- Freiherr Münchhausen
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Die Münchhausen sind ein im Gebiet des heutigen Niedersachsens und Sachsen-Anhalts beheimatetes, 1183 erstmals urkundlich erwähntes Adelsgeschlecht. Das Stammhaus ist Monckhusen bei Loccum im ehemaligen Fürstentum Calenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1183 [1] mit dominus Rembertus , pater Gyselheri de Monechusen, mit dem auch die Stammreihe beginnt. Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts teilt sich das Geschlecht in eine u.a. zu Schwöbber, Leitzkau und Bevern ansässige sog. schwarze Linie und die in Hessisch-Oldendorf und Remeringhausen beheimateten weißen Linie. Die Vertreter der erstgenannten bekleideten 1433–1618 das Amt des Erbmarschalls des Fürstentums Minden. Mehreren Linien des Hauses wurde später der Freiherrentitel verliehen.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Gold einen schreitenden, halbrechts gewandten Zisterzienser-Mönch in weißer Kutte mit schwarzem Skapulier, in der Rechten einen roten Krummstab, in der Linken einen roten Buchbeutel haltend. Auf dem Helm mit schwarz-gelben Decken der Mönch. Dessen Kleidung weist je nach Linie unterschiedliche Tinkturen auf.
Berühmte Vertreter
Schwarze Linie
- Stacius von Münchhausen († 1517)
- Hilmar von Münchhausen (1512−1573)
- Statius von Münchhausen (1555–1633)
- Gerlach Adolph von Münchhausen (1688–1770), Minister im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover), Erster Kurator der Georg-August-Universität Göttingen
- Otto von Münchhausen (1716–1774), deutscher Botaniker
- Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen (1720–1797), der vielfach literarisch und filmisch verarbeitete „Lügenbaron“
- Alexander von Münchhausen (1813–1886), Ministerpräsident des Königreichs Hannover
- Heribert von Münchhausen (1912–1987), Kunstmaler und Schriftsteller
Weiße Linie
- Christoph von Münchhausen zu Haddenhausen († 1559), Oberstleutnant
- Jobst von Münchhausen († 1559), Domherr in Verden
- Johann von Münchhausen († 1572), 1540–1560 Bischof von Kurland (als Johann IV.) und 1542–1560 Bischof von Ösel (als Johann V.), ferner Domherr in Verden
- Ludolph von Münchhausen (1570–1640), wurde bekannt durch seine große Bibliothek.
- Hieronymus von Münchhausen (1680–1742), Braunschweigischer Minister
- Ferdinand Karl Wilhelm August von Münchhausen (1810–1882), Oberpräsident der preußischen Provinz Pommern
- Börries von Münchhausen (1874–1945), Schriftsteller
- Friedrich Ludwig von Münchhausen, Maire von Braunschweig
- Hilmar Hieronymus von Münchhausen (1924–2004), Landwirt und Autor des deutschen Adelsblattes
- Thankmar von Münchhausen (* 1932), deutscher Journalist und Autor
- Marco von Münchhausen (* 1956), deutscher Jurist und Sachbuchautor
Einzelnachweise
- ↑ Calenberger Urkundenbuch III, 6/Original im Kloster Loccum
Literatur
- Gottlieb Samuel Treuer: Gründliche Geschlechts-Historie des hochadlichen Hauses der Herren von Muenchhausen.Göttingen, 1740. 433 S.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Band 98 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISSN 0435-2408
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