- Fredericksburg (Virginia)
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Fredericksburg Lage in Virginia Basisdaten Gründung: 1728 Staat: Vereinigte Staaten Bundesstaat: Virginia Koordinaten: 38° 18′ N, 77° 28′ W38.301805555556-77.47083333333318Koordinaten: 38° 18′ N, 77° 28′ W Zeitzone: Eastern Standard Time (UTC−5) Einwohner: 22.410 (Stand: 2009) Bevölkerungsdichte: 823,9 Einwohner je km² Fläche: 27,2 km² (ca. 11 mi²)
davon 27,2 km² (ca. 11 mi²) LandHöhe: 18 m FIPS: 51-29744 GNIS-ID: 1494947 Webpräsenz: www.fredericksburgva.gov Bürgermeister: Thomas J. Tomzak Fredericksburg ist eine unabhängige Stadt im Norden des US-Bundesstaates Virginia am Rappahannock River, auf mittlerer Strecke zwischen Washington, D.C. und Richmond gelegen. Laut offizieller Schätzung aus dem Jahr 2006 hatte die Stadt eine Einwohnerzahl von 22.410 mit einer Bevölkerungsdichte von 824 Einwohner je km². Die Stadt ist reich an historischen Schauplätzen und zieht daher einige Touristen an. Außerdem gilt sie als Zentrum der hiesigen Agrarindustrie, beherbergt jedoch auch einige Standplätze der Leichtindustrie.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
17. Jahrhundert
1671 gegründet als ein Fort zur Erschließung des restlichen Virginias, unterstützte der Gouverneur Alexander Spotswood 1714 die Ansiedlung einiger deutscher Familien aus dem Siegerland an einem Ort namens Germanna am Rapidan River und leitete eine Expedition zu den Blue Ridge Mountains zwei Jahre später.
18. Jahrhundert
Um die Ansiedlungspolitik weiter anzukurbeln, formte der hiesige Kolonialrat 1721 ein neues County, das nach dem damaligen Gouverneur Spotsylvania benannt, und zu dessen Hafen das spätere Fredericksburg ab 1728 etabliert werden sollte. Seinen Namen erhielt die Neugründung nach Frederick, dem Fürsten von Wales, Sohn Georg II. und Vater Georg III. von Großbritannien. Selbst die ersten Straßen benannte man nach Namen der königlichen Familie.
1732 verlegt man den Sitz des County-Gerichts, sodass die Stadt bis 1780 ein faktischer Countysitz war, als man beschloss diesen mehr in das Zentrum des Verwaltungsbezirks zu verlagern. Als countyfreie Stadt mit allen Justiz- und Exekutivrechten setzte man Fredericks dementsprechend im Folgejahr ein. 1879 und 1911 erlebte die Stadt teilweise Rechtsreformen, die ihre Verwaltung und Gerichtsbarkeit jedoch immer als freie Stadt beließen.
Die Stadt hat enge Beziehungen zur Familie George Washingtons, die 1738 zur Ferry Farm auf der gegenüberliegenden Seite des Rappahanock zogen. Andere berühmte Bewohner dieser Stadt bzw. dieser Umgebung waren die Generäle des Unabhängigkeitskriegs Hugh Mercer und George Weedon, der Kaperkapitän John Paul Jones und der spätere US-Präsident James Monroe.
19. Jahrhundert
Während des 19. Jahrhunderts versuchte die Stadt, ihre wirtschaftliche Bedeutung mit verschiedenen Maßnahmen bezüglich der agrarischen und industriellen Modernisierung anzupassen – jedoch mit begrenztem Erfolg. So verfolgte man Pläne, den Rappahanock zur besseren Schiffbarmachung teilweise zu kanalisieren und eine gebührenpflichtige befestigte Straße vom Inneren des Hinterlandes in die Marktstadt zu bauen. Bereits um 1837 verband eine in nord-südlicher Richtung verlaufende Eisenbahnlinie die Stadt mit Richmond, der Hauptstadt Virginias, aber was die Stadt viel notwendiger gebraucht hätte, nämlich eine Verbindung mit der Region des Farmlandes blieb bis nach dem Sezessionskrieg unvollendet.
Während dieses Bürgerkriegs erlangte Fredericksburg besondere strategische Bedeutung, da die Stadt nur 55 Meilen südlich von Washington und 50 Meilen nördlich von Richmond gelegen war, was erneut verdeutlichte, wie militärisch exponiert beide Hauptstädte waren.
Während der Schlacht von Fredericksburg vom 11. bis zum 15. Dezember 1862 wurde die Stadt entscheidend zerstört: Einerseits durch das Bombardement, andererseits durch die Brandstiftungen der Unionstruppen. Eine weitere Schlacht fand ebenfalls in und in näherer Umgebung der Stadt statt. Am 3. Mai 1863 wurde hier im Umfeld der so genannten Chancellorsville campaign gefochten. Außerdem fanden die Schlachten bei Wilderness und Spotsylvania Court House in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt im Mai 1864 statt.
Nach dem Krieg gelang es Fredericksburg, wieder zu einem Zentrum des Agrarhandels zu werden, und es wuchs langsam wieder auf das Niveau vor dem Krieg heran. Die University of Mary Washington (früher bekannt als Mary Washington College) wurde 1908 als die "State Normal and Industrial School for Women" gegründet. 1938 erhob man die Institution in den Status eines College, das einige Jahrzehnte mit der Universität von Virginia als Frauencollege für "freie Künste" (kaum zu verwechseln mit den septem artes liberales) assoziiert war. Seit 1970 ist das College auch für Männer zugelassen und hat nun einen unabhängigen Status. Ein separat gelegener Campus für graduierte Studiengänge liegt im Stafford County.
20./21 Jahrhundert und historische Stätten
Heute ist die Stadt der kommerzielle Umschlagplatz für eine rasch wachsende Region im Norden Virginias. Auch wenn die Vorstädte in den vergangenen Jahrzehnten rasch wuchsen, sind noch zahlreiche historische Stätten vorhanden. Innerhalb der Downtown existieren immer noch große Wohnblöcke mit mehr als 350 Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Beachtenswert sind dabei das Kenmore-Haus, die Heimat von Washingtons Schwester Betty und das Mary-Washington-Haus, wo deren Mutter ihre letzten Lebensjahre verbrachte.
Andere historische Gebäude und Museen illustrieren das Stadtleben des 18. Jahrhunderts wie beispielsweise die Rising Sun Tavern, das 1966 vom National Register of Historic Places in die Register aufgenommen wurde.
Nennenswert ist ebenfalls Hugh Mercers Apotheke und James Monroes Anwaltskanzlei-Museum.
Bedeutsam ist auch das von James Renwick entworfene Gerichtsgebäude von 1852. Renwick war Architekt des Smithsonian Instituts in Washington D.C. und der St. Patricks Kathedrale in New York. Die Stadt- und die Markthalle von 1816 sind ebenfalls sehenswert, wobei letzte heute ein Historisches Museum und ein Kulturzentrum beherbergt.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner¹ 1980 15.322 1990 19.027 2000 19.279 2005 20.732 2006 21.273 ¹ 1980 - 2000 : Volkszählungsergebnisse; 2005 - 2006 : Fortschreibung des US Census Bureau
Geographie
Die Stadt erstreckt sich über ein Areal von 27.2 km², das im Norden und Osten vom Rappahanock begrenzt wird. Im Norden und Osten schließt sich das Stafford County und im Süden und Westen das Spotsylvania County an.
Gewässer
In Fredericksburg sind folgende Gewässer zu finden:
- Twin Lakes, ein künstlicher Stausee
Demographie
Laut der Volkszählung im Jahr 2000 lebten in Fredericksburg 19.279 Einwohner in 8.102 Haushalten und 3.921 Familien. Die Bevölkerungsdichte beträgt 707.6 Menschen je km². Die Bevölkerung der Stadt teilt sich in 73,18 Prozent Weiße, 20,41 % Afro-Amerikaner, 0,34 % Indianer, 0,06 % ehemalige Bewohner der Pazifischen Inseln, 2,56 Prozent entstammen anderer ethnischer Herkunft bzw. 1,94 % leiten ihre Abstammung von zwei oder mehr Ethnien ab. 4,9 Prozent der Bevölkerung sind hispanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
In 21,6 Prozent der Haushalte leben minderjährige Kinder bei ihren Eltern, in 31,8 % wohnen verheiratete Paare, in 13,1 % leben allein erziehende Mütter, und in 51,6 % leben keine Familien bzw. unverheiratete Paare. 39,2 % aller Haushalte werden von einer einzelnen Person geführt und in 12,8 % der Wohnungen lebt eine alleinstehende Person, die älter als 65 Jahre ist. Die durchschnittliche Größe eines Haushalts beträgt 2,09 und die durchschnittliche Familiengröße 2,81 Individuen.
Die Altersstruktur der städtischen Bevölkerung Fredericksburgs spaltet sich folgendermaßen auf: 17,8 % unter 18 Jahren, 23,8 % zwischen 18 und 24 Jahren, 27,2 % im Alter zwischen 25 und 44, 18,4 % zwischen 45 und 64, sowie 12,8 Prozent, die älter als 65 Jahre sind. Das durchschnittliche Alter beträgt 30 Jahre. Auf je 100 Frauen kommen 81,8 Männer. Nimmt man das Vergleichsalter 18 Jahre oder älter an, so ergibt sich sogar ein Verhältnis von 100:78,4.
Das durchschnittliche Einkommen eines Haushaltes dieser Stadt beträgt 34.585 US-Dollar, das mittlere Einkommen einer Familie 47.148 $. Männer verfügen über ein Einkommen von 33.641 gegen 25.037 $ bei Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen innerhalb der Stadt beträgt 21.527 Dollar. 15,5 Prozent der Bevölkerung und 10,4 % der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. In Bezug auf die Gesamtbevölkerung Fredericksburgs leben 19,9 % der unter 18-Jährigen und 8,8 % der über 65-Jährigen jenseits der Armutsgrenze.
Sonstiges
Das Krankenhaus Mary Washington Hospital, ist benannt nach Mary Ball Washington, die Mutter des ersten US-Präsidenten George Washington.
Fredericksburg besitzt einen Flughafen, der Shannon Airport. Der Flughafen ist mit drei Landebahnen ausgestattet, und wird auch vom US-Militär genutzt.
Die Privathochschule Strayer University besitzt in Fredericksburg ein Campus.
Der Shannon Green Golf Course, ein Golfplatz liegt in unmittelbarer Nähe zur Stadt.
Friedhöfe
In Fredericksburg gibt es ebenfalls einige Friedhöfe von historischer Relevanz.
Fredericksburg Confederate Cemetery
Der Fredericksburg Confederate Cemetery geht zurück auf den Sezessionskrieg. Eine Gruppe von Witwen der Ladies Memorial Association, eine Frauenorganisation für Witwen die nach dem Krieg gegründet wurde, kauften 1867 ein Grundstück um ihre gefallenen Männer der konföderierten Staaten begraben zu können.
Der Friedhof liegt am Washington Avenue und ist täglich geöffnet [1].
Spotsylvania Confederate Cemetery
Der Spotsylvania Confederate Cemetery geht ebenfalls zurück auf den Sezessionskrieg. 1866 kauften lokale Witwen der Spotsylvania Memorial Association ein etwa 200 Ar großes Grundstück um etwa 600 Tote ehrwürdig bestatten zu können.
Der Friedhof befindet sich in der Courthouse Road, und ist täglich geöffnet [2].
Fredericksburg National Cemetery
Der Fredericksburg National Cemetery wurde 1865 zum Nationalfriedhof ernannt. Dieser Friedhof des Sezessionskrieges hält 15.243 Soldaten begraben. Von diesen sind 2.473 als Unbekannt bestattet.
Der Friedhof liegt am Lafayette Boulevard und Sunken Road und liegt im Bezirk Marye's Heights, die ein Teil der Schlachten um Fredericksburg waren [3].
Gordon Cemetery
Der Gordon Cemetery ist ein kleines Familienfriedhof der Gordon-Familie die das Kenmore-Haus besaßen und etwa 40 Jahre dort lebten. Auf diesem Friedhof sind 12 Mitglieder der Familie bestattet. Der Friedhof ist von einer etwa 2 Meter hohen Ziegelmauer umgeben und einer Eintrittspforte ausgestattet.
Der Friedhof liegt an der Kreuzung vom Washington Boulevard und Pitt Street, und befindet sich in einem guten Zustand.
Gleich hinter dem Friedhof liegt ein Tal, und auf dem gegenüberliegendem Hügel, wo heute das Mary Washington College steht, verlief einst die Frontlinie der Konföderierten Staaten [4].
Fredericksburg Masonic Cemetery
Der Fredericksburg Masonic Cemetery ist eines der ältesten Freimaurerfriedhöfe der Vereinigten Staaten, und geht zurück bis auf das Jahr 1784 als ein etwa 60 Ar großes Grundstück von der Loge erworben wurde, um ihre Mitglieder und ihre Familien dort bestatten zu können. Er wird bis heute (mit Hilfe des benachbarten James Monroe Museum and Memorial Library) betrieben und instandgehalten [5].
Der Friedhof liegt in Fredericksburg an der Charles Street.
St. George Church Cemetery
Der St. George Church Cemetery geht zurück auf die erste St. George's Episcopal Church. Begraben sind hier unter anderem.
- John Dandridge (1700-1756), US-Offizier und Vater der ersten First Lady der USA, Martha Washington
- William Paul, Bruder vom Seefahrer und Freiheitskämpfer, John Paul Jones im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (Siehe Bild)
- Fielding Lewis (1725–1781), US-Offizier im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und Schwager von George Washington
Der Friedhof liegt in Fredericksburg an der Princess Anne Street [6].
Kirchen
In Fredericksburg gibt es einige nennenswerte Kirchen und Religionsgemeinschaften, darunter:
- die Saint Georges Episcopal Church, erbaut 1849
- die Saint Lukes Anglican Church
- die Saint Marys Catholic Church, gegründet 1858
- die Shiloh Baptist Church, gegründet 1954
- Beth Sholom Temple, jüdische Kirche, 1860
- die Trinity Episcopal Church
- die Fairview Baptist Church
- die First Christian Church
- die Mount Zion Baptist Church, gegründet 1861
Von besonderer historischer Bedeutung ist die Presbyterian Church of Fredericksburg. Sie wurde am 1. März 1984 vom National Register of Historic Places mit der Nummer 84003534 in die Register aufgenommen.
Sehenswürdigkeiten
In Fredericksburg und Umgebung gibt es zahlreich interessante sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist die Gari Melcher Memorial Gallery (auch bekannt als Gari Melchers Home and Studio). Sie fungiert heute als Museum und Erinnerungsstätte an den Künstler Gari Melchers.
Ein besonderes Flair bietet der Chimneys. Das historische Gebäude am Caroline Street 623, beherbergt heute ein Restaurant. Das Haus das ehemals noch an einem größeren Gebäude angeschlossen war, und 1769 errichtet wurde, ist am 3. April 1975 vom National Register of Historic Places in die Register aufgenommen worden. Ellen Lewis Herndon Arthur, Ehefrau des 21. US-Präsidenten Chester A. Arthur, wohnte hier bevor sie ihn kennenlernte. Das Haus war bis 1967 in Privatbesitz.
Die Ridderhof Martin Gallery ist ein Museum auf dem Universitätsgelände der University of Mary Washington. Hier werden neben den etwa 5000 dauerhaften Kunstobjekten jedes Jahr Ausstellungen organisiert, die auch Ausstellungsstücke aus anderen Museen der Vereinigten Staaten beinhalten. Das Museum ist der Öffentlichkeit zugänglich [7].
Das George Washington Masonic Museum hingegen befasst sich mit der Freimaurerei George Washingtons. Das Hauptaugenmerk dieses Museums ist die Zeichnung George Washingtons des amerikanischen Malers Gilbert Charles Stuart.
In der Charles Street auf Nummer 1300, befindet sich das 1768 errichtete Saint James House. Es gehört noch zu den einzig wenig verbliebenen Häusern in Fredericksburg, die im 18. Jahrhundert gebaut wurden [8].
Söhne und Töchter der Stadt
- Seth Maxwell Barton, Brigadegeneral der Konföderierten
- John Forsyth, Politiker, Außenminister und Gouverneur des Bundesstaates Georgia
- David Wayne Kimball, ehemaliger Profifootballspieler, zuletzt bei der Frankfurt Galaxy
- John Maine (* 1981), professioneller Baseballspieler
- Dabney Herndon Maury, Generalmajor der Konföderierten Armee während des Sezessionskrieges
- Jackson Morton, Politiker und US-Senator des Bundesstaates Florida
- Jeremiah Morton, Politiker und Kongressabgeordneter für Virginia
- Hugh Scott, Politiker und US-Senator des Bundesstaates Pennsylvania
- Jeff Rouse, Schwimmer, Weltrekordler und Olympiasieger
Einzelnachweise
- ↑ www.nps.gov (englisch)
- ↑ Fredericksburg & Spotsylvania Confederate Cemeteries beim NPS (englisch)
- ↑ National Park Service: Fredericksburg National Cemetery
- ↑ nps.gov/kenmore (englisch)
- ↑ Offizielle Website der Masonic Lodge No.4 AF&AM (Englisch)
- ↑ Saint Georges Episcopal Church (Englisch)
- ↑ Ridderhof Martin Gallery www.umw.edu (englisch)
- ↑ Preservation Virginia (Englisch)
Weblinks
Commons: Fredericksburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Fredericksburg.com, the website of the Free Lance-Star newspaper
- George Washington's Fredericksburg Foundation (administering Kenmore and Ferry Farm)
- James Monroe Museum and Memorial Library
- Fredericksburg Area Museum and Cultural Center
Liste der Countys und Kreisfreien Städte in Virginia
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