- Frank Glatzel
-
Frank Glatzel (* 26. Februar 1892 in Altenkirchen; † 18. Mai 1958 in Braunschweig) war ein deutscher Politiker (DVP).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Tilsit und Berlin studierte Glatzel Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Nach dem Referendar-Examen arbeitete er für den Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband, zuletzt als Leiter ihrer Presseabteilung.
Von 1915 bis 1918 nahm Glatzel am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Krieg begann er sich in der Jugendbewegung zu betätigen: Er wurde zunächst Schriftleiter der Zeitschrift Jungdeutsche Stimmen. Politisch gehörte Glatzel einige Jahre lang der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) an, bevor er 1927 zur Deutschen Volkspartei (DVP) wechselte, in der er dem Flügel der Jungliberalen angehörte.
In der DVP nahm Glatzel als Führer der Reichsgemeinschaft junger Volksparteiler, dem Forum der jungen Parteimitglieder zwischen 25 und 40, eine herausragende Rolle ein. Politisch bedeutsam waren vor allem seine Versuche in den Jahren 1928/29, die politische Basis der DVP durch die Erweiterung der Partei von einer Interessenpartei einer beschränkten Klientel – und mit dementsprechend begrenzter Wählerschaft – zu einer großen Mittelpartei zu erweitern: Die Reichsgemeinschaft sollte dabei als Kristallisationspunkt für die ins Auge gefassten Expansion dienen. Namentlich sollte sie diffuse progressive und soziale Kräfte um sich scharen, die der Partei bisher fern geblieben waren. Als erstes Nahziel schwebte Glatzel vor, die damals allgemein erwartete Gründung einer eigenen Partei durch den Jungdeutschen Orden zu verhindern und seine Mitglieder der DVP zuzuführen. Außerdem sollte die Reichsgemeinschaft als Bindeglied zum jungen Flügel der DNVP um Gottfried Treviranus dienen und damit einer späteren Zusammenfassung von DNVP und DVP den Weg bereiten. Diese Versuche scheiterten bereits 1929/Anfang 1930. Eine Folge von Glatzels Versuchen, auf die DNVP einzuwirken, war die Abspaltung der Treviranus-Gruppe, die sich als Volkskonservative von der DNVP trennten.[1]
In den letzten Jahren der Weimarer Republik saß Glatzel von September 1930 bis Juli 1932 auf Reichswahlvorschlag seiner Partei im Reichstag.
Schriften
- Die Verteilung des deutschen Bodens, Berlin s.a. [1936].
- Braunschweig, Grossstadt am Zonenrand, Braunschweig 1956.
Einzelnachweise
- ↑ Larry Eugene Jones/ James N. Retallack: Elections, Mass Politics, and Social Change in Modern Germany, 1992, S. 361.
Weblinks
Wikimedia Foundation.