François de Créquy, marquis de Marines

François de Créquy, marquis de Marines
François de Créquy; Gemälde von Henri Decaisne (1835)

François, chevalier de Créquy, (auch Créqui), marquis de Marines (* 1624; † 4. Februar 1687 in Paris), war ein Marschall von Frankreich und gehörte zu den erfolgreichsten Heerführer seiner Zeit.

Leben

François de Créquy entstammte aus dem Haus Blanchefort und war ein Enkel von Charles de Blanchefort de Créquy, Herzog von Lesdiguières, der als Marschall von Frankreich unter Heinrich IV. und Ludwig XIII. gegen Spanien und Österreich gekämpft hatte.

Créquy begann seine militärische Karriere 1640 als Volontär in der Belagerung von Arras während des Dreißigjährigen Krieg. Im folgenden Jahr wurde er zum Capitain einer Kompanie Chevaux-Légers ernannt. Bis zum Jahre 1648 stieg zum Kommandeur eines Kavallerie-Regiments auf und zeichnete sich in der Belagerung von Tortona aus. Als die Wirren der Fronde ausbrachen stand Créquy auf der Seite der Royalisten und nahm 1650 an der Schlacht bei Rethel teil. Danach wurde er 1651 zum Maréchal de camp erhoben und war er 1653 an der erfolgreichen Belagerung von Mouzon beteiligt. Im folgenden Jahr gehörte er zu den Verteidigern während der Belagerung von Arras. Nach diesen Erfolgen wurde dem jungen Offizier der Rang eines Generalleutnants verliehen. Zwischen 1655 und 1658 nahm er an den Feldzügen des Marschall von Frankreichs Henri de Turenne teil und befehligte in der entscheidenden Schlacht in den Dünen den rechten Flügel der französischen Armee.

Nach dem Friedensschluss, der den Französisch-Spanischen Krieg beendete wurde Créquy 1661 zum Befehlshaber der Galeerenflotte, doch bereits 1669 gab er dieses Kommando wieder ab. Während des Devolutionskrieges befehligte Créquy 1667 ein Korps, welches die französischen Hauptoperationen in den Spanischen Niederlanden deckte. Nach dem erfolgreichen Ausgang des Krieges erhielt er die Ernennung zum Maréchal de France, den höchsten Rang der französischen Streitkräfte. Bereits 1670 kommandierte er die Truppen, die Herzog Karl IV. vertrieben und Lothringen besetzten.

Im französischen Offizierskorps des Ancien Régime machte das Prestige eine wichtigen Punkt aus. Als Ludwig XIV. Henri de Turenne zum Oberbefehlshaber ernannte, dem alle übrigen Marschälle unterstanden, führte dies zu heftigen Protesten dieser Marschälle. Als sich 1672 der Niederländische Krieg ankündigte, lehnte Créquy eine Unterstellung unter Turenne ab. Erst im August 1674 übernahm er erneut ein Kommando über eine improvisierte Kavallerie-Einheit im Elsass, die sich jedoch als unzuverlässig erwies. Im folgenden Jahr wurde Turenne jedoch getötet und Créquy wurde als Heerführer unentbehrlicher. Zwar wurde Créquy im August 1675 in der Schlacht an der Konzer Brücke geschlagen, was einen Aufschrei der französischen Öffentlichkeit nach sich zog. Doch seine hartnäckige Verteidigung von Trier in den folgenden Wochen brachte ihm wieder Anerkennung ein. Im Jahre 1676 operierte Créquy erfolgreich mit einer Armee in den Spanischen Niederlanden, bevor er 1677/78 wieder am Rhein befehligte. Hier fungierte er zudem als Gouverneur von Lothringen. Er wandte die Strategie der Verbrannten Erde an, um das Vorankommen der Alliierten zu erschweren. Dabei wurde beispielsweise auch Freiburg im Breisgau teilweise zerstört.

Nach dem Ende des Krieges befehligte Créquy die französischen Truppen, die zur Unterstützung Schwedens in die brandenburgisch-preußischen Territorien am Rhein einrückten, sodass Kurfürst Friedrich Wilhelm sich zum Frieden mit Schweden bereit fand. Noch einmal im Jahre 1684 kommandierte Créquy französische Truppen: diese belagerten im Zuge der Reunionen erfolgreich die Stadt Luxemburg und zwangen Trier zum Abbruch seiner Verteidigungsanlagen.

Der Marschall Créquy hatte zwei Söhne, deren Fähigkeiten als Militärführer den seinen gleichkamen. Der ältere, François-Joseph, marquis de Créquy (1662–1702) fiel am 13. August 1702 als Generalleutnant bei Luzzara; der jüngere, Nicolas-Charles, sire de Créquy, fiel 1696 im Alter von 27 Jahren vor Tournai.

Literatur

  • L. Dussieux: Les Grands Géneraux de Louis XIV, Librairie Victor Lecoffre, Paris 1888, S.215–226

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