François Bertemes

François Bertemes

François Bertemes (* 24. Januar 1958) ist ein deutsch-luxemburgischer Prähistoriker.

Er ist der Sohn des luxemburgischen Malers Roger Bertemes. Im Jahre 1978 begann er das Studium der Geschichte, Klassischen Philologie und Physikalischen Geographie an den Cours Universitaires in Luxemburg. Im Jahre 1979 setzte er das Studium der Vor- und Frühgeschichte, Vorderasiatischen Archäologie und Geologie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken fort.

Im Jahre 1985 promovierte er bei Rolf Hachmann mit einer kulturgeschichtlichen und paläometallurgischen Studie zum frühbronzezeitlichen Gräberfeld von Gemeinlebarn in Österreich und war seitdem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität des Saarlandes. In dieser Zeit nahm er an gemeinsamen Forschungsprojekten mit der Karls-Universität Prag und der Universität Sofia sowie den Akademien in Prag, Brünn und Sofia teil. Im Jahre 1997 habilitierte er sich und erhielt in Saarbrücken die Venia legendi.

Nach einer Vertretungsprofessur im Jahre 1998 ist er seit 1999 Professor für Prähistorische Archäologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle (Saale). Bis zum Jahr 2006 war er geschäftsführender Direktor des Institutes für Prähistorische Archäologie, das in jenem Jahr mit den Instituten für Klassische Archäologie und Kunstgeschichte zum „Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas“ zusammengelegt wurde. Seit 2001 ist Bertemes Mitherausgeber der Prähistorischen Zeitschrift.

Er führte die Ausgrabungen der Kreisgrabenanlage von Goseck in Sachsen-Anhalt durch. Seit dem Jahr 2005 leitet er die archäologischen Untersuchungen auf der kleinen, nördlich des antiken Hafens von Didyma an der südlichen Westküste Kleinasiens gelegenen Insel Tavşan Adası. Die Untersuchungen haben das Ziel, die Entstehung und Entwicklung erster städtischer Zentren in der ostägäischen Früh- und Mittelbronzezeit zu beleuchten.

Schriften (Auswahl)

  • Das frühbronzezeitliche Gräberfeld von Gemeinlebarn P.B. St. Pölten. Kulturgeschichtliche und Paläometallurgische Studien. Bonn 1989.
  • Sonne über Sachsen-Anhalt, in: Antike Welt 34 (2003) S. 543.
  • mit P. F. Biehl, A. Northe, O. Schröder: Die neolithische Kreisgrabenanlage von Goseck, Landkreis Weißenfels, in: Archäologie in Sachsen-Anhalt 2 (2004) S. 137–145.
  • mit P. F. Biehl: Goseck - Archäologie geht online, in: Archaeologie in Deutschland 2005, 6, S. 36ff.

Weblinks

  • Portrait auf der Website des Prähistorischen Instituts der Universität Halle
  • Portrait auf der Website des Grabungsprojektes von Tavşan Adası

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