschaffen. Der mittlere Teil endet an der Kreuzung mit den Straßen Bei Johannis und Schlumacherstraße. Hier dominiert heute der Einzelhandel. Im Gebäude mit der Hausnummer 55-57 findet sich in einem ursprünglich 1912-1914 für die AOK errichteten Neubau heute das von der DITIP betriebene türkische Kulturzentrum mit Moschee. Am unteren Teil liegt im Norden auf dem Gelände des ehemaligen Johannisklosters das Johanneum. Gegenüber befand sich bis zum Ende der 1980er Jahre Lübecks letzte Rossschlachterei. Östlich davon endete die Straße früher an der Stadtmauer der Lübecker Stadtbefestigung und der Wakenitz, die Lübeck im Osten umschloss, bis Ende des 19. Jahrhundert der Elbe-Lübeck-Kanal gegraben wurde. Weil der Kanal schmaler ist, als die aufgestaute Wakenitz war, wurde im Osten der "Altstadtinsel" Land gewonnenen, auf dem die Kanalstraße angelegt wurde, an der die Fleischhauerstraße heute endet.
Denkmalgeschützte Häuser
Unter Denkmalschutz stehen die Hausgrundstücke Fleischhauerstraße Nr. 14-22 (gerade), 25-37, 40-45, 47, 48-60 (gerade), 61-63, 67, 71, 73-81, 83-89 (ungerade), 100-102.
Literatur
- Ulrich Büning: Die Fleischhauerstraße zu Lübeck. Lübeck 2005 ISBN 3-87890-100-3
Weblinks
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