Franz Joseph Fürst von Dietrichstein

Franz Joseph Fürst von Dietrichstein
Franz Josef Fürst Dietrichstein, Lithographie von Josef Kriehuber, 1836.

Franz Joseph Carl Johann Nepomuk Quirin Fürst von Dietrichstein (* 28. April oder 29. April 1767 in Wien; † 8. Juli oder 10. Juli 1854 ebenda) war der achte Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg und Graf von Proskau-Leslie und Generalmajor.

Familie

Die Familie der Dietrichsteiner ist ein aus Kärnten stammendes Adelsgeschlecht, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1002. Seit dem 16. Jahrhundert besaßen sie die Herrschaft Nikolsburg in Mähren.

Franz Joseph stammte aus der ersten Ehe von Karl Fürst von Dietrichstein-Proskau-Leslie (1728–1808) mit Maria Christina Gräfin von Thun und Hohenstein (1738–1788).

Franz Joseph heiratete 1797 in Paulslust bei Sankt Petersburg die russische Gräfin Alexandra Andrejewna Schuwalowa (1775–1845). Aus der Ehe stammt Joseph Franz, der neunte Fürst von Dietrichstein.

Leben

Er war Inhaber der großen Fideikommissherrschaft, welche Fürst Gundakar von der Hollenburger Linie mit kaiserlicher Zustimmung vom 22. Oktober 1689 aus seinen Besitzungen gebildet und 1690 der jüngeren Nikolsburger Linie vererbt hatte, die so auch in den Besitz des Erbschenkenamts kam.

Als k. k. Kämmerer und Wirklicher Geheimer Rat diente er in der österreichischen Armee als Generalmajor und schloss 1800 mit Jean Victor Moreau den Parsdorfer Waffenstillstand. 1796 wurde er Ritter des Maria-Theresien-Orden.

Im Jahr 1809 wurde er Oberhofmeister des Erzherzogs Franz IV. von Österreich-Este, nachmaligen Herzogs von Modena, fungierte dann als Hofkommissar in dem vom Feind besetzten Teil Galiziens bis zum Wiener Kongress.

Als Wohltäter der Armen der Stadt Wien wurde er zum Ehrenbürger ernannt. 1815 wurde er in die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt aufgenommen.

Seine politischen Ansichten kann man heute als liberal und fortschrittlich bezeichnen. Der Fürst führte ein unkonventionelles, freies Leben und hatte mehrere uneheliche Kinder, darunter den berühmten Pianisten Sigismund Thalberg.

Literatur

  • Wolfgang von Wurzbach:Josef Kriehuber und die Wiener Gesellschaft seiner Zeit, 2. Band, S. 370, Walter Krieg Verlag, 1957.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Moritz Joseph Johann von Dietrichstein — Lithographie von Hanfstaengl von 1832 Moritz Joseph Johann von Dietrichstein (auch Moritz Joseph Johann Fürst von Dietrichstein Proskau Leslie) (* 19. Februar 1775 in Wien; † 27. August 1864 ebenda) war ein österreichischer Offizier und… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Joseph von Dietrichstein — Franz Josef Fürst Dietrichstein, Lithographie von Josef Kriehuber, 1836 …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Joseph von Dietrichstein — Ferdinand Joseph 3. Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg (1655 – 1698), gefürsteter Graf von Tarasp, Freiherr von Hollenburg Finkenstein und Thalberg (* 25. September 1636; † 28. November 1698) war ein österreichischer Adeliger, Obersthofmeister …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrichstein [2] — Dietrichstein, altes, katholisches, theils gräfliches, theils fürstliches Haus, stammt aus Kärnten, nach einer Überlieferung von den Grafen von Friesach u. Zeltschad; der gewöhnlich angenommene Stammvater ist Reingart I. (st. 1004). Zu Anfang des …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Maximilian von Dietrichstein zu Nikolsburg — Maximilian von Dietrichstein (* 27. Juni 1596; † 5. November 1655 in Nikolsburg; Reichsgraf, ab 1629 der zweite Reichsfürst von Dietrichstein zu Nikolsburg, Freiherr zu Hollenburg, Finkenstein und Thalberg) war ein österreichischer Adeliger,… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrichstein — Dietrichstein, altes freiherrliches, später gräfliches, in der Hauptlinie seit dem 16. Jahrh. fürstliches Haus, stammt aus Kärnten, wird 7. Jan. 1003 zum erstenmal urkundlich genannt, erscheint seit dem 12. Jahrh. deutlicher als bischöflich… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Johanna Beatrix von Dietrichstein-Nikolsburg — (* im 17. Jahrhundert; † 26. März 1676 in Brünn) war Fürstin von Liechtenstein. Sie wurde als Tochter von Fürst Maximilian II. von Dietrichstein Nikolsburg und dessen Gemahlin Prinzessin Anna Maria von Liechtenstein, einer Tochter von Fürst Karl… …   Deutsch Wikipedia

  • Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst von Liechtenstein“ Nr. 10 — Das Regiment unter dem Namen Batthyányi im Polnischen Erbfolgekrieg 1734 zeitgenössische Gudenus Handschrift Das Regiment wurde 1631 als Ilow Dragoner für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet. Aus diesem entwickelte sich im Laufe der Zeit …   Deutsch Wikipedia

  • Edmunda Maria Theresia von Dietrichstein-Nikolsburg — (* 17. April 1652; † 15. März 1737) war Fürstin von Liechtenstein. Sie wurde als Tochter von Fürst Ferdinand Josef von Dietrichstein Nikolsburg und dessen Gemahlin Fürstin Elisabeth von Eggenberg geboren. Am 13. Februar 1681 heiratete sie in Wien …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrichstein — Stammwappen derer von Dietrichstein Dietrichstein wird urkundlich erstmals 1002 erwähnt, ist ein weitverzweigtes aus Kärnten stammendes österreichisches Adelsgeschlecht. Als Stammburg wird die Burg Dietrichstein bei Feldkirchen in Kärnten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”