- Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik
-
Fraunhofer-Institut für
Elektronenstrahl- und PlasmatechnikKategorie: Forschungseinrichtung Träger: Fraunhofer-Gesellschaft Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein Sitz des Trägers: München Standort der Einrichtung: Dresden Art der Forschung: Angewandte Forschung Fächer: Ingenieurwissenschaften Fachgebiete: Werkstoffwissenschaft, Dünnschichttechnologie Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%) Leitung: Eberhard Schultheiß (geschäftsführender Institutsleiter)
Volker Kirchhoff (kommissarischer Institutsleiter)Mitarbeiter: 124 Homepage: www.fep.fraunhofer.de Das Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP), auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer FEP“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG). Das Institut hat seinen Sitz in Dresden, seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Fach Ingenieurwissenschaften im Gebiet der Werkstoffwissenschaft zuzuordnen. Fraunhofer FEP ist Mitglied im Fraunhofer-Verbund Oberflächentechnik und Photonik (VOP), dem sechs Fraunhofer-Institute angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Fraunhofer FEP wurde im Jahr 1991 unter Leitung von Siegfried Schiller aus Arbeitsgruppen des früheren Forschungsinstituts Manfred von Ardenne in Dresden gebildet. In diesem Vorläufer-Institut wurden bereits Dünnschichttechnologien entwickelt, erprobt und zur Anwendungsreife gebracht, die auch heute zu den Aufgaben des Fraunhofer FEP gehören. So wurde bereits 1973 vom „Forschungsinstitut Manfred von Ardenne“ die erste Anlage zur Vakuumbeschichtung von Architekturglas ausgeliefert.
Forschung und Entwicklung
Ein wichtiges Hauptarbeitsgebiet des Fraunhofer FEP ist die Dünnschichttechnologie. Dazu gehört die Beschichtung von Platten, Bändern und Bauteilen aus unterschiedlichen Materialien mit verschiedenen Schichten oder Schichtsystemen wie z. B. Spezialschichten für Displays und fälschungssichere Etiketten. Ein zweites Arbeitsfeld ist die Elektronenstrahltechnologie. Der Elektronenstrahl wird als präzises Werkzeug eingesetzt, um Metalle zu schweißen, zu verdampfen oder in der Randschicht zu modifizieren.
Das Fraunhofer FEP gliedert sich in sechs unterschiedliche Geschäftsfelder:
- Beschichtung von Flachsubstraten mit optischen Schichten und Schichtsystemen:
Hier werden Lösungen für die Beschichtung von Flachsubstraten mit optischen Schichten und Schichtsystemen mittels Puls-Magnetron-Sputtern (PMS) erarbeitet. - Beschichtung von flexiblen Produkten:
Oberflächenveredelung von Kunststofffolien und anderer flexibler Materialien mit dünnen Schichten ermöglicht den Einsatz dieser Materialien in einer Vielzahl von innovativen Produkten. - Beschichtung von Platten und metallischen Bändern:
Dieses Arbeitsgebiet befasst sich mit der großflächigen Vakuumbeschichtung von metallischen Platten und Bändern mit hohen Abscheideraten. - Oberflächenbearbeitung und -behandlung mit dem Elektronenstrahl:
Elektronenstrahlen werden als Werkzeug für thermische Prozesse (Schweißen, Härten, Strukturieren, Verdampfen) und nicht-thermische Prozesse (Polymermodifizieren, Sterilisieren, Desinfizieren) genutzt. - Beschichtung von Bauteilen und Werkzeugen:
Beschichtung von 3D-Substraten aus metallischen, keramischen oder Kunststoffmaterialien. - Beschichtung von optischen, elektronischen und magnetischen Komponenten:
Beschichtung von Komponenten mit multifunktionalen Schichtsystemen für Produkte in den Branchen Optik, Elektronik, Sensorik, Speichermedien, Bio- und Medizintechnik.
Kooperationen
Es bestehen verschiedene Kooperationen mit sächsischen Hoch- und Fachschulen sowie Forschungseinrichtungen, so mit der Technischen Universität Dresden, der Technischen Universität Chemnitz, der Westsächsischen Hochschule Zwickau, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF).
Seit 2005 ist das Fraunhofer FEP Mitglied des Kompetenznetz Industrielle Plasma-Oberflächentechnik (INPLAS), zu dem neben einer Anzahl von international namhaften Unternehmen auch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD), das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST), die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), das Institut für Oberflächentechnik der TU Braunschweig, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) und das Institut für Oberflächentechnik im Maschinenbau (IOT) der RWTH Aachen.
Ziel des Kompetenznetzes ist es, die weltweite Spitzenposition deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Plasma-Oberflächentechnik zu sichern und auszubauen. Das Kompetenznetz INPLAS wurde im Jahr 2006 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in den „Club der Besten“ Netzwerke Deutschlands aufgenommen.
Außerdem ist das Fraunhofer FEP Mitglied im Fraunhofer-Verbund Oberflächentechnik und Photonik (VOP). In diesem Verbund werden die Kompetenzen von sechs Fraunhofer-Instituten koordiniert, um eine permanente, schnelle und flexible Anpassung der Forschungsarbeiten an den raschen technologischen Fortschritt in allen Anwendungsbereichen zu gewährleisten.
Infrastruktur
Im Institut sind rund 117 Mitarbeiter tätig, davon zwei Drittel Wissenschaftler und ein Drittel technisches Personal. Hinzu kommen eine Anzahl von Doktoranden, Diplomanden und wissenschaftliche Hilfskräfte.
Der Betriebshaushalt des Fraunhofer FEP lag im Geschäftsjahr 2008 bei 11,6 Millionen Euro. Diese kamen zu etwa 20 % aus der Grundfinanzierung, welche zu 90 % aus Bundesmitteln und zu 10 % aus Landesmitteln finanziert wird. Die Erträge aus Auftragsforschung der Wirtschaft beliefen sich auf 5,5 Millionen Euro.
Das Fraunhofer FEP wird seit Mai 2008 von den Eberhard Schultheiß geschäftsführend und Volker Kirchhoff kommissarisch geleitet. Eberhard Schultheiß ist verantwortlich für den Institutsteil „Dünnschichtmaterialentwicklung“, während Volker Kirchhoff den Institutsteil „Technologie und Prozesse“ leitet. Günter Bräuer, der bisher zugleich Mitglied der Institutsleitung des Fraunhofer FEP in Dresden sowie des Fraunhofer IST in Braunschweig war, möchte sich in Zukunft stärker auf die Zusammenarbeit zwischen der Universität Braunschweig und dem Fraunhofer IST konzentrieren.
Weblinks
- Homepage des Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP)
- Homepage der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG)
51.02983333333313.781427777778Koordinaten: 51° 1′ 47″ N, 13° 46′ 53″ OKategorien:- Fraunhofer-Institut
- Forschungseinrichtung in Dresden
- Beschichtung von Flachsubstraten mit optischen Schichten und Schichtsystemen:
Wikimedia Foundation.