- Franz Ludwig von Hornthal
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Franz Ludwig von Hornthal (* 5. März 1765 in Hamburg; † 27. Juni 1833 in Bamberg) war der erste Bürgermeister und Ehrenbürger von Bamberg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Ludwig von Hornthal wurde (unter einem anderen Namen) als Sohn eines Rabbiners in Hamburg geboren und besuchte eine Talmudschule in Fürth, konvertierte jedoch bereits am 2. Mai 1779 vom Judentum zum Katholizismus[1]. Johann Karl Joseph Horneck zu Weinheim als Domkapitular und der gerade erst zum Bischof gewählte Franz Ludwig von Erthal waren seine Taufpaten, aus deren Namen er auch seinen neuen Familiennamen bildete.
Hornthal studierte in Bamberg und war am Landgericht Bamberg als geachteter Anwalt tätig. Am 17. September 1792 heiratete er Anna Maria Betz, die Tochter des Konvertiten und fürstbischöflichen Leibarztes Johann Philipp Betz, in Amlingstadt [1]. Am 4. Dezember 1794 wurde sein einziger Sohn, Johann Peter, geboren, Taufpate war der Tabakfabrikant Raulino.
Nach Auflösung des Fürstbistums blieb er im Dienst des bayerischen Staates. Ab 1803 war er in Bamberg Polizeidirektor und ließ in Bamberg eine erste Stadtbeleuchtung mit 250 Öllampen installieren[2], ab 1805 war er zunächst Generalkriegskommissar, dann ab 1806 Königlich-Bayerischer Oberster Justizrat der Obersten Justizstelle in Franken und ab 1807 leitete er die Aufnahme und Zuordnung der Nürnberger Staats- und Stadtschulden. Dafür wurde er am 23. April 1815 von König Maximilian I. Joseph in den erblichen Adelsstand erhoben[1].
Nach Einführung der Magistratsverfassung in Bayern war er von 1818 bis 1822 der erste Bamberger Bürgermeister, seine Wiederwahl scheiterte. Von 1819 bis 1822 war er auch Mitglied der Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtages. Dort geht die Einführung eines vergleichbar dem im Rheinland bereits eingeführten Landratswesens, dessen Einführung nach vielen Debatten erst 1828 verabschiedet wurde und aus der sich im Wesentlichen die bayerische Bezirksverwaltung abgeleitet hat, auf seinen Antrag zurück. Aufsehen erregte auch sein nicht angenommener Vorschlag, die Armee auf die Verfassung statt auf den König zu vereidigen. Da seine Wiederwahl in den Landtag durch das Geschick der Regierung verhindert wurde, widmete er sich in den 1820er Jahren der Schriftstellerei und veröffentlichte auch Flugblätter, deren Inhalt bei der Regierung auf Missfallen stieß. Das führte zu seinem Ausschluss aus dem Landtag per Dekret im Jahr 1831.
Von 1829 bis 1832 war er Präsident des auch nach seinen Vorschlägen geschaffenen Landratsamtes des Obermainkreises. Er hielt beim Gaibacher Verfassungsfest im Jahr 1832 eine beachtete Rede.
Bestattet war er im sogenannten Portikus im Hauptfriedhof Bamberg (Abteilung 1, Nr. 1). Die Gruft wurde 1953 aufgelassen. Die sterblichen Überreste wurden "evakuiert".
Ehrungen
- Er wurde zum ersten Ehrenbürger von Bamberg ernannt.
- Nach ihm wurde die Hornthalstraße in Bamberg benannt [3].
Veröffentlichungen
- Darstellung der Ereignisse bei den vom Herrn Fürsten von Hohenlohe zu Bamberg unternommenen Heil-Versuchen, wie sie sich in Wahrheit zutrugen. Von Doctor von Hornthal, k.b. oberstem Justizrathe. Bamberg 1822
- Werden die deutschen Bundesfürsten überhaupt, insbesondere die konstitutionellen, in die innern Angelegenheiten Frankreichs sich einmischen - an einem allenfallsigen Kriege gegen Frankreich Theil nehmen? Beantwortet vom Königlich Bayerschen obersten Justizrathe Dr. von Hornthal, Nürnberg, Riegel und Wießner, Im August 1830
- Beschreibung des ersten Theresien-Volksfestes zu Bamberg. Gefeiert zu Ehren und unter dem besonderen Schutze Ihrer Majestät der regierenden Königin von Bayern. Vom 8. bis 12. Julius 1833. Bamberg, J. C. Dresch, 1833
Einzelnachweise
- ↑ a b c Biographie auf www.bezirk-oberfranken.de (PDF), abgerufen 12. Februar 2008
- ↑ Stadtgeschichte Bambergs auf www.skalle66.de, abgerufen 11. Februar 2008
- ↑ Heinz F. Fränkel: Neue und alte Bamberger Straßen. 4. verbesserte Aufl. 2002 (online)(PDF), abgerufen 14. Februar 2008
Weblinks
Franz Ludwig von Hornthal (1818–1821) | Georg Bayl (1821–1834) | Ferdinand Glaser (1841–1865) | Eugen Schneider (1865–1877) | August Ritter von Brandt (1877–1905) | Franz Michael Lutz (1905–1913) | Adolf Wächter (1913–1924) | Luitpold Weegmann (1924–1934) | Lorenz Zahneisen (1934–1945) | Luitpold Weegmann (1945–1958) | Theodor Mathieu (1958–1982) | Paul Röhner (1982–1994) | Herbert Lauer (1994–2006) | Andreas Starke (seit 2006)
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