Alan Bangs

Alan Bangs

Alan John Bangs (* 1951 in London) ist ein britischer Musikjournalist und Radiomoderator.

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Leben und Wirken

Bangs erwarb ein Diplom in Communication Studies an der Polytechnic of Central London (PCL), heute University of Westminster.

Seine Karriere begann beim BFBS Germany, wo er von 1975 bis 1989 zunächst sonntags, ab etwa 1981 dann Samstag nachts in der Sendung Nightflight Musik vorstellte, die in keine gängigen Schubladen passte. Das waren in den ersten Jahren, der späten Stunde angemessen, eher ruhige Stücke etwa von John Fahey oder Ry Cooder, aber auch Kevin Coyne oder Neil Young. Gegen Ende der 1970er-Jahre gehörte er zu den ersten, die Interpreten wie Television oder Patti Smith ins Programm aufnahmen. Kurzfristig moderierte er für den BFBS eine zweite Sendung, die er in Anlehnung an die erste LP von Pere Ubu The Modern Dance nannte, in der diese neue Musik ein Forum erhielt.

Größere Bekanntheit erreichte er als Moderator der Fernseh-Sendung Rockpalast im WDR und der Rockpalast Nacht in der ARD. 1984 und 1985 moderierte er montags den Musik Convoy im WDR-Regionalfernsehen. Auch beim WDR-Hörfunk war er aktiv, erst bei WDR 2, ab 1986 bei WDR 1. Dort moderierte er die WDR-Ausgabe des ARD-Nachtrock, die dienstags nachts gesendet wurde; dort stellte Bangs zahlreiche neue Platten vor – vor allem aus dem Independent-Bereich und aus dem gerade aufkommenden Alternative-Country-Genre, die sonst kaum im Radio gespielt wurden (Green on Red, Gun Club, Cowboy Junkies, Lucinda Williams). Gefiel ihm eine Platte besonders gut, scheute er nicht davor zurück, gleich bis zu sechs Stücke daraus über die zweistündige Sendung zu verteilen. Bangs moderierte Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre die Alan Bangs Connection, anfangs samstags, später dienstags und dann in der ARD-Rocknacht aufgehend. In der Connection stellte er in den Sendungen Beziehungen unterschiedlichster Art zwischen den von ihm gespielten Liedern her (z. B. nur Coverversionen, nur unplugged, bestimmtes Erscheinungsjahr, bestimmter Name oder Begriff im Titel, nur von einer bestimmten Person produziert u.v.a.m.). Des musikalischen Inhalts wegen wurde diese Sendung später vom Bayerischen Rundfunk nicht mehr ausgestrahlt, was sehr kritisiert wurde. Weitere Engagements folgten unter anderem bei den Sendern NDR, Sat.1, VH-1 Deutschland und insbesondere bei den Live-Konzerten Ohne Filter der ARD. Im Juni 2003 moderierte er den Rockpalast live vom Rock am Ring. Seit mehreren Jahren moderiert er an jedem fünften Freitag im Monat die zweistündige Nachtsession auf Bayern 2.

Seit dem 4. April 2010 moderiert Alan Bangs im Hörfunkprogramm DRadio Wissen sonntags um 23 Uhr die wöchentliche Sendung Nightflight. Die Sendung wird über Internet, DVB-S und DAB verbreitet.[1][2]

Konzept

Bangs plädiert für mehr Kreativität bei der Programmgestaltung als Gegenstück zum Formatradio:

„Ich möchte Leute hören, die sich für bestimmte Sachen interessieren, die sich die Mühe machen, Sachen zu finden, die ich vielleicht sonst nicht hören würde. Die Stücke spielen, weil sie meinen, dass andere Menschen sie einfach hören müssen.“

Er war bekannt dafür, in seinen Sendungen manchmal ganz außergewöhnliche Konzepte zu verfolgen. So spielte er einmal eine ganze Stunde lang nur Coverversionen von Fever. In seiner Unbekümmertheit, seinem Mut und seiner musikalischen Aufgeschlossenheit stand er John Peel nahe. Dass Bangs in einer „Popsendung“ zum Vergleich auch klassische Musik spielte, führte mit dazu, dass ihn der WDR von seinen Aufgaben entband.[3] Nachdem WDR 1 im Jahr 1995 in die Jugendwelle Eins Live umgewandelt wurde, gab es für den freien Musikjournalisten beim WDR auch keine Moderatoren-Aufträge mehr.

Bangs persönliche Plattensammlung umfasst über 10.000 Schallplatten. Mitte der 1980er-Jahre wurden ihm etwa 3.000 Schallplatten bei einem Einbruch in seine Wohnung gestohlen. Während einer Sendung beim BFBS Radio 1 in Köln hatte Bangs zuvor erwähnt, dass er in Urlaub fahren werde.

Schriften

Einzelnachweise

  1. http://wissen.dradio.de/index.8.111.de.html
  2. Nightflight mit Alan Bangs. Abgerufen am 11. April 2010.
  3. Personalien: Alan Bangs. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1995, S. 284 (online).

Weblinks


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