Four Weddings and a Funeral

Four Weddings and a Funeral
Filmdaten
Deutscher Titel: Vier Hochzeiten und ein Todesfall
Originaltitel: Four Weddings and a Funeral
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1993
Länge: 113 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Mike Newell
Drehbuch: Richard Curtis
Produktion: Duncan Kenworthy
Musik: Richard Rodney Bennett
Kamera: Michael Coulter
Schnitt: Jon Gregory
Besetzung

Vier Hochzeiten und ein Todesfall ist eine britische Filmkomödie aus dem Jahr 1993. Sie bedeutete den internationalen Durchbruch für den Schauspieler Hugh Grant.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Charles, Tom, Scarlett, Fiona und Gareth gehören zur Londoner Oberschicht. Auf der Hochzeit eines Freundes begegnet Charles, der sich nicht binden möchte, der lebenslustigen Amerikanerin Carrie. Nach einer Liebesnacht versucht er, sich nicht in sie zu verlieben.

Auf der nächsten Hochzeit trifft er Carrie wieder. Rowan Atkinson tritt als unerfahrener und tollpatschiger Priester auf. Diesmal ist Carrie in Begleitung ihres sehr viel älteren Verlobten und Charles wird schmerzhaft klar, dass er sie liebt.

Die nächste Hochzeit findet zwischen Carrie und ihrem Verlobten auf dessen Schloss in Schottland statt. Bei dieser Gelegenheit gesteht Fiona Charles ihre Liebe, die dieser jedoch nicht erwidern kann. Gareth stirbt plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt. Das Begräbnis, zu dem auch Carrie trotz geplanter Flitterwochen erscheint, führt zu regen Diskussionen über die „wahre Liebe“. Gareth' langjähriger Freund Matthew hält eine bewegende Grabrede, aus der deutlich wird, dass die beiden Männer mehr als nur Freundschaft verband.

Die letzte Hochzeit soll die von Charles und Henrietta werden – einer Exfreundin von Charles, die von allen nur „Duckface" (Entengesicht) genannt wird. Kurz vor der Zeremonie trifft Charles auf Carrie und erfährt, dass diese sich hat scheiden lassen. Verwirrt und ratlos verschwindet Charles in einer Seitenkapelle und fragt seinen stummen Bruder und Trauzeugen um Rat, wie es weitergehen soll, weil dies die Situation völlig verändert. Letztlich geht er zum Altar, aber auf die Frage des Priesters, ob jemand einen Einwand habe, meldet sich Charles Bruder. In Gebärdensprache erläutert er, dass Charles seine Braut nicht liebt. Als dieser das dem Priester bestätigt, schlägt Henrietta Charles k.o.

Der Film endet mit dem Antrag Charles an Carrie, sie nicht zu heiraten, den sie gerne annimmt, und einem Kuss im Gewitter. Im Abspann werden Fotos gezeigt, die neben glücklichen, frisch verheirateten Paaren (Scarlett und ihre große Liebe, Tom mit einer konservativ gekleideten Frau mit Labrador – ein Kindheitstraum, Fiona mit Prinz Charles und Matthew mit Freund) auch Charles und Carrie zeigen – jedoch nicht nach der Hochzeit, dafür aber mit einem kleinen Kind.

Auszeichnungen

Der Film wurde für den Oscar als bester Film und für das Drehbuch nominiert. Beim Golden Globe erhielt Grant eine Auszeichnung, Nominierungen gingen an Film, Drehbuch und Andie MacDowell. Außerdem wurde der Film mit dem französischen César für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. 1995 erhielt er von der Gilde deutscher Filmkunsttheater den Gilde-Preis in Gold für den besten ausländischen Film.

Musik

Elton John steuerte zur Musik des Films zwei exklusive Titel bei. Die eigentlichen musikalischen Gewinner des Films waren aber Wet Wet Wet. Mit ihrer Coverversion des Troggs-Songs Love is All Around stand die Band im Sommer 1994 15 Wochen lang auf Platz 1 der britischen Charts, so lang wie nur zwei andere Singles davor. Dies war auch der Grund, warum im Film Tatsächlich … Liebe, in dem ebenfalls Hugh Grant mitspielt, eine Coverversion der Coverversion als Titelmelodie fungiert.

Sonstiges

Das Gedicht, das auf der Beerdigung verlesen wird, heißt Funeral Blues, deutsch „Begräbnis-Blues“ (siehe englische Wikipedia) von W.H. Auden. Es wird oft im Internet wiedergegeben. Deutsch: [1]

Das Lied, das in der Kirche gesungen wird, heißt „Jerusalem“ vertont von C. Hubert H. Parry nach einem Gedicht von William Blake („And did those feet in ancient time“)

Bei den Dreharbeiten musste jede Szene, in der das Wort „fuck“ auftaucht, für den US-amerikanischen Markt ein zweites Mal gedreht werden. Dabei musste im Drehbuchtext das F-Wort durch die harmloseren Wörter „blimey“ oder „crumbs“ (deutsch etwa „Mist“ oder „Herrje“) ersetzt werden. Eine Synchronisation des Tons hätte nicht ausgereicht, da man an den Lippen des Schauspielers Hugh Grant noch immer deutlich das F-Wort hätte ablesen können. Der Drehbuchautor Richard Curtis und der Regisseur Mike Newell schrieben später in ihrem Drehtagebuch, sie hätten aufgrund der Verpflichtung, diese Regel einzuhalten, noch nie so viel geflucht und das F-Wort verwendet wie während der Dreharbeiten zu diesem Film. Weil so viele Szenen ein zweites Mal gedreht werden mussten, nur um die seven dirty words zu umgehen, erhöhte sich der Film-Etat um etwa 20 %. Die Dreharbeiten selber dauerten fast sechs Monate, da auch drehtechnisch kompliziert und aufwändig aufgebaute Szenen, in denen das F-Wort vorkam, ein zweites Mal produziert werden mussten.

Kritiken

  • "Eine in viele kleine und größere Episoden aufgefächerte Komödie mit zahlreichen komischen Einfällen, aber auch anrührend besinnlichen Momenten, in denen die Rat- und Ziellosigkeit der Personen liebevoll beschrieben wird. Ein intelligenter Unterhaltungsfilm, verdichtet zu einem sinnesfrohen Lebenskosmos." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  • "Virtuos zwischen Boulevardkomödie und Melodram pendelnd, hat Mike Newell einen Film gedreht, wie man ihn sich mitreißender kaum vorstellen kann." - epd Film 8/1994

Literatur

  • Philip O'Connor: Vier Hochzeiten und ein Todesfall. Roman. Nach dem Drehbuch von Richard Curtis. Deutsch von Karina Lübke. Goldmann, München 1994, 223 S., ISBN 3-442-43039-9
  • Horst Peter Koll: Vier Hochzeiten und ein Todesfall. „Four Weddings and a Funeral“. In: film-dienst 16/1994

Weblinks


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