Franz Schauwecker

Franz Schauwecker

Franz Schauwecker (* 26. März 1890 in Hamburg; † 31. Mai 1964 in Günzburg) war ein deutscher Schriftsteller und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schauwecker, der Sohn eines Zollbeamten, studierte Kunstgeschichte und Germanistik in München, Berlin und Göttingen. Er war Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg.

1919 gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller mit dem Kriegsroman Im Todesrachen. Die deutsche Seele im Weltkriege. In verschiedenen folgenden Werken propagierte er den deutschen Soldaten als Vorkämpfer eines kommenden neuen Reiches, besonders in Aufbruch der Nation 1930.

Er gilt wie Ernst Jünger, mit dem er zeitweise Die Standarte - Beiträge zur geistigen Vertiefung des Frontgedankens, eine Publikation des Stahlhelm, herausgab, und Friedrich Hielscher als Vertreter des „Neuen Nationalismus“ und wird als einer der Wegbereiter des Nationalsozialismus in der Literatur angesehen. Er war Mitglied in der Gesellschaft zum Studium des Faschismus. Im Oktober 1933 gehörte Schauwecker zu den 88 Unterzeichnern des Gelöbnisses treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.[1]

In der Zeit des Nationalsozialismus erreichten seine Werke hohe Auflagen. Schauwecker schrieb in späteren Jahren auch Jugend- und Tierromane, veröffentlichte aber nichts mehr nach Kriegsende.

Viele seiner Werke wurden nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[2][3][4]

Werke (Auswahl)

Franz Schauwecker: "Aufbruch der Nation", Berlin 1929, Erstausgabe
  • Im Todesrachen. Die deutsche Seele im Weltkriege 1919
  • Ghavati. Ein Tierroman, 1920
  • Die Götter und die Welt, 1922
  • Hilde Roxh, Roman, 1922
  • Der feurige Weg, 1926
  • So war der Krieg. 200 Kampfaufnahmen aus der Front, 1927
  • So ist der Friede. Die Revolution der Zeit in 300 Bildern, 1928
  • Aufbruch der Nation, 1929
  • Der Spiegel, Verse, 1930
  • Deutsche allein. Schnitt durch die Zeit, 1931
  • Brandenburgische Fahrt, 1932
  • Krieg der Deutschen, 1933
  • Die Entscheidung, Schauspiel, 1933
  • Die große Sage. Wikinger erleben die Welt, 1934
  • Wendekreis der Liebe, 1937
  • Der große Verzicht, 1938
  • Der Panzerkreuzer. Kriegsfahrt, Kampf und Untergang, 1938
  • Thecumseh. Erhebung der Prärie, 1938
  • Vor dem Sturmangriff, 1940
  • Einer von vielen, 1940
  • Füsilier Lehmann IV., 1940
  • Mann zwischen heute und morgen, Roman, 1940
  • Der weiße Reiter, Roman, 1944

Literatur

  • Oswald Claaßen: Franz Schauwecker. Ein Leben für die Nation. Berlin: Frundsberg 1933.
  • Ulrich Fröschle: „Radikal im Denken, aber schlapp im Handeln“? Franz Schauwecker: Aufbruch der Nation (1929). In: Von Richthofen bis Remarque, hrsg. v. Thomas F. Schneider. Amsterdam u.a.: Rodopi 2003. (= Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik; 53) S. 261-298. ISBN 90-420-0955-1
  • Barbara Haible: Indianer im Dienste der NS-Ideologie. Untersuchungen zur Funktion von Jugendbüchern über nordamerikanische Indianer im Nationalsozialismus. Hamburg: Kovac 1998. (= Poetica; 32) ISBN 3-86064-751-2
  • Bernd Hüppauf: Zwischen Metaphysik und visuellem Essayismus. Franz Schauwecker: So war der Krieg (1928). In: Von Richthofen bis Remarque, hrsg. v. Thomas F. Schneider. Amsterdam u.a.: Rodopi 2003. (= Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik; 53) S. 233-248. ISBN 90-420-0955-1
  • Armin Mohler u. Karlheinz Weißmann: Die konservative Revolution in Deutschland 1918-1932. Ein Handbuch, 6., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Graz: Ares-Verlag 2005. ISBN 3-902475-02-1
  • Uwe Sauermann: Die Zeitschrift „Widerstand“ und ihr Kreis. Die publizistische Entwicklung eines Organs des extremen Nationalismus und sein Wirkungsbereich in der politischen Kultur Deutschlands. 1926-1934. Augsburg: Univ. Diss. 1984.
  • Jürgen Hillesheim/Elisabeth Michael (Hg.): Lexikon nationalsozialistischer Dichter: Biographien, Analysen, Bibliographien. Würzburg: Königshausen & Neumann, 1993. ISBN 3-88479-511-2
  • Hans Sakowicz/Alf Mentzer: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biographisches Lexikon. Hamburg/Wien: Europa Verlag (Erw. Neuauflage) 2002 ISBN 3-203-82030-7
  • Ernst Klee: „Franz Schauwecker“ Eintrag in ders.: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-10-039326-5, S. 516.
  2. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-s.html
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1948-nslit-s.html
  4. http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-s.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schauwecker — ist der Familienname folgender Personen: Eva Schauwecker (* 1895), deutsche Schriftstellerin, Redakteurin und Graphikerin Franz Schauwecker (1890–1964), deutscher Schriftsteller Heinz Schauwecker (1894–1977), deutscher Schriftsteller Diese Seite… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/S — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsbücherei der deutschen Jugend — Die Kriegsbücherei der deutschen Jugend war eine deutsche Heftroman Serie, die von 1939 bis 1945 in wöchentlicher Ausgabe in den Steiniger Verlagen, Berlin, erschien. Sie war vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach initiiert worden und besaß… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Scha–Schd — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Heinz — (* 7. Mai 1899 in Frankfurt am Main; † 26. Februar 1968 in Bad Nauheim) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Nachrichtendienstoffizier. Während der Weimarer Republik konspirierte er als Mitglied der Organisation Consul gegen die… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Schaubühne — Umschlag der Weltbühne vom 2. Dezember 1930 Die Weltbühne war eine deutsche Wochenzeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft. Sie wurde von Siegfried Jacobsohn in Berlin unter dem Namen Die Schaubühne als reine Theaterzeitschrift gegründet und …   Deutsch Wikipedia

  • Neusozialistischer Bund — Kurt Hiller (* 17. August 1885 in Berlin; † 1. Oktober 1972 in Hamburg), Pseudonyme Keith Llurr und Klirr (Thule), war ein deutscher Schriftsteller und pazifistischer Publizist aus jüdischer Familie. Als Stilist unverwechselbar wortmächtig,… …   Deutsch Wikipedia

  • Weltbühne — Umschlag der Weltbühne vom 2. Dezember 1930 Die Weltbühne war eine deutsche Wochenzeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft. Sie wurde von Siegfried Jacobsohn in Berlin unter dem Namen Die Schaubühne als reine Theaterzeitschrift gegründet und …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsbücherei der deutschen Jugend — Военная библиотека немецкой молодёжи нем. Kriegsbücherei der deutschen Jugend Специализация: военные приключения Периодичность: еженедельно Язык: немецкий …   Википедия

  • Friedrich Hielscher — (* 31. Mai 1902 in Plauen/Vogtland; † 6. März 1990 in Furtwangen) war ein nationalrevolutionärer Publizist in der Weimarer Republik, Religionsphilosoph und Gründer einer nichtchristlichen Freikirche. Hielscher gilt als einer der eigenwilligsten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”