- Francis Simon
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Franz Eugen Simon (später in England: Sir Francis Simon, (* 2. Juli 1893 in Berlin; † 31. Oktober 1956 in Oxford) war ein deutsch-britischer physikalischer Chemiker bzw. Physiker, der die Methode der Isotopentrennung von Uran-235 entwickelte und somit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der ersten Atombombe leistete.
Herkunft und Werdegang
Simon entstammte einer deutsch-jüdischen Berliner Familie. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat und erhielt als Auszeichnung das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Danach studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität (der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin) und promovierte bei Walther Nernst über ein Thema aus dem Bereich Tieftemperaturphysik. Durch das Aufkommen des Nationalsozialismus wurde er 1933 zur Emigration nach Großbritannien gezwungen, wo er sich statt „Franz Eugen“ „Francis“ nannte. Er arbeitete dort im Labor von Frederick Lindemann im Clarendon Laboratory der Universität Oxford und beschäftigte sich vor allem mit Problemen aus dem Bereich Thermodynamik und Tieftemperaturphysik, so z. B. der Verfestigung von Helium.
Im Jahr 1940 wurde er, der als einer der weltbesten Experten auf dem Gebiet der Gasdiffusion galt, durch die MAUD-Kommission beauftragt, die Machbarkeit einer Anreicherung des Uran-Isotops 235U durch Gasdiffusion zu untersuchen. Die technischen Grundlagen hierzu erarbeitete er zusammen mit seinem Mitarbeiter Nicholas Kurti. Die gewonnenen Erfahrungen flossen später in das Manhattan-Projekt ein.
Ehrungen
1941 wurde Simon als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1948 die Rumford-Medaille verlieh. 1946 erhielt er den britischen Ritterorden Commander (CBE) des Order of the British Empire. 1955 wurde er zum Ritter geschlagen.
Weblinks
Personendaten NAME Simon, Franz Eugen ALTERNATIVNAMEN Simon, Francis KURZBESCHREIBUNG deutsch-britischer physikalischer Chemiker GEBURTSDATUM 2. Juli 1893 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 31. Oktober 1956 STERBEORT Oxford
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