- Chester A. Arthur
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Chester Alan Arthur (* 5. Oktober 1829 in Fairfield, Franklin County, Vermont; † 18. November 1886 in New York City) war vom 4. März bis zum 20. September 1881 Vizepräsident und anschließend bis zum 4. März 1885 der 21. Präsident der Vereinigten Staaten.
Arthur war ursprünglich Lehrer, dann Rechtsanwalt, später leitete er in New York die Zollbehörde. Er leitete Reformen des öffentlichen Dienstes ein, um die Korruption einzudämmen, und begann mit einer Modernisierung der Flotte. Insgesamt galt Arthur allerdings als eher schwacher Politiker. Er wird innerhalb der Republikanischen Partei der konservativen Gruppe der Stalwarts zugerechnet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Frühe Jahre und Ausbildung
Bis in die Gegenwart andauernd gibt es Vermutungen, denen zufolge der tatsächliche Geburtsort Arthurs außerhalb der amerikanischen Grenzen lag. Dann hätte er nach der amerikanischen Verfassung nicht das Amt des Präsidenten übernehmen dürfen. Ebenfalls unklar ist sein Geburtsjahr: Manche Quellen datieren dieses auf das Jahr 1829, andere auf 1830. Als gesichert gilt, dass Arthur als fünftes Kind des Baptistenpredigers William Arthur und dessen Frau Malvina Stone geboren wurde. Er war der erste Sohn der Familie. Sein Vater wechselte häufig seinen Arbeitsplatz. Die Familie zog bis zu Arthurs 14. Lebensjahr insgesamt sechs Mal um. Trotz dieser widrigen Umstände konnte Arthur eine für damalige Verhältnisse gute Schulausbildung ermöglicht werden.
1844 zog die Familie nach Schenectady im Staat New York. Arthur bereitete sich hier gezielt auf seinen Collegebesuch vor. Ein Jahr später nahm er sein Studium am Union College auf, welches er nach drei Jahren erfolgreich abschloss und ihn fortan berechtigte, zukünftig als Lehrer zu unterrichten. Diesen Berufsweg schlug er auch ein, beschäftigte sich jedoch neben seiner Lehrtätigkeit mit rechtswissenschaftlichen Studien. Ab 1853 wechselte er vom Lehrpult in eine Kanzlei. Er wurde 1854 in die Anwaltschaft aufgenommen und praktizierte in New York als Anwalt. Arthur konnte sich schnell einen guten Ruf erarbeiten. Öffentlich bekannt wurde er als Verteidiger von Sklaven, die aus dem Süden geflohen waren. Diese wären seiner Meinung in New York als frei anzusehen. So kam er in Kontakt mit der Abolitionismusbewegung, sowie in Verbindung mit der Republikanischen Partei.
Beruflicher und familiärer Werdegang
Ab 1857 wurde Arthur von der „Second Brigade“ der New York State Militia als Anwalt beschäftigt. 1859 vermählte er sich mit Ellen Lewis Herndon, Tochter eines Marinehelden aus Virginia. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Ellen Arthur verstarb 1880 an einer Lungenentzündung und konnte die spätere Präsidentschaft ihres Mannes nicht miterleben. 1860 stieg Arthur ins politische Geschäft ein. Er unterstützte die Wiederwahl von Edwin D. Morgan, den Gouverneur von New York. Mit dem Beginn des Bürgerkrieges meldete sich Arthur bei den Truppen der Union. Schnell konnte er sich einen guten Ruf erwerben und war für die Ausbildung von 120.000 Mann zuständig. Mit seinem organisatorischen Talent erfüllte er seine Aufgaben in nur wenigen Monaten.
Nach dem Bürgerkrieg kehrte Arthur in seine Kanzlei zurück, die er gemeinsam mit Henry C. Gardiner führte. Die Kanzlei lief sehr gut und konnte expandieren. Arthur gewann Zugang zu den „besseren“ Kreisen von New York. Im Jahr 1868 unterstützte er den Wahlkampf um das Amt des Präsidenten von Ulysses S. Grant. Er wurde außerdem Vorsitzender des „Executive Committee“ des New York State Committee der Republikaner. Deshalb wurde ihm 1871 die Stelle des Obersten Zolleinnehmers des New Yorker Hafens angeboten - ein Posten mit hohem Ansehen und gutem Verdienst. Arthur arbeitete in dieser Funktion bis 1878.
Präsidentschaft
Im Jahr 1880 standen wieder Nominierungskonvente der Parteien für die Wahl des Präsidenten an. Mit James A. Garfield setzte sich bei den Republikanern ein Kandidat durch, der für die Weiterführung von Verwaltungsreformen stand. Um innerparteiliche Spannungen abzubauen, wurde mit Arthur der Posten des Vizepräsidenten besetzt. Nachdem Garfield am 19. September 1881 den Folgen eines zweieinhalb Monate zuvor auf ihn verübten Attentates erlegen war, wurde Arthur als Präsident der Vereinigten Staaten in seiner Privatwohnung vereidigt. Zwei Tage später wurde die Zeremonie am Kapitol in Washington D.C. wiederholt. Wegen seines gepflegten Auftretens hatte Arthur schnell die Beinamen „First Gentleman of the Land“, „Gentleman President“ oder „Prince Arthur“. Politisch stellte Arthur das Kabinett bis auf den Kriegsminister Robert Todd Lincoln um. Er leitete Reformen des öffentlichen Dienstes ein, um die Korruption einzudämmen, sowie eine Modernisierung der Flotte.
Arthur litt an einer geheim gehaltenen Nierenschwäche. Diese war offenbar auch der Grund, dass er 1884 auf die mögliche Wiederwahl verzichtete. An seiner Stelle trat James G. Blaine als republikanischer Kandidat an; dieser unterlag jedoch Grover Cleveland.
Trivia
Im Film „Stirb langsam: Jetzt erst recht“ wird Chester A. Arthur erwähnt, da die nach ihm benannte Grundschule eine wichtige Rolle in dem Film spielt. Auch seine Tätigkeit in der Stadtverwaltung von New York wird erwähnt.
Im Film "Appaloosa" wird Chester A. Arthur erwähnt, da er den überführten Farmer und Verbrecher Bragg begnadigt.
Im Film "Revolverhelden von Wyoming" (Cattle King - 1962) wird die Figur des Präsidenten Chester A. Arthur (Larry Gates) im geschichtlichen Kontext im Streit zwischen Rinder- und Schafzüchtern gezeigt.
In einer Episode der "Simpsons", in der Bart in einem Theaterstück den Mörder von "Abraham Lincoln" spielt, ruft er "Du bist der nächste Chester A. Arthur".
Zudem findet er Erwähnung in der Sitcom "How I Met Your Mother", als sich die Figur Ted den Bart abrasiert und dabei zwischendurch kurzzeitig einen Backenbart hat, woraufhin sein Mitbewohner Marshall auf Chester A. Arthur anspielt.
Literatur
- Thomas C. Reeves: Gentleman Boss. The Life of Chester Alan Arthur. APB Press, Newtown, CT 1998 (Nachdr. d. Ausg. New York 1975; ausführliche Biografie).
- Justus D. Doenecke: The Presidencies of James A. Garfield and Chester A. Arthur. 3. Aufl. University Press, Lawrence, Kansas 1981, ISBN 0-3006-0208-9 (zur Präsidentschaft Arthurs).
- Peter Schäfer: Die Präsidenten der USA in Lebensbildern. Von George Washington bis George W. Bush. Verlag Komet, Köln 2005, ISBN 3-89836-450-X, S. 182–187.
- Raimund Lammersdorf: Chester A. Arthur 1881-1885. Der Sumpf von Patronage und Korruption. In: Jürgen Heideking, Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten. 42 historische Portraits von George Washington bis George W. Bush. 3. durchgesehene und aktualisierte Auflage. Beck, München 2002, ISBN 3-406-48872-2, S. 222–228 (geht auch auf das Gilded Age als Epoche ein; kurz, aber lesenswert).
Weblinks
Commons: Chester A. Arthur – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Chester A. Arthur – Zitate (Englisch)Wikisource: Chester A. Arthur – Quellen und Volltexte (Englisch)Wikisource: Chester A. Arthur, Präsident der Vereinigten Staaten – Artikel von Rudolf Doehn in Die Gartenlaube, 1881- Biographie auf www.whitehouse.gov (auf Englisch)
- Chester A. Arthur im Biographical Directory of the United States Congress
- Chester A. Arthur in der Datenbank von Find A Grave
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