- Freestyle battle
-
Battle-Rap (von englisch battle: Kampf) ist eine Form des Rap, bei der das Dissen eines fiktiven oder realen Gegners und die übertrieben positive Darstellung der eigenen Person im Mittelpunkt steht.
Der Battle-Rapper versucht den Gegner mit möglichst fantasievollen und in technisch möglichst ausgefeiltem Sprechgesang vorgebrachten Beleidigungen in Form von Reimen anzugreifen. Die Diss-Attacken beziehen sich dabei häufig auf die angeblich oder tatsächlich fehlenden Rapfähigkeiten (skills) des Kontrahenten, seine Integrität und Glaubwürdigkeit innerhalb der Szene (realness, credibility) und sind oft sexuell konnotiert. Gewaltmetaphern und Selbstüberhöhung (Angeberei) – oft bezogen auf die eigene sexuelle oder auch finanzielle Potenz sowie über demonstrativen Konsum – sind ebenfalls typische Elemente des Stils.
Der Battle-Rap ist eng mit dem Grundgedanken der Hip-Hop-Kultur verbunden, die durch das agonale Prinzip des Wettkampfs bestimmt ist. Im Battle wird in gewaltfreier Weise symbolisches Kapital und standing der Protagonisten innerhalb der Szene verhandelt. Battle-Rap ist eine der Urformen der Rapmusik.
Dem Boxsport vergleichbar gibt es auch im Battle-Rap Regeln: So sind rassistische Äußerungen gegenüber dem Gegner oder Schmähungen seiner nahen Verwandten meist nicht zulässig. Dabei ist „Spiel über die Bande“, um genannte Einschränkungen zu umgehen, ebenfalls nicht gern gesehen.
MCs und Rapformationen, die für ihre Battle-Skills bekannt sind/waren und auf diesem Gebiet Maßstäbe gesetzt haben, sind beispielsweise der Wu-Tang Clan, The Notorious B.I.G., 2Pac, Rakim, Big L, Big Daddy Kane, Eminem, Nas, Jay-Z, in Deutschland Tone , Westberlin Maskulin (Taktloss und Kool Savas), Sido, M.O.R., Kollegah, Favorite, Eko Fresh, Prinz Pi (noch als Prinz Porno), Sha-Karl und Samy Deluxe.
Einem Mainstream-Kinopublikum wurde Battle-Rap durch den Film 8 Mile (2002) nahegebracht, in dem Eminem einen Rapper spielt, der sich in der zentralen Szene bei einem solchen Wettbewerb gegen seinen Kontrahenten durchsetzt. Eine Parodie auf diese Battle-Rap-Szene findet sich in dem Film Scary Movie 3.
Vergleichbar mit dieser lyrischen Form ist in der arabischen Literatur die zur Schmährede anderer Stämme bestimmte Kasside.
Siehe auch
Literatur
- Natalie Philippe: Kunst und Gewalt: Battles im HipHop. Eine diskursanalytische Untersuchung der Sprechakte „boasten“ und „dissen“ in deutschsprachigen Rap-Texten der Jahre 2001 bis 2004. Diplomarbeit im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Justus Liebig-Universität, Gießen 2005
Wikimedia Foundation.