- Statius von Münchhausen
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Statius (Staz) von Münchhausen (* 5. Juni 1555 in Stolzenau; † 27. März 1633 in Bevern bei Holzminden) war ein Adliger aus der schwarzen Linie der von Münchhausen.
Statius von Münchhausen wurde als dritter Sohn des Obristen Hilmar von Münchhausen (1512–1573) und der Lucia von Reden (1512–1584) geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er auf den Familiengütern in Stolzenau und Schwöbber, später in Pagen- und Hofdiensten in Osnabrück, Brüssel und Celle.
Nach dem Tod des Vaters erbte Statius eine Domkurie in Hildesheim, zwei Bauernhöfe, Ländereien vor Hameln, Zehnte und Pfänder sowie 6000 Taler Bargeld. 1573 heiratete er Anna von Lattorf, die an der Elbe gelegene Güter in Dornburg und Groß-Lübs in die Ehe einbrachte. Diesen Besitz arrondierte Statius durch die Übernahme des Schlosses Leitzkau, das sich bereits zuvor im Besitz der Familie Münchhausen befunden hatte. Parallel hierzu erwarb er im Weserbergland das Gut Meinbrexen und die Drosteien Aerzen und Grohnde. Im Gegensatz zu seinen Vater, der als Kriegsunternehmer zu Reichtum gekommen war, verlegte sich Statius auf den Getreidehandel und Kreditgeschäfte. Er besaß zeitweilig umfangreiche Pfandschaften an Elbe und Weser, die er sukzessive in Erblehen umzuwandeln wusste. Hinzu kamen Besitzungen im Harzvorland und im Ostharz um Elbingerode, wo Statius als Montanunternehmer auftrat.
Die Gewinne aus vielfältigen Aktivitäten investierte Statius in neue Besitzungen, die er durch z.T. umfangreiche Bauten aufwertete. Unter seiner Ägide entstanden das Neuhaus von Leitzkau und Schloss Bevern. Weitere, eher als Amtssitze anzusprechende Schlösser ließ er in Bodenwerder und Bolzum errichten. Als enger Vertrauter Herzog Heinrich-Julius von Braunschweig erschien Statius auch am Wolfenbüttler Hof. 1600 heiratete er in zweiter Ehe Dorothea von Bothmer.
Durch die Kipper- und Wipperinflation des frühen 17. Jahrhunderts gelang es Statius zunächst seine Besitzungen weiter auszubauen. So übernahm er u.a. die Güter Salder und Equord. Allerdings wurde es unter den Bedingungen der zunehmenden Geldentwertung schwieriger, das System der Kreditfinanzierung durchzuhalten. 1619 erzwangen seine Gläubiger den Konkurs. Statius gelang es jedoch seinen Wohnsitz Schloss Bevern zu sichern, wo er am 27. März 1633 starb. Seine Witwe musste 1652 Bevern verlassen, das Schloss gelangte in den Besitz des Herzogs.
Heute befindet sich in Schloss Bevern das Kulturzentrum des Landkreises Holzminden. Das Leben des Statius wird in einer Ausstellung der „Erlebniswelt Renaissance“ multimedial dargestellt.
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