- Freibataillon
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Freibataillone auch Frei-Infanterie waren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts selbständige militärische Verbände, die unabhängig von den in starrer Lineartaktik kämpfenden Armeen als leichte Truppen operierten. Sie sind zu unterscheiden von den Freikorps.
Entstehung
Die Bezeichnung Freibataillon kam in Deutschland in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts für regimentsfreie Truppen auf. Mit der Herausbildung der Lineartaktik hatten sich leichte Truppen für Vorposten-, Sicherungs- und Aufklärungsaufgaben erforderlich gemacht. Die angeworbenen Soldaten sollten sich durchaus "frei" von Disziplin fühlen.
Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurden durch Österreich dafür die Panduren und Kroaten verwendet. Im Eindruck dessen schuf Friedrich II. die Freibataillone, die unabhängig operierten und durch plötzliche, überraschende Angriffe den Feind störten. Sie wurden außerdem zur Abwehr der Panduren Maria Theresias eingesetzt. Freibataillone bestanden in der preußischen Armee aus Infanteristen, Husaren, Jägern und waren oftmals "detachiert", also lediglich beigefügt. Ein Bataillon konnte ca. 1.000 Mann umfassen, oft mit einer leichten Batterie aus mehreren Kanonen. Im Laufe des Krieges insgesamt 14 Einheiten aufgestellt, meist unter der Führung von hugenottischen Adeligen:
- Le Noble (F 1),
- Mayr/Collignon/Courbiere (F 2),
- Kalben/Salenmon (Favrat) (F 3),
- Angelelli/Collignon (F 4),
- Chossignon/Monjou (F 5),
- Rapin/Lüderitz (F 6),
- Wunsch (F 7),
- Du Verger/Quintus Icilius (F 8),
- Hordt (F 9),
- Jeney (Voluntaires d'Ostfrise) (F 10),
- Schack (F 11),
- Heer (Schweizer Volontaires) (F 12),
- Bequignolles (F 13),
- La Badie (Volontaires Etrangers) (F 14).
Bekannt wurde der Vorstoß des Freibataillons Mayr (F 2) aus dem preußisch besetzten Sachsen nach Franken im Mai/Juni 1757.
Mit der Überführung der leichten Infanterie in Linienregimenter ab Ende des 18. Jahrhunderts verschwanden die Freibataillone wieder.
Siehe auch
Literatur
- Wörterbuch zur Deutschen Militärgeschichte. Berlin 1985, Militärverlag der DDR
- Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen 1753-1786; 4 Bände; Hardenberg, Dortmund 1984; ISBN 3-88379-444-9. S. 79ff.
Kategorien:- Militärischer Verband (historisch)
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